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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0141
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

127

Nach dem Abdruck steht, unheraldisch, der Löwe auf
dem Schilde.

(Ministerial-Akten. Familienmittheilungen. Hof- u.
Staatshandbücher, v. Wechmar S. 52).

Sclieurer. (Taf. 74).

Aus dieser preussischen im Insterburgischen begü-
terten Familie war Alfred v. Sch eurer, noch 1869,
Premierlieutenant im Infanterie-Regiment zu Rastatt. In
den Staats- und Adresshandbüchern findet sich gegen-
wärtig der Name nicht mehr.

Wappen, nach Siegelabdruck ohne sichere Farben-
angabe: von G. u. R. schräg rechts getheilt, oben an
die Theilungslinie angelehnt ein halbes s. Mühlrad mit
5 Speichen u. 5 Schaufeln. Unten auf 8 gr. Hügeln drei
dergleichen Bäume.

Kleinod: gekrönt, mit offnem Flug, rechts r.,

links g.

Decken: r. g.

(Siegelabdruck. Hof- u. Staatshandbücher. Gritzner).

Schiastheim. (Taf. 74.)

Schwäbische, reichsritterschaftliche Familie, welche
aus der Schweiz stammt und der gewöhnlich das Frei-
herrn Prädikat ertheilt wird. Ein Mitglied des Ge-
schlechtes war im Grossherzogthum bedienstet und starb
1812 als Amtsvrevisor in Breisach.

Wappen: in R. auf g. Dreiberg, der den Schildes-
fuss ausfüllt, zwei gepanzerte s. Arme, welche wagrecht
einen s. Schlüssel, den Bart nach oben, in die Höhe
halten.

Kleinod: gekrönt, 5 Straussfedern, die mittlere r.,
die anderen s.

Decken: r. s.

(Yon Wechmar S. 51. Bairischer Adel dieses
Werkes etc.).

Sckmidfeld. (Taf. 74).

Schmidsfeld, eigentlich Schmidt v. Schmidt-
feld. Aus dieser Familie findet sich (1841) Rupert v.
Sch. als Posthalter zu Stadel und (1865) Franz v.
Sch. als Gutsbesitzer in Ri edheim. Sie sollen Nachkom-
men des Johann Melchior Schmidt, j. u. Dr., Rath
und Oberamtmann des Gotteshauses St. Blasien sein,
welcher mit „von Schmidtfeld,“ Wien den 8. Juli
1720 in den rittermässigen Adelstand für Reich- und
Erblande erhoben worden ist.

Wappen: von S. und R. getheilt. Oben wachsend
ein g. Löwe mit den Vorderpranken, ein s. „Fusy“ mit
ff Stiehl (Messer), haltend. Unten s. Sparren, beseitet
mit 3 s. Lilien.

Kleinod: gekrönt, der wachsende Löwe mit dem
Messer.

Deckest b. g.

(Hof- und Staatshandbücher. Heyer v. Rosenfeld.
Gritzner etc.).

Schmidt. (Taf. 74.)

Badische Familie, welche schon seit 1770 in Bau-
ten st ein, zerstreute Häuser der Pfarrgemeinde Seel-
bach im Amte Lahr, angesessen i3t, in vorderösterreichi-
schen Diensten stand und von da in der Person des ehe-
dem vorderösterreichischen Regierungspräsidenten zu
Freiburg im Breisgau, später gräfl. und fürstl. leyen-
scher dirigirender Geheimerrath zu Hohengeroldseck, in
die Dienste des Grafen von der Leyen kam, erhielt
von demselben 1810 mit dem Prädicat „Edler von
Dautenstein“ den Adelstand. Dautenstein liegt
in der Standesherrschaft der jetzigen Fürsten v. d. Leyen
und der letzte Graf hatte die Gewohnheit alle seine
öffentlichen Urkunden von dem Schlosse Dautenstein,
das jetzt in Folge eines Brandes in Ruinen liegt, zu
datiren.

Der Notar Rudolf v. Schmidt zu Neustadt,
soll dieser Familie angehören. Desgleichen gehört hier-
her der Oberpostkommissär v. Schmidt in Frankfurt a. M.,
Mitglied des Herold.

