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Grass, Carl August von [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0115
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. v.
Wechmar. S. 9. 13. 17. 299 etc. Heyer von Rosenfeld.
Gritzner Matrikel S. 7. Cast Adelsbuch etc.)

Gagg von liöwenberg. (Taf. 59.)

Dieses adelige Geschlecht findet sich in den Diensten
der Fürsten von Fürstenberg und in denen des
Grossherzogthums Baden.

Josef Wilhelm G. v. L. war 1810 fürstl. Fürsten-
berg’scher Rath und Rentmeister und sein Bruder J o-
bann Baptist noch 1816 grossherzoglicher Premier-
Lieutenant a. D.

Den erblichen Adel des Reichs und der Erblande er-
langten von dem Kaiser Ferdinand II. die Gebrüder:
Conrad G., Expeditor und Taxator der niederösterreichi-
schen Landrechte, Johann G., fürstbischöflich Passaui-
scher wirklicher Kästner und Caspar G., Wien den 26.
April 1636 mit dem Prädikat von Löwenberg. Der
kaiserliche Oberamtsrath und Landrichter der Landgraf-
schaft Nellen bürg aber, brachte Wien den 31. März
1749, den Reichsritterstand mit „Edler vorn“ nebst Wap-
penbesserung an seine Familie.

Stammwappen: geviert. I. in S. ein halber jr
Adler, an den Spalt angelehnt. II. in dt auf gr. Drei-
berg, links gewendet, ein gekrönter g. Löwe an gr. be-
blättertem Stiel einen r. Granatapfel (MargarantapfeL in
den Pranken. III. in R. auf gr. Dreiberg denselben Lö-
wen rechts gewendet. IV. in G. der halbe tt Adler wie
Feld I.

Kleinod: gekrönt, wachsend der g. Löwe mit dem
Granatapfel zwischen zwei Adlerflügeln, von denen der
Rechte von S. u. R . der Linke aber von tt und G. ge-
theilt ist.

Decken: rechts dt g., links r. s.

Ritterwappen: wie das Stammwappen jedoch mit
b. Mittelschild, darin eine g. Säule, über welcher ein s.
Stern.

Kleinod: gekrönt, zwei Helme. I. zum Stamm-
wappen, der wachsende g. Löwe indessen ungeschwänzt.
II. Ein wachsender Mann in der rechten Hand einen s.
Stern haltend, die Linke in die Seite gestemmt. Geklei-
det ist derselbe, rechts g., links b.; der rechte Aermel
ist b., der linke g., Haube um Kopf und Hals rechts b.,
links g., und ebenso die nach links gebogene spitze
Mütze.

Decken: rechts tt S-> links b. g.

(Ministerial-Akten. H. Heydt. Heyer von Rosenfeld).

Gans. Edle Herrn zu Putlitz. (Taf. 59.)

Uradel aus der Mark Brandenburg, der von den
Grafen von Mannsfeld abstammt und in viele Li-
nien zerfiel und reich begütert war, resp. noch ist.

Am 28. August 1719 erhielt die Familie von dem
König Friedrich Wilhelm I. von Preussen das
Prädikat „Edle Herrn“ und am 1. April 1776 ertheilte
der König Friedrich II., der Grosse, allen Mitgliedern
derselben das Prädikat: Edle Herrn zu Putlitz.

Gustav Gans, Edler Herr zu Putlitz-Retzin, als
dramatischer Dichter bekannt, ist Chef der grossherzog-
lichen Generaldirektion des Hoftheaters zu Karlsruhe.

Stammwappen: in R. eine g gekrönte s. Gans.

Kleinod: gekrönt, 2. r. gekleidete Arme, dazwi-
schen die g. gekrönte s. Gans, oft auch nur die Gans
allein.

Decken: r. s.

Der alte Siebmacher Bd. I. Taf. 27 giebt unter den
Freiherrn das Wappen folgendermassen: in R. auf gr.
Hügel (Grund) die Gans auffliegend, mit g. Halsband und
einem g. Kleestengel auf jedem Flügel.

Kleinod: gekrönt, die Gans wie im Schild.

Decken: r. s.

Bd. II. Abth. 6.

(Hof- und Staatshandbücher. Gritzner Matrikel S. 18
und 38. v. Zedlitz Preuss. Adelslex. Bd. IV. S. 67 unter
Putlitz etc.).

