DER ADEL IN BADEN, freiherrn.
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Bernhard Manfroni, bischöfl. trientischer Pfleger zu
Trämia, welcher Wien den 15. December 1739 mit
von Sonnenthal in den Reichs- und Erbländischen
Adelstand erhoben wurde und der im Besitz von ehemals
reichsritterschaftl. Besitzungen etc. den Ereiherrntitel
führte. Ob derselbe Nachkommen hinterlassen hat, konnte
nicht ermittelt werden.
Wappen: von R. u. B. geviert. I. u. IV. auf gr.
Grund ein geharnischter Ritter, schreitend, in ganz s.
Rüstung mit s. Federschmuck, in der rechten Hand ein
s. Schwert, an dem linken Arm ein s. Schild mit g. Sonne.
II. u. III. über s. zweizackigem Felsen, oben im Schildes-
haupt, an dem Rande angelehnt eine strahlende g. Sonne.
Kleinod: gekrönt wachsend der Ritter wie in I. u.
IV. zwischen 2 Flügeln, der rechte von r. u. s., der linke
von g. u. b. getheilt.
Decken: rechts r. s., links b. g.
(v. Wechm. S. 46. Heyer v. Rosenfeld. Stamm-
buch etc.)
Speth. (Taf. 46.)
. Gehören dem Uradel von Ober Schwaben an und
waren in den Reichsritterkantonen Neckarschwarz-
wald, Donau und Kocher immatrikulirt. Das Ge-
schlecht, welches Speth oder auch Spät geschrieben
wird, besass als ältesten Stammsitz Zwiefalten und
nannte sich nach ihm Sp. v. Z. Gegenwärtig besitzt es
noch ritterschaftl., grundherrliche Güter in Würtem-
berg und Baiern und zerfällt in mehrere Linien. Aus
der zu Schülzburg in Würtemberg war Johann
Baptist Frhr. v. Speth geb. 15. Januar 1778 als fürst-
bischöfl. speirischer Oberforstmeister zu Bruchsal 1803
übernommen worden. Nachher in gleicher Eigenschaft in
badische Dienste getreten, starb er im Pensionsstand am
21. August 1867, hochbetagt, zu Ravensburg. Seine
Nachkommen leben in Würtemberg auf den Stamm-
gütern.
Wappen: in R., schräg rechts übereinander gelegt,
die Ringe unten, 3 s. Schlüssel alter Form.
Kleinod: armloser, r. gekleideter Mannesrumpf mit
s. Kragen und nach links geneigter, r. bestulpter s. Zipfel-
Mütze. Auf der Brust belegt, schräg rechts mit den drei
s. Schlüsseln.
Decken: r. s.
(v. Wechm. S. 53. Freiherrn-Taschenb. 1872. S. 677.)
Staff. (Taf. 46.)
Aus diesem Adelsgeschlechte, welches ursprünglich
Thüringen angehört, und noch in Preussen und
Baiern vorkommt, dort aber nicht den Freiherrntitel
führt, war Christiane Albertine Freiin v. St. Hof-
dame der Frau Erbprinzessin, nachheriger Markgräfln
Amalie von Baden. Sie wurde 1805 pensionirt und
ging später nach Weimar.
Stamm-Wappen: in R. ein ausgezacktes s. An-
dreaskreuz.
Kleinod: gekrönt, eine s. Lilie.
Decken: r. s.
Vermehrtes Wappen: geviert mit s. Mittelschild,
darin ein r. Pfahl. I. u. IV. Stammwappen. II. u. III.
in R. drei (2. 1.) Mohrenköpfe, rechts gekehrt, die Augen
mit s. Binde umbunden.
Kleinode: drei gekrönte Helme. I. zum Stamm-
wappen. II. offner s. Flug, beiderseits mit dem Pfahl
belegt. III. der Mohrenkopf.
Decken: I. u. II. r. s. III. LJ: s.
(v. Wechmar S. 34. Bairischer Adel dieses Wer-
kes etc.)
Stulu zum Rechtenstein. (Taf. 46.)
