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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0142
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128

DER ADEL IN BADEN, edelleüte.

daselbst mit Johann Nepomuck Schultheis von
Sin dringen, der 1815 in Waldshut lebte, 1843 aus.

Wappen: in S. ein r. Löwe im Schildeshaupt mit
zwei und im Schildesfuss mit einem r. Stern beseitet.

Kleinod: wachsend der r. Löwe.

Decken: r. s.

(Ministerial-Akten. von Weech).

Sechelles. (Taf. 74.)

Französische Adeisfamilie aus der Picardie, aus
welcher sich ein Ast in Deutschland angesiedelt hat
Ein Dr. von S. wohnt in Bruchsal und ist der Leiter
eines daselbst bestehenden Instituts für den einjährigen
freiwilligen Militärdienst.

Wappen: in B. ein g. Schräggitter von 3 rechten
und 3 linken Schrägbalken.

Kleinod: fehlt, statt dessen Spitzenkrone. (Gritzner).

Beuger. (Taf. 75.)

Diese im Grossherzogthum bedienstete und vordem
auch begüterte Familie erlangte in der Person des J o-
hann Baptist S., Rath und Oberamtmann des Stifts
Säckingen von dem Grafen Franz von Königseck-
Rothenfels, Herr zu Aulendorf und Stauffen, Co-
mes palatinus, Immenstatt den 25. August 1758 den
Reichsadelstand und die Vereinigung seines anererbten
Wappens mit dem seiner Frau, Marie Christine, der
Letzten der von dem Kaiser Ferdinand III. geadel-
ten Familie Elt erlin. Den Reichritterstand aber mit
„Edler von,“ Wappenbesserung und der Bewilligung
sich nach erwerbenden Gütern zu nennen, sein Sohn J o-
hann Fridolin Erhard v. S., des Hoch- und Deutsch-
meisters Carl Herzog von Lothringen wirklicher Hof-
und Regierungsrath, dann des Deutschordens Ballei Ei-
sass und Burgund Rath, auch Obervogt der Herr-
schaft Blumenfeld, durch den Kaiser Josef II.
Wien den 30. December 1767.

Das Geschlecht, früher auch Sänger geschrieben,
besass lange Zeit, bis 1823, den Hof Rickeis hausen
in derPfarrgemeinde Böhringen, Amts Radolfszell.
Otto v. S. ist Oberamtmann in Wert heim.

Stammwappen: in Gr. ein rechter s. Schräg-
balken.

Kleinod: gekrönt, ein offener gr. Flug.

Decken: gr. s.

Vermehrtes Wappen (1758). Von B. u. R. ge-
viert mit dem Stammwappen als Mittelschild. I. u. IV.
dreizackiger s. Felsen, die mittlere Spitze ist die höchste.
II. u. III. einwärts ein silberner Löwe. < Anererbtes
Wappen der von Elterlin).

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. zum Stammwap-
pen. II. 5 Straussfedern r. s r. s. r.

Decken: rechts gr. b., links r. s.

Ritterwappen (1767). Wie das vermehrte Wap-
pen, nur die Decken des 1. Helms gr. s. statt gr. b.

(Ministerial-Akten, Hof- und Staatshandbuch. Fa-
milien-Mittheilungen. Hey er v. Rosenfeld).

Seutter. (Taf. 75.)

Uralte Patrizier der Reichsstadt Kempten, aus
welchen Ulrich und Gordian die Seuter zuerst von
dem Kaiser Max I. durch Diplom, Linz den 29. Ja-
nuar 1491 ein Wappen erhielten, welches den Gebrü-
dern Gordian und Laurenz, Regensburg den
17. Juli 1532 gebessert wurde und wobei sie gleichzeitig
Lehenbesitzfähigkeit erlangten. Die Gebrüder Gordian
und Mathias die Seuter, wurden durch den Kaiser
Ferdinand I., Augsburg den 1. März 1559 in den
rittermässigen Adelstand für Reich und Erblande erhoben
und erlangten Wien den 2. Juni 1569, durch den
Kaiser Max II., Berechtigung des freien Wohnsitzes
nebst anderen Privilegien und die hinterlassenen ehe-
lichen Leibeserben derselben 1630 Bestätigung und Ueber-

tragung der ihren Vorältern Gordian und Mathias
S. von dem Kaiser Max II. verliehenen Privilegien,
Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit, dann Bewilligung
sich von ihrem gefreiten Schlosse und Gut „zum Letzen“
schreiben und nennen zu dürfen.

