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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0123
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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ehelichen Leibeserben mit dem Rechte sich nach seinen
von dem Herzog Heinrich Julius zu Braun-
schweig zu Lehen tragenden Rittersitzen Hardegsen
und Goltingen zu benennen, in den rittermässigen
Reichsadelstand erhoben wurde.

Von ihm stammen die im Grossherzogthum bedienste-
Familienmitglieder ab.

Eranz Josef v. J. 1807 von Salm-Krautheim
als Staabskapitain übernommen, starb am 16. Januar 1834
zu Karlsruhe als Obristlieutenant a la suite.

Philipp Anton v. J. 1807 ebenfalls daher über-
nommen, wurde 1845 als Präsident des Hofgerichts zu
Mannheim und Geheimerrath 2. Klasse pensionirt.

Eranz v. J. ist Kammerherr seit 1867 und fürstl
Löwenstein’scher Demainen-Direktor. Albrecht v. Jage-
mann aber, Amtsrichter a. D. und Kammerjunker und
Dr. Eugen v. J., Staatsanwalt, ist Hofjunker.

Wappen: von G. und S. getheilt, oben ein r. ge-
stürzter Anker, unten, bald rechts, bald links gekehrt, ein
±£ Jagdhorn mit g. Becher. Mundstück und Beschlag,
mit verschlungener pj; Eessel, unter welcher, über der
Biegung des Horns, ein g. Stern steht. Auf jeder Seite
des-Eesselriemens, unter der Verschlingung, finden sich
zuweilen ebenfalls 2 g. Sterne.

Kleinod: gekrönt mit 4 Straussfedern r. g. pfc s.

Decken: rechts £p s. und links r. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 602. v. Wechmar. S. 7. 38. 40. 46.
49. 57. 302. Siebmacher I. 186 etc.).

Imhof. (Taf. 64.)

Desselben Stammes wie die Freiherrn von Im-
hof Seite 57. Sie besitzen in Waldshut Güterstücke, die
von Baden lehnrührig waren. Mitglieder dieser Linie
standen auch in grossherzoglichen Diensten.

Wappen: das Stammwappen, inR ein g. See-
löwe.

Kleinod: der Seelöwe.

Decken: r. g.

(Ministerial-Akten).

Ittner.

Mitglieder dieser adeligen Familie, welche aus dem
Pilsener Kreise in B öhmen stammen soll, finden sich
unter den Staatsdienern Badens, in deren Liste der Name
jetzt aber nicht mehr vorkommt. Josef Albrecht v.
I., früher beim Reichskammergericht zu Wetzlar, dann
in heitersheimischen Diensten beim Maltheserorden und
mit dem Besitz von Heitersheim übernommen, war
1807 Kurator der Universität Freiburg, Gesandter bei
der schweizerischen Eidgenossenschaft und Geheimerrath,
1812 aber Staatsrath und Direktor des Seekreises zu
Constanz, woselbst er am 9 März 1825 starb. Er war
geboren am 2. März 1754 auf einem Familiengute bei
Bingen, wo sein Vater kurmainzischer Beamter war.
Von seinen Söhnen werden genannt: Karl v. I. 1834
Oberamtmann zu Constanz und Dr.Franz v. I., prak-
tischer Arzt und Professor der Medizin zu Freiburg,
wo er 1824 starb.

Dem Staatsrath v I. und seinen Söhnen wurde von
dem Grossherzoge am 10 September 1815 gestattet,
das Adelsprädikat fortzuführen und es war befohlen, die
Familie in die Adelsmatrikel einzutragen.

Wappen: war nicht zu ermitteln.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexikon S. 614. v. Wechmar S. 38. 41. 50. 44.
59 etc. Dr. Schreiber, Freiburg und seine Umgebungen
S. 364 etc.).

Itzstein. (Taf. 64.)

Mainzer Familie, deren Adelsdiplom vom Fürsten
Primas, Grossherzog von Frankfurt, herrührt und für

Bd. II. Abth. 6.