Dieses vordem sehr weit verbreitete und verzweigte
Geschlecht gehört zum Uradel Oberschwabens, wird
Bd. LL Abth. 6.
auch Stein geschrieben und gehört gegenwärtig noch
zum ritterschaftlichen Adel in Würtemberg. Ein Ast war
in der badischen Ortenau begütert und der dasigen
Reichsritterschaft immatrikulirt. Zu seinen Besitzungen
gehörte Neuweier Amts Bühl, Bosenstein, Ruine
bei Ottenhofen Amts Achern und Güter zu Mühl-
hausen, Amts Blumenfeld.
Den Reichsfreiherrnstand mit Vereinigung des Wap-
pens der f Familie von Goss erlangten die v. St. den
. . . . 1623.
Der Regierungsregistrator Franz Robert v. St. zu
Constanz soll das einzige Mitglied der Familie in Ba-
den sein.
Stammwappen: in G. 3 Lt Wolfsangeln überein-
ander, die Spitzen abwärts.
Kleinod: die Lt (öfter auch g.) Wolfsangel, die
Spitzen aufwärts und mit Pfauenfedern besteckt.
Decken: Lt g.
Vermehrtes, freiherrl. Wappen 1623: g. u.
geviert. I.u. IV. Stammwappen. II. u. III. schräg
rechts, ein von S. u. R. in 3 Reihen gerauteter Balken
(f von Goss).
Kleinode: 3 Helme. I. gekrönt mit Pfauenspiegel,
dahinter an s. Lanze, welche schräg rechts steht, eine
g. bordirte, von S. u. R. gerautete Sturmfahne, die in
ein s. Ende ausläuft und nach links abflattert. II. Auf
r. Kissen (auch ohne dasselbe) die Wolfsangel g. und deren
Spitzen mit Pfauenfedern besteckt. III. Gekrönt, ge-
schlossener g. Flug mit dem s. u. r. gerauteten schräg
rechten Balken
Decken: I. Lt II. LJ; g. III. r. g.
(Hof- u. Staatshandbücher. Badisches Lexic. S. 791.
v. Renz. Freiherrn-Taschenbuch 1860 etc.)
Stein zu Iiiebenstein und BarchfeldL (Taf. 46.)
Uradel aus Thüringen, der schon seit 1375 zur
alt-hessischen Ritterschaft gehört, aber auch seit langer
Zeit zur sachsen-meiningen’schen Ritterschaft gezählt wird.
Das Geschlecht zerfällt in eine ältere und eine jüngere
Hauptlinie und aus der letzteren war der Freiherr
Friedrich Gustav 1844 Amtsassessor in Schwetzin-
gen, quittirte aber und ist jetzt seit 1848 grossherzog-
licher Kammerherr.
Der Freiherrnstand ist durch besondere Urkunden in
Hessen-Darmstadt und Sachsen-Meiningen anerkannt.
Wappen: in S. zwei linke Lf Schrägbalken.
Kleinod: gekrönt mit offnem s. Flug, der beider-
seits mit den LJ Schrägbalken belegt ist.
Decken: Lj: s.
(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechm. S. 304.
Freiherrl. Taschenb.)
Stengel. (Taf. 46.)
Dieses Geschlecht stammt aus dem Hohenzollern’schen,
woselbst die Vorfahren hohe Civilstellen bekleideten. Den
Adelstand erhielt dasselbe in der Person des Franz
Josef Stengel, kurpfälzischem Geheimerath und Re-
ferendar durch den Kurfürsten Karl Philipp von
der Pfalz, Schwetzingen den 26. September 1740,
den erblichen Reichs-Freiherrnstand aber, in der Person
des Johann Georg v. St. j den 10. Juni 1792,
einem Sohne des vorigen, kurpfälz. Geheimen - Staatsrath
und Cabinetssekretär, auch Präsident der Academie der
Wissenschaften zu Mannheim, laut Diplom, Schwetzin-
gen den 18. Juni 1788 durch den Kurfürsten Karl
Theodor von der Pfalz als Reichsverweser. — Von
seinen Söhnen Ernst Leopold und Josef Leopold,
sind die beiden noch blühenden Zweige, der Linie der
Frhrn. v. St. in Baden gegründet. Eine andere Linie
blüht in Baiern.
Dr. Franz Frhr. v. St. f 1870, war Geheimer Rath
1. CI. und Präsident der Oberrechnungskammer, und Gu-
stav Frhr. v. St. Kammerherr und Bezirksförster.
