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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0107
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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Bulmerincq. (Tafel 55.)

Diese Familie, die später auch in Baden vorkommt,
stammt aus Lübeck und kam mit Eberhard B. nach
Riga, woselbst derselbe ein G-rosshandlungshaus gründete
und zu bedeutendem Vermögen gelangte. Michael B.
vermalte sich mit Barb ara, Tochter des rigaischen Raths-
herrn Eberhard von Krüger und wurde der Vater
von Gottfried B., Grosshändler zu Riga, welcher von
dem Kaiser Franz II., W i e n den 13. April 1804 in den
rittermässigen Reichsadelstand erhoben worden ist.

Zum Einträgen in die beabsichtigte Adelsmatrikel
vorgemerkt. Der wirkliche Staatsrath und Professor Dr.
Michael August v. B. lebt gegenwärtig (1876) in
Wiesbaden.

Wappen: in S. auf qj; Dreiberg drei gr. Aehren
mit abhangenden Blättern und umfasst von einem g.
Ring.

Kleinod: gekrönt mit den 3 Aehren und dem Ring.

Decken: rechts gr. s., links ^ g-

(Ministerial-Akten. Heyer v. Rosenfeld).

ISuss. (Taf. 55.)

Der grossherzoglich badische Hofrath und Professor
des Kirchenrechtes an der Universität Freiburg, auch
Dr. beider Rechte, Dr. philos., medic., Chirurg, und der
Geburtshilfe, Josef Franz Buss, geb. den 23. März
1803 zu Zell am Harmersbach in Baden, wurde als Ritter
des 0 ens der eisernen Krone 3. Klasse von dem Kaiser
von Österreich durch Allerhöchste Entschliessung vom
15. Januar 1863 und Diploms - Ausfertigung, Wien den
11. Oktober 1863, in den erblichen österreichischen Rit-
terstand erhoben, welche Standeserhöhung annehmen und
führen zu dürfen am 29. Januar 1864 von dem Grossher-
zog gestattet worden ist

Wappen: getheilt, oben in S. ein freies r. Kreuz,
unten von R. u. G. gespalten. Vorn an den Spalt ange-
lehnt, ein halber Adler mit s. Zinnenthurm auf der
Brust, hinten ein ±j: Adler.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. geschlossener

Adlerflug, mit dem s. Thurm belegt. II. stehend ein

Adler.

Decken: I. r. s. II. g.

Wahl Spruch: cruce mutoque sacrificio reconci-

liandae.

(Ministerial-Akten. Hof- u. Staatshandbücher. Heyer
v. Rosenfeld).

O Byern. (Taf. 55.)

Aus dieser alten adeligen Familie, welche aus dem
Magdeburgischen stammt und auch in den Marken vor-
kommt, war der königl. preussische Rittmeister N. v. B.
noch 1823 grossherzoglicher Kammerherr. Ein weiteres
Mitglied derselben ist gegenwärtig (1873) Hauptmann zu
Karlsruhe.

Wappen: von R. u. G. geviert. I. u. IV. ein sitzen-
der s. Windhund. II. u. III. ein gr. Kranz.

Kleinod: der sitzende Windhund.

Decken: r. g.

(Hof- u. Staatshandbücher, v. Wechm. Handbuch
S. 26. Preussischer Adel. S. 104. Taf. 137 etc.).

Cancrin. (Taf. 55.)

Diese Familie stammt aas Hessen-Rothenburg,
war in der Landgrafschaft Niederhessen ehedem
angesessen und musste zur Zeit der französischen Revo-
lution auswandem, fand aber in Russland und Baden
eine neue Heimath. Johann Philipp, kaiserl. russi-
scher Kollegienrath und Franz Ludwig, markgräflich
baden-durlach’scher Kammerrath, Gebrüder, erlangten am
26. August 1786 den Reichsadelsstand und stifteten die

Bd. II. Abth. 6.

noch blühenden Linien in Russland und Baden. Er-
stere wurde 1825 in den Grafenstand erhoben.

