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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0113
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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in kaiserlichen, theils in kurmainzischen Militärdiensten
mit Auszeichnung gedient hatte, in den Reichsadelstand.
Sein Sohn Phil. v. F. starb als österreichischer Feld-
zeugmeister und dessen Sohn als österreichischer Obrist,
jedoch kinderlos. Letzterer adoptirte die Söhne seines
Verwandten, des am 11. Febr. 1831 zu Mannheim ver-
storbenen Amtmanns Franz Faber, Namens Her man
und Philipp, welche in Folge dessen mit Diplom vom
Kaiser Ferdinand I., d. d. Wien 30. Juli 1840 die
Adelsrechte ihres Adoptivvaters übertragen erhielten und
in den erbländischen österr. Adelstand erhoben wurden.
Mittelst höchster Eutschliessung aus grossherzogl. Staats-
ministerium vom 22. Oktober 1840 wurde diese Adels-
übertragung, resp. Verleihung, von dem Grossherzog Leo-
pold anerkannt.

He rman v. F. war noch 1869 Oberamtmann zu
Gernsbach, Philipp v. F., jetzt verstorben, General-
lieutenant und Theodor v. F. ist 1873 Premierlieutenant
im badischen Infanterieregiment Prinz Wilhelm.

Wappen: in B. ein s. Balken, darüber zwei, dar-
unter ein s. Stern.

. Kleinod: gekrönt, ein hervorwachsender, gehar-

nischter s. Arm, einen fl: Streithammer in der Faust.

Decken: b. s.

(Ministerial-Akten. Hof- u. Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 50 etc. fl

Fabert. (Taf. 58.)

Französischer Adel. Jacob v. F., Herr auf Mou-
lin, Vorsteher der Sarbonne in Paris, geb. 1436, gestor-
ben in Strassburg 1527, ist der Stammvater der in Baden
vorkommenden Linie des Geschlechts.

Johann Carl v. F., welcher 1660 Beamter in der
vorderen Grafschaft Sponheim war, die unter ge-
meinschaftlicher Landeshoheit von Baden-Baden und
Pfalz-Zweibrücken stand, trat zuerst in badische
Dienste und von seinen Söhnen findet man Franz An-
ton 1740 eben daselbst.

Mitglieder der Familie sind noch jetzt im Grossher-
zogthum angestellt. Carl v. F. ist Oberst a. D. und
Ludwig v. F. Bahninspektor in Kehl.

Wappen: von G. und B. gespalten. Vorn, über das
ganze Feld, ein r. Kreuz, hinten ein g. Sparren bis zum
Schildesrand, oben mit zwei g Sternen beseitet, zwischen
dem Sparren ein geharnischter s. Schwertarm.

Kleinod: Krone auf dem Helm.

Decken: rechts r. g, links b. g.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 297.
299. Fhr. v. Reck. Cast. Adelsbuch etc.).

Faudel. (Taf. 58.)

Aus Preussen stammend, mit dem Nobilitirten, der
keine Kinder hatte, wieder erloschen.

Tobias F., Geschäftsträger von Baden u. Bran-
denburg-Ansbach in Berlin, auch Geh. Oberfinanz-
rath u. Ministerresident, erhielt bei Gelegenheit der Erb-
huldigung zu Hildesheim vondemKönig Friedrich
Wilhelm III. von Preussen am 10. Juli 1803 die
Adels würde. Er starb 1816.

Wappen: g. eingefasst, von s. und g. geviert, mit
g. eingefasstem s. Mittelschild, darin auf gr. Boden eine
fl: gemauerte Burg mit Thor und 3 Thürmen. I. auf
gr. Boden einwärts ein natürlicher Pfau. II. Kopf und
Hais des gekrönten fl preussischen Adlers. III. offner
fl Adlerflug, jederseits mit g. Kleestengel belegt (wird
auch als fl Klaue angegeben). IV. einwärts springend
auf gr. Boden ein natürlicher Hase.