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Bernhard Manfroni, bischöfl. trientischer Pfleger zu
Trämia, welcher Wien den 15. December 1739 mit
von Sonnenthal in den Reichs- und Erbländischen
Adelstand erhoben wurde und der im Besitz von ehemals
reichsritterschaftl. Besitzungen etc. den Ereiherrntitel
führte. Ob derselbe Nachkommen hinterlassen hat, konnte
nicht ermittelt werden.
Wappen: von R. u. B. geviert. I. u. IV. auf gr.
Grund ein geharnischter Ritter, schreitend, in ganz s.
Rüstung mit s. Federschmuck, in der rechten Hand ein
s. Schwert, an dem linken Arm ein s. Schild mit g. Sonne.
II. u. III. über s. zweizackigem Felsen, oben im Schildes-
haupt, an dem Rande angelehnt eine strahlende g. Sonne.
Kleinod: gekrönt wachsend der Ritter wie in I. u.
IV. zwischen 2 Flügeln, der rechte von r. u. s., der linke
von g. u. b. getheilt.
Decken: rechts r. s., links b. g.
(v. Wechm. S. 46. Heyer v. Rosenfeld. Stamm-
buch etc.)
Speth. (Taf. 46.)
. Gehören dem Uradel von Ober Schwaben an und
waren in den Reichsritterkantonen Neckarschwarz-
wald, Donau und Kocher immatrikulirt. Das Ge-
schlecht, welches Speth oder auch Spät geschrieben
wird, besass als ältesten Stammsitz Zwiefalten und
nannte sich nach ihm Sp. v. Z. Gegenwärtig besitzt es
noch ritterschaftl., grundherrliche Güter in Würtem-
berg und Baiern und zerfällt in mehrere Linien. Aus
der zu Schülzburg in Würtemberg war Johann
Baptist Frhr. v. Speth geb. 15. Januar 1778 als fürst-
bischöfl. speirischer Oberforstmeister zu Bruchsal 1803
übernommen worden. Nachher in gleicher Eigenschaft in
badische Dienste getreten, starb er im Pensionsstand am
21. August 1867, hochbetagt, zu Ravensburg. Seine
Nachkommen leben in Würtemberg auf den Stamm-
gütern.
Wappen: in R., schräg rechts übereinander gelegt,
die Ringe unten, 3 s. Schlüssel alter Form.
Kleinod: armloser, r. gekleideter Mannesrumpf mit
s. Kragen und nach links geneigter, r. bestulpter s. Zipfel-
Mütze. Auf der Brust belegt, schräg rechts mit den drei
s. Schlüsseln.
Decken: r. s.
(v. Wechm. S. 53. Freiherrn-Taschenb. 1872. S. 677.)
Staff. (Taf. 46.)
Aus diesem Adelsgeschlechte, welches ursprünglich
Thüringen angehört, und noch in Preussen und
Baiern vorkommt, dort aber nicht den Freiherrntitel
führt, war Christiane Albertine Freiin v. St. Hof-
dame der Frau Erbprinzessin, nachheriger Markgräfln
Amalie von Baden. Sie wurde 1805 pensionirt und
ging später nach Weimar.
Stamm-Wappen: in R. ein ausgezacktes s. An-
dreaskreuz.
Kleinod: gekrönt, eine s. Lilie.
Decken: r. s.
Vermehrtes Wappen: geviert mit s. Mittelschild,
darin ein r. Pfahl. I. u. IV. Stammwappen. II. u. III.
in R. drei (2. 1.) Mohrenköpfe, rechts gekehrt, die Augen
mit s. Binde umbunden.
Kleinode: drei gekrönte Helme. I. zum Stamm-
wappen. II. offner s. Flug, beiderseits mit dem Pfahl
belegt. III. der Mohrenkopf.
Decken: I. u. II. r. s. III. LJ: s.
(v. Wechmar S. 34. Bairischer Adel dieses Wer-
kes etc.)
Stulu zum Rechtenstein. (Taf. 46.)
