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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0130
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116

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Wappen: in B., aufwärts gekehrt, eiu s. Halbmond,
darüber ein g. Stern.

Kleinod: gekrönt mit 3 g. Sternen.

Decken: b. s.

(v. Wechmar S. 14. Stammbuch Bd. 3 S. 1, Preus-
sischer Adel dieses Werkes S. 250 Taf. 300).

Mader, (Taf. 68.)

Dieses Geschlecht gehört zu den alten Patriciern der
Reichsstädte Ueberlingen und Rottenburg und er-
scheint bereits im 15. Jahrhundert.

In der zuerst genannten Stadt stiftete es 1687 und
1727 zwei geistliche Beneficien, welche noch von der Fa-
milie vergeben werden.

Die Linie zu Ueberlingen erhielt in der Person
des Bürgermeisters daselbst und fürstl. constanzischem
Raths Franz Josef Ulrich M., am 6. Mai 1791, von
dem kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen, Fürsten Josef
Maria Benedict von Fürstenberg, den erblichen
Reichs- und erbländischen Adelstand mit dem Prädikat
von Madersburg, die Linie in Baiern zu Nördün-
gen aber, erlangte bereits den 5. Februar 1765 von dem
Kaiser Josef II. ein Adelsdiplom. Unter den badi-
schen Staatsdienern finden sich: Alois v. M. im Garni-
sonsregiment von Lindheim, als Major 1807 pensio-
nirt, Nepomuk v. M. 1818 Rechtspraktikant u. Nicolaus
v. M. als Oberpostmeister zu Mannheim gestorben.

Stammwappen: in G., rechts aufspringend, ein
natürlicher Marder.

Kleinod: offener g. Flug, dazwischen wachsend der
Marder.

Decken: b. g.

Vermehrt 17 65: in B. ein linker s. Schrägbalken,
darüber, aufwärts schreitend, ein natürlicher Marder und
darüber eine g. Lilie.

Kleinod: gekrönt, offner b. Flug, dazwischen die
g. Lilie

Decken: b. g.

Anderes Wappen (1791): in B. ein rechter g.
Schrägbalken belegt mit einem natürlichen Marder. Ueber
und unter dem Balken eine g. Lilie.

Kleinod: gekrönt, auch g. b. bewulstet, offner b.
Flug, beiderseits mit einer g. Lilie belegt.

Decken: b. g.

(Ministerial-Akten. Fürstlich Fürstenberg’sches Haupt-
archiv. v. Wechmar Handbuch S. 10. 58. 304. Hof - u.
Staatshandbücher. Siebmacher Suppl. V. Taf. 247 etc.).

Maltitz. (Taf. 68.)

Uradel aus Meissen, der sich auch in Preussen
und anderwärts ansässig gemacht hat. Ein Mitglied des
Geschlechtes war kaiserlich russischer ausserordentlicher
Gesandter und bevollmächtigter Minister zu Karlsruhe,
seine Tochter (Friederike?) aber seit 1818 Hof- und Ge-
sellschaftsdame, der Frau Markgräfin Christiane Luise,
Wittwe des Markgrafen Friedrich. Sie starb am 8.
December 1827 zu Karlsruhe. (München den 6. De-
cember 1857? vide Herold de 1873, Stammtafel derer v.
Maltiz).

Wappen: von 4+ und S. siebenmal getheilt.

Kleinod: zuweilen s. bewulstet mit einem Busch
^ Reiherfedern, über den ein nach unten gebogener r.
Balken liegt.

Decken: +£ s.

(v. Wechmar S. 33. Stammbuch Bd. 3 S. 9. Preus-
sischer Adel dieses Werkes S. 252 Taf. 302).

Manger. (Taf. 68.)

Der Kaiser Josef II. erhob am 23. August 1788
die Gebrüder: Johann Jakob, Johann Philipp und

Johann Gottfried M. in den Reichsadelstand, der am
26. April 1789 von der Krone Preussen ihnen bestä-
tigt wurde. Johann Gottfried v. M. war früher Pre-
diger auf Ceylon, nachher Gutsbesitzer in Westfalen
auf Bellinghofen, und es wird angenommen, dass die
Familie einem älteren Adelsgeschleclite angehöre.

