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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0135
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DER ADEL IN BADEN, edelleüte.

121

Philippstjoni. (Taf. 71.)

Diese Familie scheint dem russischen Adel anzuge-
hören nnd ans ihr war Adolf v. Ph., anfangs in russi-
schen Militärdiensten, Adjutant des badischen Generals
Frhrn. von Tettenborn, 1836 Major ä la suite und Ge-
schäftsträger am Wiener Hofe. Seine Kinder und Stief-
kinder sind von dem Fürsten von Reuss-Loben-
stein am 23. Juli 1843 in den erblichen Freiherrnstand
erhoben worden.

Das Stammwappen war nicht zu ermitteln.

Wappen (1843): Geviert, g. gerandet und mit s.

Mittelschild, darin eine vierblätterige r. Rose, s. besamt
und mit gr. Kelchblättchen. I. und IY. einwärts Kopf
und Hals eines s. Rosses. II. und III. von r. und b ge-
spalten, vorn ein gestürzter, g. begriffter s. Degen, hin-
ten ein s. Balken, oben und unten von s. Sternen be-
seitet.

Kleinod: 3 gekrönte Helme. I. Kopf und Hals des
s. Rosses. II. Ein offener b. Flug, belegt beiderseits mit
dem s. Balken, beseitet oben und unten mit einem s.
Stern. Zwischen dem Flug die Rose des Mittelschildes.
III. gestürzt, zwei gekreuzte, g. begriffte s. Degen.

Decken: I. b. s. II. und III. r. s.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 10. Ol-
denburger und Reuss’scher Adel d. Werkes.)

Pierrors. (Taf. 71.)

Nico laus P., des regierenden Kurfürsten der Pfalz
Hof - Kammerrath wurde von dem Kaiser Franz I,
Wien den 17. Mai 1754 in den erblichen Reichsadelstand
erhoben. Seine Nachkommen sind aus der Pfalz in ba-
dische Dienste getreten. Carl v. P. war noch 1865
Platzmajor in Mannheim und Ignaz v. P. Obrist und
Chef des Infanterieregiments Markgraf Wilhelm Nr. 3.

Wappen: von B. und geviert. I. und IY., ein-
wärts ein geflügeltes s. Einhorn. II. und III. zwei senk-
recht stehende s. Flügel, dazwischen ein s. Stern.

Kleinod: gekrönt, wachsend das geflügelte s. Ein-
horn.

Decken: rechts b. s., links ijj: s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 6. 297. Badisches Lexicon S. 87.)

Pigage. (Taf. 71.)

Diese Familie kam aus Lothringen in die kur-
pfälzischen Lande und von da nach Baden, woselbst
Mitglieder derselben bis in die neueste Zeit bedienstet
waren.

Anselm P., herzoglich lotliring’scherHofbaumeister
und sein Sohn Niklas, kurpfälzischer Oberbau- u. Gar-
tendirektor, dann Hofkammerrath, wurden Wien den 24.
März 1768 in den erblichen Reichsadelstand mit „von“
nebst Bewilligung sich nach Gütern zu nennen, erhoben.

Nicolaus P., 1727 geb., 1748 kurfürstlich pfälzi-
scher Oberbau- und Gartendirektor, baute den linken Flü-
gel des Mannheimer Schlosses, legte den berühmten
Schwetzinger Garten an und starb am 30. Juli 1796 zu
Mannheim.

Hans v. P. aus Heidelberg, war praktischer Arzt
und Wundarzt, Ludwig 1828 Postofficial in Heidelberg
und Anton v. P. noch 1865 Eisenbahnamtskassirer zu
Kehl und 1873 desgleichen bei der Eisenbahnverwaltung
zu Frankfurt.

Wappen: in B. auf s. Berge eine s. Säule, zu
beiden Seiten ein g. Stern.

Kleinod: gekrönt mit wachsendem, geharnischtem
Schwertarm.

Decken: rechts b. s., links b. g.

