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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0109
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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gewohnt, sich d’Arance geschrieben haben nnd 1792 nach
Baden gekommen sein. Ans diesem Zweige erhielt der kur-
pfälz. wirkliche Reg.- n. Oberappellations - Gerichtsrath,
Siegmund Davans, von dem Kurfürsten Karl Theodor
von Bayern, als Reichsvicar, München am 5. Juli 1792
den Edlen und Reichsritterstand.

Im Grossherzogthum bedienstet.

Sigmund v. D-, mit der Rheinpfalz übernommen,
war 1803 Direktor des Hofrathscollegiums in Mannheim,
1811 Staatsrath und provisorischer Chef des Finanzmini-
steriums, 1819 aber Mitglied des Staatsministeriums und
starb 1820 in Karlsruhe.

Melchior v. D. als fürstl. Leiningen’scher Reg.-
Rath mit der Oberhoheit von Leiningen übernommen, war
1807 Justizrath bei dem Hofgericht in Mannheim, und
wurde 1827 als Hofgerichtsrath pensionirt.

Ludwig v. D. ist k. preussischer Oberst a. D. und
August v. D., Bahninspektor zu Heidelberg.

Wappen: s., geviert und nach dem Diplom oval.

I. ein b. Löwe. II. ein 10 endiges unten noch zusam-
menhängendes b. Hirschgeweih. III. 3 r. Rosen (2. 1.)
mit, gr. Kelchblättern. IV. ein fl linker Schrägbalken,
oben beseitet mit 3 b. Sternen (2. 1.), unten mit 3 b.
Sittichen, balkenartig aufwärts gestellt.

Kleinod: gekrönter Helm mit einem wachsenden b.
Löwen zwischen einem offenen Flug, rechts s. b., links
r. s. getheilt.

Decken: rechts b. s., links r. s.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechm. S. 38 u. 46.
Ziegler;.

Deimling. (Taf. 56.)

Badische Familie, aus Pforzheim stammend. Nach
einer Familientradition bekleideten verschiedene Mitglie-
der hohe städtische Aemter, namentlich soll ein N. D e i m-
ling als Bürgermeister die 400 Pforzheimer in der
Schlacht bei Wimpfen befehligt haben, welche sich, um
den Rückzug des Markgrafen Friedrich von Baden zu
decken, aufopferten.

Viele Mitglieder der Familie waren seither in Baden
im Staats- und Kirchendienst.

Ludwig Deimling war Hofprediger zu Karls-
ruhe und starb den 2. December 1861 und sein Sohn
Ludwig D., Oberstlieutenant und Commandeur des bad.
Feldartillerieregiments Nr. 14, ist von dem Grossher-
zog Friedrich durch Diplom vom 18. Dezember 1876
in den erblichen Adelstand des Grossherzogthums erho-
ben worden.

Wappen: von B. und G. gespalten. Vorn vom In-
nenrande schrägrechts aufwärts, wachsend, eine gehar-
nischte, rechthändige Faust, mit aufwärts gerecktem Dau-
men. Hinten ein entwurzelter, natürlicher, belaubter
Baum.

Kleinod: gekrönt, der Baum wachsend.

Decken: rechts b. s., links gr. g.

(Fhrr. von Reck).

Delaiti. (Taf. 56.)

Ueber die Heimath und Abstammung dieser Familie
ist das Nähere nicht bekannt. Sie blüht schon längere
Zeit im Grossherzogthum und ist daselbst bedienstet.

Franz v. D. war 1868 Oberingenieur zu Constanz
u. Julius v. D. ist (1873) Obereinnehmer zu St. Blasien.

Wappen: (Siegelabdruck und Beschreibung) in B.
auf gr. Boden mit natürlichem Stamm ein gr. Baum, auf
welchem, links gewendet, ein natürlicher Vogel sitzt; an
der linken Seite des Baumes springt ein natürlicher Hund
an dem Stamm in die Höhe.

Kleinod: Edelsmannskrone.

(Hof- und Staatshandbücher. Heydt etc.).

