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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0101
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Badische gekommen zu sein. Derselbe verliess 1817 wie-
der den Dienst.

Wappen: in S. eine Meerschnecke von S. u. R. ge-
wunden, am unteren offenen Theil mit g. Reif beschlagen.

Kleinod: gekrönt, die Meerschnecke.

Decken: r. s.

(v. Wechm. S. 16. Heyer v. Rosenf. Lang, bairisches
Adelsbuch, Nachtr. S. 86).

Bachelin. (Taf. 51.)

In dem Handbuche für Baden und seine Diener vom
Geheimenrath Freiherrn von Wechmar werden Mitglieder
dieser Familie, welche aus Frankreich stammen soll, unter
den adeligen Staatsdienern aufgeführt, ihre Nachkommen
führen indessen gegenwärtig den Adelstitel nicht mehr.

Kaspar v. B. war Hauptmann im Garnisonsregiment
von Lindheim und f den 17. April 1806. N. v. B., Pre-
mierlieutenant im Husarenregiment, kam 1812 sehr krank
aus dem russischen Feldzug zurück und f am 1. März
1813 zu Karlsruhe; Raimund v. B. aber, Obristlieute-
nant, starb ebendaselbst am 7. December 1837.

Der Urgrossvater der jetzt noch im Grossherzogthum
bediensteten Geschlechtsangehörigen, vermalt mit einer
Gräfin von Sebaldoffre, kam zuerst aus Frank-
reich nach Baden, als ein Theil des Landes französisch
geworden war, und der Grossvater, der in der Militär-
academie zu Wien seine Erziehung erhalten hatte, starb
61 Jahre alt zu Philippsburg. Beide sollen stets das
Adelsprädikat erhalten haben. Eduard B. ist Kreis- u.
Hofgerichts-Direktor zu Mannheim, und eine Schwester
desselben lebt meist zu Geissenheim im Rheingau.

Bestimmtere Angaben über die Adelsverhältnisse der
Familie wären sehr erwünscht.

Wappen: (nach einem Siegelabdruck ohne deutliche
Farbenangaben) getheilt. Die obere Hälfte gespalten, in
I. zwei Rosen, schrägrechts gestellt. II. Kopf und Hals
eines Bracken, wachsend. Unten laufend ein Bracke, im
Maule den Buchstaben B. haltend.

Kleinod: Grafenkrone, die bei den Franzosen sehr
gebräuchlich ist, ohne den Grafenstand zu bedeuten.

(Mittheilungen der Familie, v. Wechm. S. 7. 12. 16.
Hof- u. Staatshandbücher).

Bahder. (Taf. 51.)

Der Pfarrer Christof Ludwig Bahder erhielt
d. d. St; Petersburg den 21. April 1781 von der Kai-
serin Katharina II. von Russland den russischen
Adelstand, und sein Sohn Eduard v. B. erlangte d. d.
St. Petersburg den 15. December 1839 von der dortigen
Adelsdeputation, als kurländischer Consistorialrath a. D.,
eine Adelsbestätigung. Derselbe war noch 1858 Pfarrer
in Weinheim, lebt aber jetzt in Darmstadt.

Wappen: auf einer Kugel im Schildesfuss die Glücks-
göttin, auf dem linken Fusse stehend, eine nach links
wehende Fahne über sich haltend.

Als Kleinod: Adelskrone.

Farben: unbekannt.

(Hof- u. Staatshandbuch. Heyer v. Rosenfeld).

Bancb. (Taf. 51.)

Josef v. der B., 1750 in Donaueschingen ge-
boren, studirte die Heilkunde und wurde 1777 zum Hof-
chirurgen ernannt. Die Kriege mit Frankreich gaben ihm
Gelegenheit seine Kenntnisse zum Besten verwundeter
Krieger anzuwenden, verschafften ihm, auf Verwendung
des Erzherzogs Karl, die grosse Ehrenmedaille, 1805 den
Dank der französ. Armee, das französ. Bürgerrrecht für
sich und seine Nachkommen, sowie (von Frankreich?) die
Erhebung in den Adelstand. 1825 wurde er zum grossh.
Landchirurgen ernannt und starb am 25. Febr. 1829.