Ludwig v. C. vorher Lieutenant in holländischen
Diensten, trat in badische Dienste, wurde 1812 Obrist
und fiel am 12. November 1812 in einem Cavalleriege-
fecht bei Truchanowiz in Russland.

Sein Sohn Ludwig v. C. war 1869 badischer Haupt-
mann und dessen Sohn Ferdinand, badischer Premier-
lieutenant, jetzt ebenfalls a. D.

Wappen: von G. und B. geviert. 1. u. IV., rechts
gewendet ein r. Krebs. II. u. III. zwei s. Balken, jeder
mit zwei ££ Sternen belegt.

Kleinod: offner Flug, dazwischen 2 r. Krebs-
scheeren.

Decken: rechts r. g., links b. s.

(Hof- u. Staatshandbücher. Badisches Lexic. S. 225.
v. Wechm. S. 5. 16. 299. Kneschke Adelslexic. Bd. H.
S. 207 etc.).

Carlshauseu. (Taf. 55).

Karl Buderus zu Hanau, kurhessischer Geheimer-
rath, Kammerpräsident u. Bundestagsgesandter zu Frank-
furt a/M., erhielt wegen seiner Verdienste, den 1. Januar
1814 mit von Carlshauseu von dem Kurfürsten von
Hes sen, den erblichen Adelstand.

Nachkommen von ihm sind im Grossherzogthum be-
dienstet. Josef Alfred v. C. war 1869 Lieutenant der
Artillerie in Karlsruhe.

Wappen: von G. u. B. gespalten, vorn ein Bündel
s. Pfeile, mit r. Band umwunden und senkrecht durch-
stochen von einem s. Speer; hinten der g. gekleidete
Rumpf eines Mannes mit s. Haar und Barte, auf dem
Kopf eine g. Mütze mit r. Stulp.

Kleinod: gekrönt, von 2 geharnischten Armen ge-
halten, Speer und Pfeilbündel, wie im Schild.

Decken: b. g.

(Hof- u. Staatshandbuch. Gritzner. Kneschke Adels-
lex. Bd. II. S. 227 etc.).

Chastelaiu. (Taf. 55.)

Aus dieser französischen Adelsfamilie war Franz
Ludwig v. Ch. Obristlieutenant und Commandant der
5. Division des Gensdarmeriecorps zu Mannheim (1834).
Derselbe kam nach seiner Pensionirung, mit dem Titel
Rittmeister, 1886 als Polizeiinspektor nach Baden und
sein Sohn Philibert v. Ch. ist in den 1850er Jahren
als Maler gestorben.

Wappen: bedeckt mit der 5 perligen Krone, in S.
ein Sparren, begleitet oben zwei, unten mit einem
fünfstrahligen jj; Stern.

(v. Wechm. S. 11. Gritzner, Heydt etc.).

Chelius. (Taf. 55.)

Badische Familie, welche in der Person des verdien-
ten Professors Dr. Max Josef Chelius, einer der er-
sten deutschen Lehrei der Chirurgie an der Hochschule
zu Heidelberg, geb. 1794 zu Mannheim, von dem Gross-
herzog Friedrich für sich und seine Nachkommen, am
2. Jan. 1866 in den erblichen Adelstand erhoben worden ist.

Im Grossherzogthum bedienstet. Max v. Ch., jetzt
gestorben, war Major und Dr. Philipp Ernst v. Ch.
ist Kreisgerichtsrath zu Mannheim u. Mitglied des Ap-
pellationssenats.

Wappen: in S. 3 r. Rosen mit gr. Kelch-Blättchen

(2. 1.).

Kleinod: offner Flug, rechts s., links r.

Decken: r. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher etc.).

Chrismar. (Taf. 55.)

Der fürstl. constanz’sche und augsburg’sche Hof-,

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