Dieses vordem sehr weit verbreitete und verzweigte
Geschlecht gehört zum Uradel Oberschwabens, wird
Bd. LL Abth. 6.
auch Stein geschrieben und gehört gegenwärtig noch
zum ritterschaftlichen Adel in Würtemberg. Ein Ast war
in der badischen Ortenau begütert und der dasigen
Reichsritterschaft immatrikulirt. Zu seinen Besitzungen
gehörte Neuweier Amts Bühl, Bosenstein, Ruine
bei Ottenhofen Amts Achern und Güter zu Mühl-
hausen, Amts Blumenfeld.
Den Reichsfreiherrnstand mit Vereinigung des Wap-
pens der f Familie von Goss erlangten die v. St. den
. . . . 1623.
Der Regierungsregistrator Franz Robert v. St. zu
Constanz soll das einzige Mitglied der Familie in Ba-
den sein.
Stammwappen: in G. 3 Lt Wolfsangeln überein-
ander, die Spitzen abwärts.
Kleinod: die Lt (öfter auch g.) Wolfsangel, die
Spitzen aufwärts und mit Pfauenfedern besteckt.
Decken: Lt g.
Vermehrtes, freiherrl. Wappen 1623: g. u.
geviert. I.u. IV. Stammwappen. II. u. III. schräg
rechts, ein von S. u. R. in 3 Reihen gerauteter Balken
(f von Goss).
Kleinode: 3 Helme. I. gekrönt mit Pfauenspiegel,
dahinter an s. Lanze, welche schräg rechts steht, eine
g. bordirte, von S. u. R. gerautete Sturmfahne, die in
ein s. Ende ausläuft und nach links abflattert. II. Auf
r. Kissen (auch ohne dasselbe) die Wolfsangel g. und deren
Spitzen mit Pfauenfedern besteckt. III. Gekrönt, ge-
schlossener g. Flug mit dem s. u. r. gerauteten schräg
rechten Balken
Decken: I. Lt II. LJ; g. III. r. g.
(Hof- u. Staatshandbücher. Badisches Lexic. S. 791.
v. Renz. Freiherrn-Taschenbuch 1860 etc.)
Stein zu Iiiebenstein und BarchfeldL (Taf. 46.)
Uradel aus Thüringen, der schon seit 1375 zur
alt-hessischen Ritterschaft gehört, aber auch seit langer
Zeit zur sachsen-meiningen’schen Ritterschaft gezählt wird.
Das Geschlecht zerfällt in eine ältere und eine jüngere
Hauptlinie und aus der letzteren war der Freiherr
Friedrich Gustav 1844 Amtsassessor in Schwetzin-
gen, quittirte aber und ist jetzt seit 1848 grossherzog-
licher Kammerherr.
Der Freiherrnstand ist durch besondere Urkunden in
Hessen-Darmstadt und Sachsen-Meiningen anerkannt.
Wappen: in S. zwei linke Lf Schrägbalken.
Kleinod: gekrönt mit offnem s. Flug, der beider-
seits mit den LJ Schrägbalken belegt ist.
Decken: Lj: s.
(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechm. S. 304.
Freiherrl. Taschenb.)
Stengel. (Taf. 46.)
Dieses Geschlecht stammt aus dem Hohenzollern’schen,
woselbst die Vorfahren hohe Civilstellen bekleideten. Den
Adelstand erhielt dasselbe in der Person des Franz
Josef Stengel, kurpfälzischem Geheimerath und Re-
ferendar durch den Kurfürsten Karl Philipp von
der Pfalz, Schwetzingen den 26. September 1740,
den erblichen Reichs-Freiherrnstand aber, in der Person
des Johann Georg v. St. j den 10. Juni 1792,
einem Sohne des vorigen, kurpfälz. Geheimen - Staatsrath
und Cabinetssekretär, auch Präsident der Academie der
Wissenschaften zu Mannheim, laut Diplom, Schwetzin-
gen den 18. Juni 1788 durch den Kurfürsten Karl
Theodor von der Pfalz als Reichsverweser. — Von
seinen Söhnen Ernst Leopold und Josef Leopold,
sind die beiden noch blühenden Zweige, der Linie der
Frhrn. v. St. in Baden gegründet. Eine andere Linie
blüht in Baiern.
Dr. Franz Frhr. v. St. f 1870, war Geheimer Rath
1. CI. und Präsident der Oberrechnungskammer, und Gu-
stav Frhr. v. St. Kammerherr und Bezirksförster.
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