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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0102
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88

DER ADEL IN BADEN. EDELLEUTE.

Schwarzenbach, Wyl und St. Gallen in der Schweiz,
theils als Ritter der Landschaft der jetzigen Kantone St.
Gallen, Appenzell, Thurgau und Zürich, auch
anderwärts in der Schweiz, angesessen und mit angesehe-
nem Adel verschwägert.

Kaiser Karl YI. bestätigte, Wien den 7. April
1717, den Brüdern Franz und Ferdinand von Bayer
zu Rorschach ihren uralten Adel für sich und alle ihre
ehelichen Nachkommen und vermehrte das Wappen.

August v. B. aus Rorschach, geh. den 3. Mai
1803, war grossherzogl. badischer Hofmaler und Conser-
vator der inländischen Kunstdenkmale und Alterthümer
und f den 2. Februar 1875 zu Karlsruhe. Dessen Sohn
Albrecht v. B. ist Premierlieutenant im badischen Feld-
Artillerieregiment Nr. 14.

Stammwappen: in G. das Yordertheil eines ^4
Bären.

Kleinod: der Bär wachsend.

Decken: £j: g.

Wappen der v. Peyer zu Schaffhausen, genannt
We cklis-P eyer: in B., schräglinks balkenartig gestellt,
mit den Spitzen sich berührend, drei g. Rauten.

Kleinod: bärtiger, b. gekleideter, wachsender Mann
mit g. Kragen und Aermelaufschlägen, beide Arme in die
Seiten gestemmt, auf dem Kopf eine spitze b. Mütze mit
r. Sturmband, sodann r. Schleife unter dem Kragen.

Decken: b. g.

Yermehrtes Wappen (1717): geviert. I. u. IV.
in G. Stammwappen. II. in B., die Rauten schrägrechts,
Wappen der Peyer v. Schaffhausen. III. in S. 3 r.
Sparren.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. zum Stamm-
wappen. II. Peyer v. Schaffhausen.

Decken: rechts b. g., links dt g-

(Minist. Akten. Hof- u. Staatshandbücher).

Beaulfeu-lSonneil. (Taf. 52.)

Altfranzösische Familie, nicht zu verwechseln mit der
freiherrL Familie von Beaulieu-Marconnay, ent-
stammt der Normandie und wird schon 1298 erwähnt.

Als genauer Stammvater der jetzt in Deutschland,
speciell Hannover, blühenden Linie des Geschlechtes ist
Pierre de Beaulieu-Bonneil, ecuyer, anzusehen.

Dessen Sohn war Jean Pierre, geb. zu Paris am
8. Juni 1696, f zu Göttingen 1756 mit Hinterlassung
eines Sohnes Louis August Heinrich, geb. zu Göt-
tingen am 15. März 1753, der als hannövrischer Amt-
mann zu Sprenge am 27. Oktober 1818 gestorben ist
und von dem die zur Zeit in Deutschland lebenden v. B. B.
abstammen. Wahrscheinlich des letzteren Bruder ist der
Dr. Karl Alexander v. B. B., der bis 1842 Docent an
der Universität Heidelberg war.

Wappen: in B. neun s. Lilien (3. 3. 2. 1).

Kleinod: eine s. Straussfeder zwischen 2 b.

Decken: b. s.

(Hof- u. Staatshandbücher, v. Wechm. S. 59. Gritz-
ner etc.).

Bechtold von Ehrenschwert. (Taf. 52).

Eine aus den hohenzollern’schenLanden stam-
mende Familie. Anton B., geb. den 20. September 1781
in Hechingen, diente zuerst im schwäbischen Kreis-
regiment, dann im wiirtemberg’schen und hohenzollern’schen
Militär, nachher unter dem Könige von Westphalen
als Hauptmann beim Leibjägerregiment in dessen Truppen
und wurde als solcher vom Fürsten von Hohenzol-
lern-Hechingen am 28. März 1810 mit „von Ehren-
schwert“ in den erblichen Adelstand erhoben. Sein
König aber erhob ihn am 31. August 1813 zum west-
phälischen Baron wegen seiner Tapferkeit in der Schlacht
bei Dresden. Yon dieser Standeserhöhung scheint in-
dessen kein Gebrauch gemacht worden zu sein. Nach
Auflösung des Königreichs Westphalen trat v. B. als