(Badisches Lexic. 885. Hof- und Staatshandbücher,
v. Wechmar S. 56. 57. 304. Siebmacher Suppl. IX.
Taf. 267. Heyer von Rosenfeld.)

Bd. II Abth. 6.

Ploennies (Plönies). (Taf. 71.)

Westphälisches Geschlecht, früher Plönies von
Sternenstrass geheissen, welches in Deutschland sehr
verbreitet ist und in der Person des Forst Verwalters
Franz Erich v. P. in Baiern eingetragen wurde. In
Baden findet sich ein Mitglied in den Diensten des Für-
sten von Leiningen. Diplome erhielten:

1) Willibrand P., Bestätigung des Stammwappens,
Brüssel den 3. Mai 1487.

2) Hermann P., kaiserlicher Rath und Bürgermei-
ster der Hansestadt Lübek, dann seine Brüder Willi-
prand und Walter, Reichsritterstand für den Ersteren
und Bestätigung des rittermässigen Reichsadelstandes und
Wappenbesserung für seine Leibeserben und seine Brüder,
von dem Kaiser Maximilian I, Regensburg den

12. Juni 1532.

3) Joachim Georg P., gräflich nassau-weilburgi-
scher Rath und Kanzlei-Direktor, Bestätigung des seinen
Voreltern am 12. Juni 1532 verliehenen Reichsritterstan-
des und Adels, resp. neue Verleihung für das Reich und
die Erblande, dann Wappenvermehrung und Bewilligung
sich von erwerbenden Gütern zu nennen, Wien den 30.
Oktober 1719.

4) Georg Friedrich P., kaiserlicher Kammerge-
richts-Advokat zu Wetzlar, Erneuerung und Bestätigung
des Adels und des Ritterstandes für Reich und Erblande
mit dem Ehrenwort „Edler von“ und Bewilligung sich
nach erwerbenden Gütern zu nennen, Wien den 10. Juli
1740.

Stammwappen (auch 1487): in S. ein rechter r,
Schrägbalken belegt mit 3 g. Sternen.

Kleinod: offner Flug, rechts b., links s., je mit
einem g. Stern belegt.

Decken: b. s.

Anderes nach dem alten Siebmacher III. 134: in
B. ein linker r. Schrägbalken belegt mit 3 s. Sternen.

Kleinod: offener Flug, rechts b., links r., dazwi-
schen der s. Stern.

Decken: b. s.

Vermehrtes Wappen 1532: in B. ein s. Doppel-
adler, darüber ein rechter r. Schrägbalken mit 3 g. Ster-
nen belegt.

Kleinod: gekrönt, wie Stammwappen, ebenso die
Decken.

Vermehrtes Wappen 1719: wie 1532, der Schräg-
balken nur links.

Kleinod: gekrönt. Der offene Flug, rechts b.,

links s., je mit r. Schrägbalken belegt mit g. Stern.

Decken: b. s.

Vermehrtes Wappen 1740: wie 1719. Schräg-
balken aber rechts, ebenso die beiden Balken auf dem
Flug.

Wappen-Variante: wie 1532, nur ist der linke
Flügel des Kleinods r.

(Mittheilungen. Siebmacher III. 134. Heyer von
Rosenfeld.)

Potz. (Taf. 71.)

Von dieser Pfälzischen Familie ist Franz v. P.
(1873) Oberrevisor beim badischen evangelischen Ober-
kirchenrath. Der Urgrossvater desselben, aus Oesterreich
stammend, war Regierungsrath in kurpfalzbairischen Dien-
sten und Adelsdiplom wurde 1771 von dem Kurfürsten
ertheilt.

Wappen: von B. und R. geviert. I. u. IV. einwärts
ein g. Löwe. II. und III. einwärts ein 4t Adler.

Kleinod: gekrönt, wachsend ein g. Löwe, in der
rechten Pranke ein gr. Kleeblatt haltend.

Decken: rechts b. g., links £j: r.

(Hof- und Staatshandbücher. Familienmittheilung).

Bl
 
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