Deschler. (Taf. 56.)

Diese Familie kommt im Fürstenberg’schen vor und
besass noch 1817, oder besitzt noch jetzt, ein ehemaliges
Kunkellehen der Fürsten von Fürstenberg zu Bit-
telbronn, Amts Engen, bestehend aus Frucht- und
Giltgefällen.

Maximilian v. D. war fürstl. chiemseeischer Rath
und Oberamtmann der Reichsgrafschaft Trauchburg,
vermält in erster Ehe mit Sophie Ottilie v. Mass-
ier, von deren Familie (Massier von Ehrlichsheim)
das Lehen zu Bittelbronn, welches er 1769 muthete,
an sein Geschlecht kam. Dasselbe Lehen wurde 1781
dem gräfl. zeil-zeil’schen Rath und Oberamtmann Maxi-
milianDeschler v. Eggenfels zu Mechensee, ver-
liehen.

Wappen: Farben unbekannt. Siegelabdruck. Ge-
viert mit Mittelschild; darin ein rechter Schrägbalken,
belegt mit 3 Wecken oder dergleichen. I. und IV. ge-
spalten und belegt mit 2 Sparren, von denen der oberste
bis zum Schildesrande reicht. II. und III. einwärts ein
Löwe, in den Vorderpranken an zwei beblättertem Stiel
eine Rose haltend.

Kleinod: gekrönt. I. Der Löwe, jedoch gekrönt.
II. eine nackte Jungfrau, wachsend, einen Schleier über
Kopf und Lenden haltend.

Decken: ?

(Hauptarchiv zu Donaueschingen.

Dieaier. (Taf. 56.)

Diese Adelsfamilie gehört zu den alten Patriciern
der Stadt Regensburg und Mitglieder derselben sind
im Grossherzogthum bedienstet.

Konrad v. D. diente 1813 als Oberlieutenant im
freiwilligen Jägerregiment. Johann v. D. war 1841 Be-
zirksförster zu Ueberlingen und Maximilian v. D.
ist (1873) Kanzlist beim Kreis- und Hofgericht zuMann-
h eim.

Wappen und Adelsdiplome sind verschiedenen Perso-
nen dieses Namens ertheilt worden, ob sie aber zu der
hierher gehörenden Familie alle zu zählen sind, bleibt
unentschieden. Es waren: Bernhard D., der durch

Kaiser Max I., Köln den 16. Mai 1508 einen Wappen-
brief, und Martin D., Ober-österreichischer Hof-Kanzlei-
Schreiber, welcher Regensburg den 27. Septbr. 1613,
Adels- und Wappen-Bestätigung erhielt. Letzterer hatte
vorher durch den Erzherzog Max zu Oesterreich,
Meister des deutschen Ordens etc., Innsbruck den
1. Mai 1607 Adel und Wappen verliehen erhalten,

Wappen 1: in G. auf gr. Dreiberg ein aufsprin-
gendes fl; Einhorn mit s. Halsband.

Kleinod: gekrönt, das Einhorn wachsend.

Decken: fl g.

Wappen 2: in fl: ein aufspringendes g. Einhorn.

Kleinod: gekrönt, das g, Einhorn wachsend zwi-
schen offenem fl Fluge.

Decken: fl g.

Wappen: (1508) in fl: ein brauner (g.) Löwe, eine
g. Sonne zwischen den Vorderpranken haltend.

Kleinod: g. fl Wulst, daraus der Löwe mit der
Sonne wachsend.

Decken: fl: g.

Wappen: (1613) geviert, I. und IV. in g. ein fl:
Adler, II. und IH. von S. und R. fünfmal gespalten.

Kleinod: gekrönt, stehend ein fl: Adler.

Decken: rechts fl: g., links r. s.

(Hof- u. Staatshandbücher, v, Wechmar S. 22 u. 53.
Gritzner. Hey er v. Rosenfeld. Siebmacher de 1699. Bd. V.
S. 224).

Dietrich. (Taf. 56.)

Kaiser Leopold I. erhob Schloss Hirschin-
 
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