Major in badische Militärdienste, focht mit Auszeichnung
in den Befreiungskriegen, erhielt am 21. Februar 1829
vom Grossherzog Anerkennung seiner Adelswürde und
f als Obristlieutenant am 30. Juni 1835 zu Karlsruhe.
Seine Nachkommen leben noch im Grossherzogthum;
Friedrich B. v. E. ist Kammerjunker und Oberhofge-
richtssekretär zu Mannheim.

Die Nachkommen des vom Fürsten von Hohen-
zollern-Hechingen ebenfalls mit „v. Ehrenschwert“
am 13. Juli 1813 geadelten Hauptmanns der russisch-
deutschen Legion Josef Bechtold leben in Preussen
und führen ein etwas verändertes Wappen, das übrigens
auch als der badischen Linie zustehend angegeben wird
und daher hier gleichfalls abgebildet ist.

Wappen (1810): unter b. Schildeshaupt, darin ein
g. Stern, in R. rechtsgewendet ein schwebender, gehar-
nischter, s. Schwertarm.

Kleinod: gekrönt, der Schwertarm ruhend.

Decken: r. s.

Wappen (1813): inB. ein mit 2 g. Ankern belegter
linker r. Scbrägbalken. Oben ein s. Stern, unten der
schwebende s. Schwertarm.

Kleinod: gekrönt, der Schwertarm ruhend, dahinter
an g. Lanzen zwei zweigespitzte, von u. S. geschachte
Fähnlein.

Decken: b. s.

(Minist.Akten. Hof- u. Staatshandbücher, v. Wechm.
S. 7. 21. Badisches Lexic. S. 94. Gritzner, Matrikel
S. 155 etc.).

Beck. (Taf. 52.)

Alte Familie aus der Reichsstadt Ravensburg, wo-
selbst noch 1799 Jakob v. B. Bürgermeister war. Der
Rechtskonsulent der Reichsstadt Isny, Dr. Leonhard
B., f 1771, wurde für sich und seine Nachkommen von
Kaiser Franz I. am 17. Januar 1757 in den Reichs-
adelstand erhoben und seine Descendenz ist in Baden be-
dienstet.

Leonhard v. B. ist Oberst a. D. Ludwig v. B.
Hauptmann, 1844 pensionirt. Julius v. B., 1844 Haupt-
mann, und ein anderer Julius v. B., 1869 Secondelieute-
nant, ist 1870 f.

Wappen: in G. ein zehenendiger Hirsch in natür-

licher (besser r.) Farbe, aufspringend.

Kleinod: gekrönter Helm mit dem wachsenden

Hirsch.

Decken: r. g.

(Minist. Akten. Hof- u. Staatshandbücher, v. Wechm.
S. 12. 298 etc.).

Beck. (Taf. 52.)

Johann Franz oder Johann Jakob B., markgräfl.
baden’scher Stallmeister, erlangte am 21. Februar 1746
den Reichsadelstand.

Ob die Familie noch blüht, ist nicht genau bekannt.

Wappen: in R. eine g. besamte s. Rose mit gr.
Kelchblättchen an einem nach unten rechts gebogenen gr.
Stiele mit je einem gr. Blatte an jeder Seite.

Kleinod: gekrönt, die Rose mit den 2 gr. Blättern
des Schildes indessen r. und der Stiel gerade.

Decken: r. s.

(Heyer v. Rosenfeld. Badisches Lex. S. 89 etc.).

Bellna von Swiantkowski. (Taf. 52).

Polnische Familie, die auch in Böhmen und
Schlesien ausgebreitet gewesen ist. Aus derselben war
Dr. N. v. B.-S., Docent an der Hochschule zu Heidel-
berg.

Wappen: in.,B. drei s. Hufeisen (2. 1) mit den
Stollen nach aussen und unten, dazwischen, auf dem un-
 
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