Gel»ele von WaMstein (Wallstein). (Taf. 59.)

Eine im Grossherzogthum begüterte und bedienstete
Adelsfamilie.

Der gräflich fürstenberg’sche Rath und Oberamtmann
zu Hasslach, anch seit 1635 Besitzer des von dem
Hause Fürstenberg zu Lehen rührenden Rittergutes
Waldstein, Amts Haslach, im Kinzigthal— vordem im
Besitz eines gleichnamigen 1581 j Adelsgeschlechtes —
Simon Finkh wurde von dem Kaiser Ferdin and III.
am 4. Februar 1688 in den Reichsadelstand mit der Er-
laubnis erhoben, sich Finkh v. Waldstein zu nen-
nen, oder andere Beinamen nach seinen Besitzungen zu
führen. Derselbe hinterliess keine Söhne, aber von seiner
an den fürstenberg’schen Landsassen Jakob Gebelin
verehelichten Tochter Anna Magdalena, einen Enkel
Simon Gebelin, welchem er mit lehensherrlicher Be-
willigung, testamentarisch, das besagte Lehen hinterliess,
und welcher, nachdem er damit neu belehnt worden war
und fiir sich und seine Nachkommen die Erlaubnis er-
halten hatte, den Beinamen von Wald stein zu führen,
mittelst Diplom des Grafen Friedrich Rudolf von
Fürstenber g-Stii Illingen, als Kaiserlicher Hof- (und
Pfalzgraf, d. d. Wolfach den 25. Juli 1649 in den erb-
lichen Adelstand erhoben wurde.

Der Rath und Obervogt von Geb eie zu Ueb er-
lin gen besass noch 1838 zu Haslach im Kinzigthal
das s- g. Billhanz’sche Lehen und einen Hof zu Unter-
eggingen. Amts Stühlingen, als fürstenberg’sches Kun-
kellehen. Friedrich Josef Otto v. Waldstein war
1868 Lieutenant.

I. Wappen: (1638). In B. g. eingefasst, ein rech-
ter g. Schrägbalken in der Mitte und einer darunter,
darüber aber, auf dem Balken stehend, ein rechtsgewen-
deter, auffliegender s. Vogel (Finke). Der obere Balken
ist belegt mit einer aufrechtstehenden r. Lilie, zwischen
zwei desgl., mit den Spitzen nach oben stehenden r. Li-
lien und der untere mit gr. Dreiberg.

Kleinod: gekrönter Helm mit einem Pfauenspiegel.

Decken: rechts r. s. b. g., links b. g. r. s.

II. Wappen: (1649). In B. ein linker g. Schräg-
balken belegt mit 3 r. Lilien, die Spitzen aufwärts, über
einem aus gr. Dreiberg wachsenden, oben, im Schildes-
haupt sich in zwei Aesten mit je 3 gr Blättern theilen-
den. gr. Baum. Auf dem rechten Aste sitzt ein r. Vogel
mit ausgebreiteten Flügeln.

Kleinod: s. r. g. b. s. Wulst mit gr. Pfaaenspie-
gel, rechts abflatternd ein g. und ein r , links ein s. und
ein b. Band.

Decken: rechts b g., links r. g.

(Ministerial-Akten. Hauptarchiv z. Donaue«chingen.
Hof- und Staatshandhuch. Badisches Lexic. S. 1120 etc.)

Geyer von Lauf. (Taf. 60.)

Pfälzische Adelfamilie, aus welcher Ulrich G. von
dem päpstlichen Protonotario Joanne Longio, Burg-
langenfeld auf dem Nordgau den 11.Hornung 1646,
für sich und seine Brüder Paul und Hans G. einen
Wappenbrief erhalten hatte, nachdem er lange Jahre Bür-
germeister der pfalzzeuburgischen Stadt Hemm au ge-
wesen war. Seine beiden Söhne aber, Balthasar und
Ulrich G, erhob derKaiser Josef, Wien den 18. No-
vember 1707 in den Reichs- und erbländischen Adelstand
mit dem Beifügen, dass sich der ältere Bruder Baltha-
sar v. G. zu Etzenburg und der jüngere Ulrich, v.
G. zu Lauf nennen solle. Vou Letzterem stammen die
in Baden bediensteten Geschlechtsmitglieder ab.

Jacob G. v. L., geb. den 5. Juli 1786 zu Lauf-

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