Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0133
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER ADEL IN BADEN, edelleute.

119

Neuville de Belle-isle. (Taf. 69.)

Französisches Geschlecht ans der Champagne,
ans welchem Lndwig Johann Gregor v. Neuville,
Herr zn Belle-isle, mit Urkunde des Fürsten Ludwig
zu Hoh enlohe-Waldenb urg-Bart enstein, d. d.
Bartenstein den 15. März 1798, im Fürstenthum na-
turalisirt wurde. Hierauf machte sich die Familie um
Freiburg ansässig und erlangte das Ehrenbürgerrecht der
Stadt. Mitglieder der Familie scheinen im Lande nicht
mehr vorzukommen.

Wappen; in R. aufgr. Wasser im Schildesfuss, ein
schwimmender s. Schwan mit aufgerichteten Schwingen.

Statt Kleinod : Freiherrnkrone.

(Ministerial-Akten. H. Heydt.)

Nidda. (Taf. 70.)

Der Kantonwirth und Metzgermeister Johann Ni-
kolaus Nidda zu Grötzingen bei Durlach, ge-
boren zu Langenkandel in der Rheinpfalz 1674, wurde
durch Handel in den Kriegen am Ende des 17. Jahr-
hunderts, durch Klugheit, Sparsamkeit und Rechtlichkeit
heim Betrieb seines Doppelgewerhes, ein sehr reicher
Mann, der sein grosses Vermögen zur Unterstützungseiner
nothleidenden Mitbürger anwendete. — Er stand auch in
hohen Gnaden bei dem Markgr afe n Friedrich Mag-
nus von Baden-D urlach und seinem Nachfolger Karl
Wilhelm, dem Gründer von Karlsruhe. Seinem zu-
erst genannten Landesfürsten machte er, in dessen sehr
bedrängter Lage, 1700 eine Compagnie Soldaten von 120
Mann, die er aus eignen Mitteln angeworben hatte, zum
Geschenk und dafür belohnte ihn der dankbare Fürst da-
durch, dass er dem trefflichen Manne am kaiserlichen
Hofe zu Wien einen Adelsbrief und die Ernennung zum
kaiserlichen Hauptmann in badischen Diensten auswirkte.
Er starb zu Grötzingen am 8. Mai 1722 und seine
Nachkommen finden sich noch jetzt im Grossherzogthum.

Pistorins v. N., wohl die Tochter des Johann
Nicolaus v. N., vermählte sich 1706 in erster Ehe mit
Egenolf Friedrich Fhr. Röder v. Dirsburg, Au-
gust v. N. war noch 1840 Obergärtner in Schwetz-
ingen, Jacob v. N. Gärtner am botanischen Garten zu
Heidelberg u. Ludwig v. N. 1858 Notar in Baden.

Wappen: in G. ein auffliegender fl; Adler mit dem
Kopf nach oben gewendet. Auf demselben sitzt ein nackter
Knabe, dessen rechte Hand in den aufgesperrten Schnabel
des Adlers fasst.

Kleinod, gekrönt; der Adler stehend.

Decken: fl; g.

Nach anderer Mittheilung, soll die Familie in G.
einen r. Ochsenkopf führen.

Ueber das Diplom hat sich Bestimmtes nicht ermitteln
lassen.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 59.
Stammbuch des Freiherrn v. Röder S. 67, aus welchem
das zuerst beschriebene Wappen entnommen. Dr. Bader.
Mittheilungen.)

Noel. (Taf. 70.)

Diese Familie stammt aus Mainz, woselbst sie dem
Handelstande angehörte. Peter Franz N. geh. zu
Mainz den 24. September 1786 widmete sich der Rechts-
wissenschaft, wurde fürstl. salm-salm’scher Kanzler und
Geheimerrath und erlangte von dem Kaiser Franz

II. für sich und seine Nachkommen, am 27. Juni 1806
die deutsche Reichsadels würde. Er starb am 23. März
1809 zu Frankfurt a./Main als salmischer Gesandter beim
Rheinbund und seine zahlreichen Nachkommen finden sich
ausser in dem Grossherzogthum, in Eisass, Lothringen u.
Preussen.