Dieses Gordian S., Abkömmlinge im 4. Grade,
Albrecht S. v. L. und dessen Brüder Marcus und
Conrad, Patrizier und rathsfähige Bürger der Stadt
Ulm erhielten Wappenbesserung, Wien den 23. Decem-
ber 1716 und Johann Conrad erwarb, Wien den
27. August 1712, den Freiherrnstand für Reich und Erb-
lande mit dem Titel Wohlgeborenen von dem Kaiser
Carl VI., starb aber 1730 kinderlos.

Die gegenwärtig im Grossherzogthum ansässigen
FamiliengHeder sind direkte Nachkommen des vorgedach-
ten Albrecht S. v. L. Der Chef der zu Würtemberg
angesessenen Linie der Familie erhielt für sich und seine
ehelichen Nachkommen am 21. December 1810 von dem
König Friedrich v. Würtemberg den Freiherrn-
stand, an welcher Standeserhebung jedoch dessen am
10. Juli 1841 als grossherzogl.-badischer Generalmajor
verstorbener Bruder Theodor August S. v. L., der
Stammherr der badischen Linie, keinen Theil hatte. Der-
selbe war geboren den 7. Juli 1778 in Ulm, wo sein
Vater Oberforstmeister war, trat 1802 in badische Mili-
tärdienste, zeichnete sich vortheilhaft in den Feldzügen
aus und diente zuletzt als Garnisonskommandant und
Generalmajor zu Karlsruhe.

Gegenwärtig ist August Seutter von Lötzen
Kammerherr Ihrer Grossherzoglichen Hoheit der Prin-
zessin Elisabeth von Baden, Karl Seutter v. L,
Generallieutenant v. d. A. und Ludwig S. v. L. Haupt-
mann a. D. Dieselben sind Brüder.

Stammwappen (1491): in 44 eiQ „Rossmaul-
korb“ mit über sich gekehrter Oeffnung.

Kleinod: (Stechhelm) der Maulkorb wie im Schilde,
auf Stulphut.

Decken: 44 S-

Wappenbesserung (1532): Maulkorb wie im

Stammwappen.

Kleinod: der Stechhelm gekrönt mit dem Maul-
korb , aus welchem ein Pfauenwedel hervorgeht.

Decken. 44 S-

Rittermässiges Wappen (1559): gekrönter Bü-
gelhelm , sonst ganz wie 1532.

Vermehrtes Wappen (1716): von S. und 44 Se~
theilt. Unten Stammwappen, oben 44 Adler.

Kleinod: gekrönt, der g. Maulkorb mit dem Pfauen-
wedel.

Decken: rechts 44 s-> links -tt S-

Freiherrliches Wappen (1712): geviert mit
dem Stammwappen als Mittelschild. I. u. IV., in G. ein
44 Adler. II. u. III. in R. ein g. Sparren, oben mit 2,
unten mit einer s. Lilie beseitet.

Kleinode: zwei gekrönte Helme, rechts Maulkorb
mit Pfauenwedel, links stehend ein 44 Adler.

Decken: rechts 44 £■> links r- S- oder auch r. s.

Freiherrliches Wappen (1810): wie 1716.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. geschlossener
s. und 44: gevierter Fing. II. der Maulkorb vor einem
Pfauenwedel.

Decken: rechts 44 s., links 44g., zuweilen auch 44: s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher.
Badisches Lexicon S. 1022. v. Wechmar S. 55 etc.
Heyer von Rosenfeld).

Seyfried. (Taf. 75.)

Die v. Seyfried sollen aus Baiern stammen, kommen
aber schon lange im Grossherzogthum bedienstet vor.
Gegenwärtig ist Eugen v. S. Geheimerrath 2. Klasse,
Moritz v. S. Geh. Referendär und N. v. S. Lieutenant
im badischen Infanterie-Regiment Nr. 114 zu Rastatt.
Den erblichen Reichsritterstand brachte an sein Geschlecht,
 
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