Friedrich v. M. wurde 1803 von Baden mit der
Pfalz übernommen, Hofkammerrath in Mannheim, 1809
aber Direktor des Neckarkreises und starb am 7. März
1813 in Mannheim.

Wappen: in ££ zwei s. Schrägrechtsbalken.

Kleinod: gekrönt mit zwei t£ Hörnern, von denen
jedes schräg mit 2 s. Spangen belegt ist. In der Mün-
dung jeden Hornes, steckt ein Maiblumenzweig mit 1 s.
Blüthe und 2 gr. Blättern.

Decken: £{: s*

(v. Wechmar S. 42. Gritzner Matrikel S. 55. Stamm-
buch Bd. III. S. 11).

Massias. (Taf. 68.)

Diese Familie stammt aus Spanien und aus ihr
erlangte zu Anfang dieses Jahrhunderts Nicolas v. M.
Consul in Danzig, später französischer Gesandter am badi-
schen Hofe für seine ausgezeichneten Leistungen in sei-
ner Eigenschaft als Staatsdiener, wie als Schriftsteller,
von der Krone Frankreich den Baronenstand und der je-
weilige Aelteste des Geschlechtes führt diesen Titel. B a-
ron Nicolas starb in den 30er Jahren in Baden-Ba-
den. Sein Sohn Karl v. M. vermählte sich mit Luise
Johanne Pauline Karoline Freiin Böcklin v.
Böcklinsau, geb. 14. August 1804 und starb vor we-
nigen Jahren in Freiburg. Eine Tochter desselben
aber: Rosa Aimee, geb. den 9. November 1819, ver-
mählte sich am 13. Juni 1840 mit Karl Friedrich
August Victor, Freiherrn Göler von Ravensburg,
geb. den 24. Juni 1812 zu Sulzbach, badischer Artil-
lerie-Hauptmann a. D. und lebt noch in Freiburg.

Vorübergehend soll die Familie in Badenweiler
angesessen gewesen sein.

Baron Jules de M. ist gegenwärtig Generalsekre-
tär beim Ministerium zu Paris.

Wappen: in B. ein rechter g. Schrägbalken in der
Mitte belegt mit einem r. Herzen.

Statt Kleinod: Freiherrnkrone.

Wahlspruch: A Dieu, au roi et ä la patrie.

(Mittheilungen der Freiherrn von Göler und von Rö-
der. Freiherrn Taschenbuch de 1861 S. 47 und de 1870
S. 283).

Mayer v. Mayersburg. (Taf. 68.)

Diese Familie, welche in dem Fürstenberg’schen
vorkommt und auch fürstenberg’sche Lehen besass, er-
langte von dem Kaiser Carl VI. Wien den 8. März
1736 den erblichen, rittermässigen Adelstand für Reich-
und Erblande, in der Person des Oberamtmanns zu Klo-
sterwald, Stephan Anton Franz M.

Judas Thadeus v. Mayersburg, fürstlich hohen-
zollern’scher geheimer Rath und Regierungsdirektor, be-
sass einen Hof zu Nordstetten als fürstenberg’sches
Lehen und lebte noch 1805.

Wappen: von R. und S. geviert. I. und IV. ein
rechts gewendetes g. Jagdhorn mit dergleichen verschlun-
genem Gehäng. II. und III. eine blattlose, an braunem
Stiele abwärts hangende b. Traube.

Kleinod: gekrönt. Ein wachsender Mann, r. ge-
kleidet mit s. Kragen, dergleichen Aermelaufschlag, Gür-
tel und Einfassung des Rockes über die Brust und den
Leib; in der Rechten das Jagdhorn, in der Linken die
Traube, nach oben, haltend.

Decken: rechts r. g., links b. s.
 
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