Angesessen ist die Familie zu Zarten bei Freiburg

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und soll wegen Verdienst von Kaiser Franz (?) den
Adelsstand erhalten haben.

Von Nachkommen des genannten Josef v. d. B. fin-
den sich: Johann von derBanck, Oberhofgerichts-
rath, -j- zu Heidelberg den 2. März 1845, sowie Gu-
stav, (1845) Rechtspraktikant, und Karl, (1845) Post-
praktikant, wahrscheinlich dessen Söhne.

Wappen: in G. drei ff Hahnenköpfe mit r. Kamm
und Lappen (2. 1).

Kleinod: gekrönt, der Hahnenkopf zwischen offenem
g. Flug.

Decken: ff S-

Dieses Wappen führt die in Flandern vorkommende
Familie v. d. Banck, ob sie aber mit der badischen
identisch ist, bleibt unentschieden.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechm. S. 46. 56.
303. 304. Badisches Lexic. S. 1220. Heyer v. Rosen-
feld. Dr. Bader).

Bargher (Bargehr). (Taf. 51).

Der kurbadische Gerictasvogt Martin B. zu Appen-
weyer in der Landvogt Orten au wurde am 27. Juni
1806 in den Reichsadelstand erhoben. Nachkommen des-
selben scheinen in Baden nicht mehr vorzukommen.

Wappen: in B. ein schräglinker g. Balken, darüber
im rechten Oberwinkel eine g. Rose, darunter, angelehnt
an den Balken, ein geharnischter s. Arm mit 3 g. Aehren
in der Faust.

Kleinod: gekrönt mit einer g. zwischen zwei b.

Straussfedern.

Decken: b. g.

(Heyer v. Rosenf. Archiv f. Geschichte S. 200).

Barille.

Aus diesem adeligen Geschlechte, über dessen Ge-
schichte und Wappen Bestimmtes nicht ermittelt werden
konnte, findet sich Maria Anna v. B., Chorfrau des auf-
gehobenen, 1803 an Baden gekommenen Frauenklosters
Frauen alb.

Vielleicht zu der Familie Barilli gehörend, die aus
dem Königreich Neapel stammt und sich nach Würtem-
berg wendete, wo sie im vorigen Jahrhundert unter dem

A rlp] prQoliP'mf,

(v. Wechm. S. 62. Stammbuch Bd. I S. 69).

Hary. (Taf. 51.)

Dieses Geschlecht ist niederländischen, nach Anderen
französischen Ursprungs, findet sich zumeist in Dornik
und wendete sich wegen Religionsstreitigkeiten nach A m-
sterdam und Frankfurt a. M., woselbst sich noch ein
Zweig findet, der dem dortigen Adel zugezählt wird.

Durch Johann deB., der als Kaufmann vonFrank-
furt nach Basel zog, liess sich ein anderer Zweig
dauernd in dieser Stadt nieder und hat angesehene Mit-
glieder aufzuweisen. So namentlich Johann Jacob, ein
tüchtiger Staatsmann, der 1718 als Landvogt auf Hom-
burg starb, und Johann, der 1800 als Bürgermeister
zu Basel sein Leben beschloss.

Der Dr. Anton de B., der noch 1865 Direktor des
botanischen Gartens zu Freiburg war, soll der Baseler
Linie angehören.

Wappen: in R. drei s. Barbenköpfe (2. 1).

Kleinod: r. s. Wulst mit s. Stern zwischen r. Flug.

Decken: r. s.

(Hof- u. Staatshandbücher. Stammbuch Bd. I S. 74.
Abtheilung Frankfurter Adel dieses Werkes).

Bayer. (Taf. 51 u. 52.)

Schon 1300 findet sich das Geschlecht Peier, Peyer,
Bayer etc. geschrieben, theils als Patricier der Städte
 
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