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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0098
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DER ADEL IN BADEN, freihekkn.

halb dieselbe bei der Freiberrnklasse des ritterschaftlichen
Adels immatrikulirt ist und gegenwärtig in die Haupt-
linien zu Effingen-Lauterburg und zu Laubach
zerfällt. Aus der zuerst genannten finden sieb Mitglieder
in badischen Hof- und Civildiensten.

Ludwig Eustachius Freiherr v. W. trat aus
markgräfi. ansbacb-baireutbischen Diensten in badische
Dienste, war Kammeiherr und Geheimerrath und f am
8. Juli 1820 in Karlsruhe als Oberbofmeister der damali-
gen Erbgrossberzogin S tepba nie. Seine Wittwe Amalie
Freifrau v. W.. geh- Freiin Gayling von Altheim,
war Oberbofmeisterin der Gro ssberzogin Stephanie
und seine Tochter Wilbelmine Hofdame daselbst. Beide
Damen quittirten 1889. — Wilhelm Freiherr v. W.,
geh. 14. Novbr. 1802, ist grossherzogl. Kammerherr, Ge-
heimer-Rath und bekleidete vordem die Stelle eines Direc-
tors des evangelischen Oberkircbenratbes.

Wappen: in S. ein r. Halbmond, die Spitzen nach
oben kehrend.

Kleinod: meist gekrönt, der r. Halbmond.

Decken: r. s.

(Hof- u. Staatshandbücher, v. Wecbm. S. 24. 84. 33.
37. 46. 302. Freiherrn-Taschenbuch etc.).

Wiede. < Taf. 50).

Pfälzische Familie, aus welcher der kurpfalzbairische
Geheime-Rath, auchLandscbreiber des Oberamts Heidel-
berg, Ferdinand Josef Wrede, durch den Kurfürsten
Karl Theodor von der Pfalz als Reicbsverweser, am
17. Mai 1790 in den erblichen Reichs-Adel, und von dem-
selben Fürsten am 12. März 1791 in den Freiberrnstand
erhoben wurde.

Sein Sohn Karl Philipp, geb. in Heidelberg
den 29. April 1767, der berühmte Feldherr in den Befrei-
ungskriegen, welchem unlängst in seiner Vaterstadt ein
Monument errichtet worden ist, erlangte am 9. Juni 1814
den erblichen bairischen Fürstenstand.

Weitere Nachrichten über sein Haus finden sich in
der Abtbeilung „Hoher Adel“ dieses Werkes.

Die Hauptgüter der fürstlichen Familie liegen in
Baiern, im Grossberzogtbum besass dieselbe nur das Gut
Langenzell bei Neckargemünd.

Die Geschwister des Fürsten sind im Freiberrnstand
verblieben, haben aber keine Nachkommen hinterlassen.

Franz Freiherr v. W. war Vice-Hofrathspräsident
zu Mannheim, auch Geheimer-Rath 2. Klasse und f
1807 daselbst.

Georg Freiherr v. W., geb. 4. Decbr. 1765, trat
in österreichische Militärdienste und f 1843 als General-
Feldmarscball-Lieutenant, und Maria Victoria Freiin
v. W., war seit 1798 Aebtissin des ebemal. Frauenklosters
zum b. Grab in Baden.

Wappen: wie solches, nach ausdrücklicher Erwäh-
nung im Diplom, bereits vor der Erhebung geführt ward:
in G. ein aus 5 r. Rosen (1. 2. 2.) mit gr. Blättern be-
stehender Kranz.

Kleinod: offener g. Flug, dazwischen eine „aufge-
thane“ r. Rose.

Decken: r. g.

(Hof- u. Staatsbandbucb. v. Wecbm. S. 20. 39. 40.
48. 62. Badisches Lexic. S. 1162. Hey er v. Rosenfeld.
Ziegler—München etc.).

Würz auf Rudenz. (Taf. 50.)

Dieses alte Geschlecht scheint schweizerischen Ur-
sprungs zu sein, wenigstens kommt dasselbe in den
v. Hattstei n’schen Ahnentafeln schweizerischer Familien
öfter vor. Marie Margarethe Würtz von Rudenz,
f 21. September 1696, vermählte sich am 9. Mai 1647
mit Fidel Freiherrn von Thurn und Valsassina,
f 1719, und Rudolf Christoph W. v.R.f war kaiserl.,

auch schwäbischer Kreis-General-Feldmarschall-Lieutenant
und f 9. März 1702, 68 Jahre alt.

