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Grass, Carl August von [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0134
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120

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Weitere Mitglieder finden sich in Baden nicht.

Wappen: in S. zwei wellenweiss gezogene b.
Balken.

Kleinod: gekrönt mit offenem s. Fing, der beider-
seits mit den zwei b. Wellenbalken belegt ist.

Decken : b. s.

(v. Wechmar S. 14. Estors Ahnenprobe Fol. 10 etc.).

Peterneil. (Taf. 70.)

Karl Christian v. P., geb. den 27. April 1769 zu
Melsungen in Knrhessen, trat 1803 aus dasigen Mi-
litärdiensten in Badische, erwarb sich in Krieg und
Frieden rühmliche Verdienste in seinem neuen Vaterland,
wurde Commandeur des Infanterieregiments Grossherzog
und von seinem Landesherrn am 3. März 1827 in den
erblichen Adelstand erhoben. Er starb zu Karlsruhe am
30. April 1830, seine Nachkommen aber blühen noch im
Grossherzogthum.

Karl v. P. quittirte 1839 als Secondelieutenant im
2. Dragoner-Regiment und Gustav v. P. ist Oberst a. D.
und ein anderer Gustav, Premierlteutenant a. D.

Wappen: von G. und R. getheilt, oben 6 fl Ka-
nonenkugeln (1. 2. 3.).

Kleinod: gekrönt, an g. Lanzen mit s. Spitzen
zwei von G. und R. getheilte Fähnlein, die rechts und
links abflattern.

Decken: r. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 6. 19. 29. 300 etc. Badisches Lexicon S. 871).

Peyer im Hof. (Taf. 70.)

Alte Schweizer - Familie, besonders zu Schaffhausen
sesshaft, besass noch 1817 und später, als Lehen der
Fürsten von Fürstenberg ein Drittel der grossen Frucht
und kleinen Zehnten, genannt der Berner Zehnt, zu Mun-
delfingen, Amts Hüfingen. Junker Friedrich
Peyer im Hof zur Rose in Schaffhausen wurde
1812 belehnt und ein anderer Junker P. 1817.

Die Familie kommt auch Payer oder Bayer geschrie-
ben vor.

Wappen: in S. ein fl: Wagenrad mit 4 Speichen.

Kleinod: gekrönt, zwei Hörner,'oben fl:, unten s.,
dazwischen das Rad.

Decken: fl s.

(Hauptarchiv zu Donaueschingen. Alter Siebmacher

I. 201).

Pezet de Corval. (Taf. 70.)

Familie aus der Normandie, aus welcher Dr.
Heinrich P. de C. als Stabsarzt in badischen Diensten
erscheint.

Vermuthlich gehört der Viconte de Corval eben-
falls hierher, der 1644 französischer Commandant von
Ueberlingen war, welcher nach tapferer Gegenwehr am
15. Mai die Stadt dem bayerischen General Mercy über-
geben musste, selbst aber mit dem Reste seiner Mann-
schaft freien Abzug mit Waffen, Bagage und klingendem
Spiel, in ehrenvoller Weise erhielt.

Wappen: in B. mit g. Schildesfuss ein s. Jagdhorn
mit s. Fessel, darüber (1. 2) drei g. Sterne.

Statt Kleinod: Krone.

(Hof,- und Staatshandbücher. Heyer v. Rosenfeld.
H. Heydt. Schönhuth Bodensee S. 322).

Pfeil. (Taf. 70.)

Aus dieser adeligen Familie, die dem Wappen nach
wohl mit dem schlesischen Geschlechte dieses Namens in
Zusammenhang steht, war noch 1869 und später Carl
von Pfeil grossherzoglicher Hauptmann im Leib-Grena-
dier-Regiment zu Karlsruhe.

Wappen nach Siegelabdruck: in G. zwei ge-
kreuzte, r. bewehrte, fl Bärentatzen.

Kleinod: gekrönt, ein geschlossener fl Flug.

Decken: fl g.

(Hof- und Staatshandbuch.)

Pfeilschifter. (Taf. 70.)

Der bekannte Schriftsteller Johann Baptist Pf.
wurde 1825 Legationsrath des Herzogs von Anhalt-
Cöthen und von diesem am 10. April 1829 in den Adel-
stand erhoben. Er machte sich 1839 zu Weinheim an-
sessig und erwarb das badische Indigenat.

Wappen: von S. und R. geviert, darin in einem
von S. und B. gespaltenen Mittelschild, zwei gekreuzte
g. Pfeile, die Spitzen nach unten. I. und IV. ein gr.
Kreuz über das ganze Feld. II. und III. eine g. Krone.

Kleinod: gekrönt mit 5 Straussfedern gr. s. r. s. b.

Decken: fl g.

(Heyer von Rosenfeld. Cast, badisches Adelsbuch
S. 289. Anhalt’scher Adel dieses Werkes.)

Pfeuffer. (Taf. 70.)

Pfälzische Familie, welche noch gegenwärtig im
Grossherzogthum bedienstet ist.

Franz v. Pfeuffer, geb. den 28. August 1808 ist
Geheimerath 2. Klasse.

Den erblichen Reichsritter- und Adelstand brachte
an die Familie Gabriel Pf. kurfürstlich pfälzischer Ge-
heimer- und Appellationsgerichtsrath auch Lehenprobst,
von den beiden Kurfürsten KarlAlbrecht vonBaiern
(dem nachmaligen Kaiser Karl VII.) und Karl Phi-

,. , -x i Mannheim den 12. Jan.

lipp von der Pfalz mit Diplom --

München den 4. März
1742 von Reiclisvicariats wegen. Er starb als Oberappel-
lationsgerichtsrath zu Mannheim.

Wappen: von R und B. geviert mit s. Mittelschild,
darin unter g. Kaiserkrone der lateinische g. Buchstabe
C. — I. und IV. g. Greif. II und III. drei s. Zinken
(Blasinstrumente) übereinander, Mundstücke nach links.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. I. wachsender

Jüngling mit eng anliegender r. Kleidung, darüber ein
b. Brustharnisch. Lorbeerbegränztes Haupt, die Rechte
in die Seite gestemmt, mit der Linken eine s. Zinke in
die Höhe haltend. II. wachsender g. Greif.

Decken: rechts b. s., links r. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 56 und 57. Cast. Adelbuch für Baden etc.).

Pfnorr. (Taf. 71.)

Diese Familie, auch Pfnor geschrieben, welche aus
dem Nassauischen stammt, wurde von dem Gross-
herzog Leopold, Karlsruhe den 18. März 1841, in
der Person des Generalmajors Ludwig v. P. in den ba-
dischen Adelstand erhoben. Derselbe am 29. April 1781
zu Usingen im Herzogthum Nassau geboren, stand in
dortigen Militärdiensten bis 1813 und trat dann als Major
in das badische zweite Infanterie-Regiment, ward 1840
Generalmajor und seine Leistungen im Krieg und Frieden
sind stets anerkannt worden. Er starb zu Karlsruhe am

22. März 1852 mit Hinterlassung einer Tochter, Luise, geb.

23. Januar 1830, welche sich an August Karl Lud-
wig Freiherrn Göler von Ravensburg, Kammer-
herr und Stadt-Direktor zu Baden-Baden, vermählte.

Wappen: in B. ein g. Balken, oben mit 2, unten
mit einem s. Stern beseitet.

Kleinod: gekrönter Helm mit zwei g. zwischen zwei
r. Straussfedern.

Decken: b. g.

(Minist.-Akten. Hof- u. Staatshandbücher, v. Wech-
mar S. 297. Badisches Lexicon S. 877).
 
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