Kleinode: zwei Helme. I. offener fl Flug mit
den g. Kleestengeln. II. stehend der Pfau.

Decken: rechts b. s., links fl g.

(v. Wechmar S. 43. Matrikel S. 71. Tyroff, allge-
meines Wappenwerk etc.).

Feder. (Taf. 58.)

Diese im Grossherzogthum bedienstete Familie er-
langte durch den Kaiser Franz II. am 6. Juli 1797
den erblichen österreichischen Adel- und Ritterstand und
zwar in der Person des fürstlich löwenstein-wertheim-
schen Kammerdirektors Johann Christian Heinrich
Feder, gestorben den 15. März 1823 zu Wertheim.
In Baiern wurde die Familie immatrikulirt den 7. Juli
1822. Adolf v. F. ist Oberamtmann zu Achern und
Heinrich v. F. Fiskalanwalt am Kreisgericht in Mann-
heim.

Wappen: von B. und S. gespalten. Vorn auf gr.
Boden ein natürlicher Baumstamm, aus dem rechts ein
Zweig mit 7 Blättern (1. 2. 2. 2.) hervorwächst. Hinten
auf gr. Boden im fl Nest, ein fl Pelikan seine Jungen
fütternd.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. I. b. gekleideter
Mann wachsend, mit niederem b. Stulphut, fl Gürtel, in
der Linken haltend einen Lorbeerzweig mit 5 gr. Blät-
tern, die Rechte in die Seite gestemmt. II. das fl Nest
mit dem fl Pelikan.

Decken: rechts b. s., links fl s.

(Hof- u. Staatshandbücher, v. Wechmar S. 57. 304.
Adel in Baiern. Megerle v. Mühlfeld Suppl. S. 138).

Forsch. (Tafel 58.)

Carl v. Forsch, ehedem kurpfälzischer Hofkammer-
rath, wurde mit der Pfalz von Baden 1803 übernommen,
nahm aber bald nachher seinen Abschied und Nachkommen
von demselben finden sich, wenigstens in Staatsdiensten,
nicht mehr. Er war von dem Kurfürsten Carl Theodor,
München den 24. September 1790, in den erblichen Adel-
stand erhoben worden.

Wappen: von G. und S. geviert mit g. Mittelschild,
darin ein b. gekleideter Mann mit fl Hute, s. Kragen u.
s. Aermelaufschlägen, in der Rechten einen r. Scepter,
der mit einem r. Sterne auf der Spitze geziert ist, hal-
tend, die Linke in die Seite gestemmt. I. und IV. ein
rechter r. Schrägbalken. II. u. III. drei gr. Kleeblätter,
deren Stiele unten zusammenstossen.

Kleinod: gekrönt, zwei g. Hörner, dazwischen der
r. Scepter mit dem r. Stern.

Decken: rechts r. g., links gr. s.

(v. Wechmar S. 47. Gritzner. Ziegler-München b

Francheu. (Taf. 58.)

Westphälische Familie, aus welcher ein Ast durch
Karl Hermann v. F. in das Grossherzogthum ver-
pflanzt worden ist. Derselbe diente vorher in hessen-
cassel’schen Militärdiensten, wurde 1813 badischer Gene-
ralmajor J und Kommandant der Residenz, dann General-
Inspektor der Infanterie und starb 1828 in Karlsruhe.

Die Bestätigung des dem Geschlechte zustehenden
rittermässigen Reichsadelstandes erlangte von dem Kaiser
Karl VI., Luxemburg den 4. Mai 1737, der fürstlich wür-
temberg’sche Hauptmann und Forstmeister Peter Her-
mann von Francken.

Wappen: durch einen g. Balken von R. und S. ge-
theilt. Unten 3 r. Herzen (2. 1.).

Kleinod: gekrönt. Zwischen zwei r. Hörnern ein
wachsendes s. Pferd.

Decken: r. s.

(Ministerial-Akten. Hof- u. Staatshandbücher. Ba-
disches Lexikon S. 389. v. Wechmar S. 3. Heyer v.
Rosenfeld).
 
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