Friedrich Lorenz Johann Nepomuk I., unter dem
8. Mai 1810 ausgestellt ist.

Mit Johann Adam v. I., geb. den 18. September
1775 zu Mainz, wo sein Vater Geheimerrath des Kur-
fürsten war, kam aus fürstlich Leining’schen Diensten
ein Zweig derselben in das Grossberzogthum. Der Ueber-
nommene war zuletzt Hofgerichtsrath a. D. und ist als
berühmter Redner und Landtagsabgeordneter wohl be-
kannt.

Auch in Baiern findet sich die Familie, in Baden
scheint sie nicht mehr vorzukommen.

Wappen: in B. ein offener s. Zirkel, zwischen den
Schenkeln ein s. Ordenskreuz und beseitet von je einem
s. Stern in der rechten und linken Oberecke.

Kleinod: gekrönt. Zwischen einem geschlossenen
Flug, rechts b. links s. ein r gewaffneter ^ Hahn.

Decken: b. s.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechm. S. 46.
Bairischer Adel etc.).

Kalenberg. (Taf. 64.)

Alexander v. K., geb. den 3. Febr. 1775 zu We-
sel am Ehein, wo sein Vater Obrist und Regiments-
commandeur war, stammt aus einer schon im 15. Jahr-
hundert, in der Kurmark Brandenburg bekannten Fami-
lie, kam 1809 in badische Dienste als Hauptmann, be-
gleitete den Grossherzog 1814 und 1815 auf den Eürsten-
congress nach Wien, wurde 1840 als Generalmajor pen-
sionirt und versah hierauf längere Zeit den Posten eines
Garnisonscommandanten von Karlsruhe. Er starb ohne
Söhne den 23. September 1858. Ein Verwandter des
Verstorbenen: Alexander v. Struve in Karlsruhe
erhielt am 14. September 1854 von der Krone Preussen
die Erlaubniss Namen und Wappen v. Kalenberg, un-
ter Ablegung des seinen, anzunehmen und fortzuführen.

Wappen: in +£ ein g. Balken, darüber zwei vier-
blätterige g. besamte r. Rosen neben einander, darunter
eine g. besamte s. Rose.

Kleinod: ^ g. Wulst mit offnem tt Flug mit dem
g. Balken belegt und je einer r. Rose darüber. Zwischen
dem Flug eine s. Rose.

Decken: g

(Ministerial-Akten. Badisches Lexicon S. 621. v.
Wechm. S 3 und 297. Gritzner Matrikel. S. 119 etc.).

Kechler. (Taf 64.)

Schwäbischer Uradel, im Königreich Würtemberg
noch grundherrlich begütert und dort der Ereiherrnklasse
immatrikulirt. Aus demselben war Karl Friedrich
Ben j am in in grossherzoglich badische Militär - Dienste
getreten, zeichnete sich vortheilhaft aus und fiel als Gre-
nadierhauptmann bei der Belagerung der Festung Raab
in Ungarn.

Wappen: inR., aufwärts gekehrt, öfter auch schräg
rechts liegend, ein g. Karpfen.

Kleinod: armloser, bärtiger, r. gekleideter Mann,
belegt mit dem g. Karpfen.

Decken: r. g.

(v. Wechm. S. 18. Cast. Adelsbuch für Würtemberg.
Stammbuch Bd. II. S. 241 etc.).

Kessel. (Taf. 64.)

Ursprünglich pfälzische Familie, aus welcher Anton
Kessel, kurpfälzischer wirklicher Hofgerichtsrath, mit-
telst Diplom, Wien den 15 März 1777 von dem Kaiser
Josef II den Reichsadelstand mit dem Ehrenworte
„von“ erhalten hatte. Sein Sohn Josef v. K. war Ad-
vokat und Procurator beim Hofgericht zu Rastatt, er
starb daselbst am 7. November 1840 und sein einziger
Sohn ist Friedrich Karl Alexander, geb. den 8.

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