Franz Freiherr v. W. u. R. war in fürst-bischöf-
lich constanzischen Diensten, wurde 1803vonBaden
übernommen und Geheimer-Rath 2. Classe.

Die Freiherrn v. W. u. Burg und Freiherr v. W. u.
Romen au scheinen verschiedene Linien des Geschlechtes
zu sein, ihrer wird in der Abtheilung „Oesterreichischer
Adel“ dieses Werkes Erwähnung geschehen. Sie führen
ein wesentlich vermehrtes Wappen.

Philipp v. W., Reichshofrathsagent, erlangte Wien
den 4. September 1700 den alten Ritterstand für Reich
und Erblande mit Prädikat „u. Burg“, und Bewilligung,
sich nach erwerbenden Gütern zu nennen, auch Wappen-
vermehrung, und Johann Wilhelm v. W. auf Ro-
men au den alten Freiherrnstand für’s Reich und die
Erblande unter dem Namen Freiherr v. W. u. Burg
nebst dem Titel Wohlgeboren sowie Wappenbesserung,
Wien den 14. September 1700. Die beiden Wappen waren
gleich (vide Österreich. Adel).

Auch Johann Wilhelm v. W. u. Burg erlangte,
Wien den 24. Juni 1705, Bestätigung des ihm, Wien den
14. Septbr. 1700, verliehenen alten Herrenstands, mit dem
Titel „Wohlgeboren“ für Böhmen, nebst Wappenbesse-
rung. Bei diesen Wappenvermehrungen findet sich jedes-
mal das alte Stammwappen.

Wappen: in G. zwei r. Pfähle.

Kleinod: gekrönt, ein wachsender betender Engel

mit g. Haar, ein g. Kreuz auf dem Haupte, g. r. ge-
streiftem Kleid und ebenso gestreiften, links gewendeten
Flügeln.

Decken: r. g.

(v. Wechm. S. 39. v. Hattstein, Hoheit des deutschen
Reichsadels Bd. III Suppl. 411. Siebmacher I. 199. Heyer
v. Rosenf.).

Zorn von Rlobsheiiu. (Taf. 50).

Uradel aus dem Unterelsass. Eine Linie des sehr
verzweigten Geschlechtes derer v. Zorn und gleichen
Stammes mit den Zorn von Bulach (s. d. A.), mit
denen gemeinschaftlich sie in der Gemarkung Kork,
Amts gleichen Namens, Wiesen von Baden zu Lehen
trugen.

Seit 1629 bei der schwäbischen Reichsritterschaft,
Kanton Orten au, immatrikulirt, steht ihnen das Frei-
herrnprädikat zu, welches von Frankreich dem ganzen
Geschlechte, dessen viele Linien und Aeste in der Abthei-
lung dieses Werkes „Adel im Elsass“ ausführlich be-
handelt sind, am 6. August 1773 anerkannt wurde. —

Wappen: von R. u. G. getheilt. Oben ein s. Stern.

Kleinod: Kopf und Hals eines g. Bracken mit 4t

Behang und 4t Halsband.

Decken: r. g.

(Ministerial - Akten. Lehr, Alsace Nobel. Bd. III
S. 237 etc.).

Zweyer-Evebach. (Taf. 50).

Als Ergänzung zu dem Seite 28 beschriebenen und
Taf. 18 abgebildeten Wappen dieses Geschlechtes, folgt
hier noch das in dem Reichsfreiherrn-Diplom vom 6. Mai
1668, mit bestimmten Zusätzen, verliehene Wappen. —

Freiherr 1. Wappen (1668): an schräglinks liegen-
den g. Stielen 3 g. rechtsgewendete Eichenblätter (2. 1).

Kleinod: g. b. Wulst, darauf eine Krone, aus wel-
cher ein Busch von 12 Straussfedern emporwächst; 6 zur
Rechten sind g., die 6 zur Linken b. Um den Helm, eine
besonders verliehene Ordenskette, von 4t kaiserlichen
Doppeladlern und s. Münzen, auf denen sich r. der Buch-
stabe und die Zahl F III befindet.

Decken: b. g.

Hinter dem Schild kreuzen sich zwei s. Lanzen an
g. Stielen, die rechts mit g. Fahne, darauf der 4t Kaiser-
 
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