Felix v. N. war 1844 Obrist und 1845 Stadtcom-
mandant von Karlsruhe.

Wappen: in B. ein g. Sparren zu beiden Seiten
ein s. Flügel und zwischen dem Sparren ein s. Komet,
dessen Schweif bis zum unteren Schildesrand reicht.

Kleinod: gekrönter Helm, auf der Krone stehend
ein fl Doppeladler.

Decken: b. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar Handbuch S. 8 und 297. Preussischer Adel dieses
Werkes etc.)

Nolte, (Taf. 70.)

Preussische Familie, welche am 6. Juli 1798 bei Ge-
legenheit der Erbhuldigung zu Berlin von dem König
Friedrich Wilhelm III., in der Person des Johann
Karl Max N., Lieutenant im Infanterieregiment v. Gräve-
nitz, geadelt wurde.

Jean v. N. ist (1873) Accessist bei der Hofmusik
zu Karlsruhe.

Wappen: goldgerändert, in S. ein in vier Reihen
von R. u. G. geschachter Balken, darüber ein fl Adler-
flügel, der mit g. Kleestengel belegt und oben mit 6(4,2)
unten mit 5 (2, 2, 1) gr. Kleeblättern besteckt ist. —

Kleinod: fl s. Wulst, darauf eine Krone, aus welcher
eine fl s. getheilte, gekrönte und mit g. Kleeblatt be-
legte Säule hervorwächst, welche mit 8 Straussfedern s.
r. s. besteckt ist. Hinter der Säule ein s. Schwert mit
g. Griff.

Decken: fl s.

(Hof- und Staatshandbücher. Gritzner Matrikel S. 66.
Preussischer Adel dieses Werkes S. 281 Taf. 333.)

öberkaanp. (Taf. 70.)

Bairische Familie, welche am 8, Juni 1629 in der
Person des kaiserlichen Reichshofraths Josef Johann
Philipp von dem Kaiser Ferdinand II in den
Ritterstand erhoben, und unter dem 2. November 1781
in die ehemalige fränkische Reichsritterschaft aufgenom-
men wurde. — Ein Dr. v. O. war badischer Physikus in
Eberbach und starb daselbst am 12. Januar 1829.

Wappen: in S. ein r. Balken, darüber zwei b. Rosen,
darunter eine b. Lilie.

Kleinod: offner s. Flug, beiderseits mit dem r.
Balken belegt. Zwischen dem Flug die b. Lilie, über dem

r. Balken je eine b. Rose.

Decken: rechts b. s. links r. s.

(v. Wechmar. S. 56. Bairischer Adel dieses Werkes.
Siebmacher de 1699 Bd. V. T. 101).

©ppenfeld. (Taf. 70.)

Preussische Familie, aus welcher ein Mitglied ein
Bankgeschäft in Baden unterhält. Adelserhebungen durch
die Krone Preussen fanden statt am 16. Mai 1859. u. am
18. Oktober 1861 für die Brüder Georg Moritz und
Karl Daniel.

Wappen: getheilt, oben von S. u. fl in 4 Reihen
geschacht. Unten in R. ein g. Stern.

Kleinod: gekrönt, offner Flug,, rechts s., fl links fl;

s. getheilt dazwischen wachsend ein geharnischter Arm
mit s. Helebarde in der Faust.

Decken: rechts fl, s. links r. s.

(Hof- u. Staatshandbuch. Gritzner Matrikel S. 126
u. 181. Deutscher Herold etc.)

Pattberg. (Taf. 70.)

Aus diesem alten fränkischen Geschlecht, welches
noch im Fürstenthum Waldeck blüht, war N. v. P.
noch 1825 Staabskapitän im Regiment Grossherzog.
 
Annotationen