Wappen: Durch s. Balken von ff über R. ge-

theilt. Oben zwei g. Sterne, balkenweis. Unten drei
aufgerichtete s Kleeblätter (2. 1).

Kleinod: gekrönt, mit einem g. Stern vor einem
Pfauenspiegel.

Decken: fj; g.

(Badisches Lex. S. 251. Hof- und Staatshandbücher.
Grit zner etc.).

Schmidt vou Altenstadt, (Taf. 74.)

Familie aus der Pfalz, die sich zeitweise, nach der
damaligen Gewohnheit, „Fabricius“ nannte und jetzt
noch in Baiern unter dem Namen Schmidt von Al-
tenstatt blüht.

Georg August v. Sch. geh. den 13. Oktober
1756, starb am 19. März 1837 zu Heidelberg als pensio-
nirter badischer Generalmajor. Johann Adam v. Sch.,
Obristwachtmeister unter Kurpfalz starb zu Kreuznach
am 16. August 1724. Kaiserliche Diplome erlangten:

1) Der gewesene kaiserliche Officier Johann Fa-
bricius, (zu deutsch Schmidt), durch Kaiser MaxII.
Wien den 2. November 1564, einen Wappenbrief.

2) Johann Georg Fabricius der Aeltere, Edel-
knabenhofmeister und Johann der Jüngere, sein Bruder,
durch Kaiser Rudolf II., Wien den 10. Decbr. 1577
den rittermässigen Reichsadelstand und Wappenbesserung
für Reich und Erblande.

3) Johann Christof Anton, kaiserlicher Kam-
merrath zu München, Wolf gang Christof, fürst-
lich - brandenburg. - culmbach’scher Rath und Johann
Georg, Marktvorsteher des Handelsplatzes und Haupt-
mann der Stadt Nürnberg, Bruder und Vetter, Adels-
bestätigung und Verleihung des rittermässigen Adelstan-
des für Reich und Erblande, Wappenbesserung, Bewilli-
gung des Prädikates auf Altenstatt und sich nach
den Gütern zu nennen, Lehn- und Besitzfähigkeit, Wien
den 23. Februar 1713 durch Kaiser Carl VI.

Stammwappen (1564): in R. auf braunem Ast
mit einem Stummel nach unten ein aufliegender, ff be-
wehrter s. Schwan, einen gr. Oelzweig in der rechten
Klaue haltend. Ueber dem Hals des Schwan ein gr.
Lorbeerkranz.

Kleinod: gekrönt, der Ast und der Schwan mit
Oelzweig und Lorbeerkranz.

Decken: r. s.

Verbessertes Wappen (1577) von ff und R»
gespalten mit Ast und Schwan, wie beim Stammwappen.

Kleinod: gekrönt wie Stammwappen.

Decken: rechts ff g., link r. s.

Vermehrtes Wappen (1713): von ff u. R. ge-
viert. Oben Ast, Schwan und Lorbeerkranz wie Stamm-
wappen, unten aus grau s. heraldischen Wolken im ff
Felde, nach links, ein gepanzerter g. Schwertarm.

Kleinod: gekrönt, der braune Stamm, auf dem

rechts der Schwan steht und links auf dem Ellenbogen
der Schwertarm mit den Wolken ruht.

Decken: rechts ff g., links r. s.

(Ministerial-Akten. v. Wechmar S. 4. 39. 44. Heyer
von Rosenfeld).

Schultheis v. Eindringen. (Taf. 74.)

Alte adelige Patrizier der Reichsstädte Ravens-
burg und Ueberlingen, auch badische Vasallen. Bür-
germeister und Rath zu Ravensburg bescheinigen den

10. Februar 1740, dass diese Familie seit 1423 dem
adeligen Patriziat zu Ravensburg einverleibt gewesen
sei und Junker Johannes v. Sch. 1536 und Johann
Philipp v. S. und dessen Sohn 1664 Bürgermeister der
Stadt gewesen wären. Die Linie zu Ueberlingen starb
 
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