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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0143
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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durch den Kaiser Josef TI., Wien den 25. Januar 1781,
Johann Wilibald S., anfangs Mitglied des Raths der
Reichsstadt Regensburg, dann Rath und Oberamtmann
des Klosters Yrsen, zuletzt aber erster Rath und Kanz-
ler des Gotteshauses Salmannsweiler.

Johann Baptist v. S., früher markgräflich - ba-
discher Kammerrath zu Salem, starb als Geheimer
Hofrath.

Wappen: von B. u. R. geviert. I. u. IV. auf gr.
Dreiberg, rechts auffliegend, eine s. Taube mit gr. Oel-
zweig im Schnabel. 11. u. III. ein schräglinker s. Balken.

Kleinod: zwei gekrönte Helme, I. der gr. Drei-
berg mit der s. Taube und dem gr. Oelzweig. II. zwei
Hörner, rechts r. s., links s. r. getheilt.

Decken: rechts b. s., links r. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Lang S. 547. Cast. Adelsbuch für Baden S. 308 etc.).

SieUold. (Taf. 75).

Bairische Familie, welche abstammt von dem durch
den Kaiser Franz II. am 1. Oktober 1801 in den
Reichsadelstand erhobenen berühmten Professor und Ober-
wündarzt im Julius-Spital zu Würzburg, würzburgischem
Hofrath Kaspar Karl S. und aus der Dr. Karl Theo-
dor v. S. Professor der Physiologie und Direktor der
zootomischen und zoologischen Sammlung an der Hoch-
schule zu Freiburg längere Zeit gewesen ist.

Wappen: von G. u. B. getheilt. Oben im linken
Obereck angelehnt ein fl: gekleideter Arm mit s. Lan-
zette in der Hand. Unten ein g. Stern.

Kleinod: gekrönt. Der g. Stern zwischen zwei b.
Hörnern, welche aussen mit je 5 g. Ballen besetzt sind.

Decken: b. g.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 304.
Bairischer Adel dieses Werkes. Lang S. 548 etc.).

Sommerlat. (Taf. 75.)

Thüringen’scher alter Adel. Georg Philipp v.
S. geboren 1759, Major in Leiningen’schen Diensten,
wurde von Baden übernommen, Obristlieutenant und
Kommandeur eines Reservebataillons und starb am 20.
December 1829 wie es scheint ohne Nachkommen hinter-
lassen zu haben.

Wappen: in R. eine s. Lilie.

Kleinod: gekrönt mit 5 Straussfedern r. s. r. s. r.

Decken: r. s.

(Ministerial - Akten. Badirches Lexicon S. 94. v.
Wechmar S. 21. Stammbuch Bd. III. S. 396).

Spenner.

Joseph v. Sp. war 1834 Amtsrevisor zu Waldshut.
Geschichte und Wappen der Familie war nicht zu er-
mitteln.

(Hof- und Staatshandbücher).

Speth, (Taf. 75.)

Aus dieser adeligen Familie findet man Josef An-
ton Alois v. S., fürstl. -auersperg’scher Hofrath zu
Thengen, welcher am 30. Juli 1817 zu Constanz gestorben
ist und sein Sohn Johann Nepomuck v. S., der am

1. Januar 1769 geboren wurde, seine Nachkommen sind
indessen nicht bekannt geworden.

Den Reichs - Adelstand erwarben dem Geschlecht:
Johann Friedrich S., J. U. Dr., verschiedener Reichs-
stände und der freien unmittelbaren Ritterschaft, Canton
Hegau, Allgau und am Bodensee gemeinschaftlicher
Rath und Syndicus und sein Bruder Johann Valentin,
Licentiat der Rechte und der Kaiserin und Königin zu
Ungarn und Böhmen, Amtsschreiber der vorderöster-
reichischen Grafschaft Hauenstein, mit „von“ und der
Bewilligung sich von erwerbenden Gütern zu nennen,
Bestätigung des bisher geführten Wappens, auch Lehens-
Bd. 2. Abth. 6.

besitzfähigkeit durch den Kaiser Franz I., Wien den
14. November 1747.

Wappen: von B. u. R. dreimal gesparrt. Der da-
durch gebildete mittlere r. Sparren ist von doppelter
Breite als der untere b. Zwischen dem Letzteren in S.
auf gr. Dreiberg, wachsend ein fl: Adler. Im oberen b.
Sparrenfelde, gegen einander gekehrt zwei s. gebildete
Halbmonde, im mittleren r., auf der Spitze des unteren
b. Sparren stehend, ein s. Jagdspiess, der von zwei g.,
schreitenden Löwen gehalten wird und in dem letzten
b. Sparren drei s. Sterne (1. 2).

Kleinod: gekrönt. Wachsend, zwischen 6 Strauss-
federn, die oberen r., die mittleren s., und die unteren
b., Kopf und Hals eines g. Löwen, der auf dem Kopf
einen gebildeten s. Halbmond, die Spitzen nach oben, trägt.

Decken: rechts b. s., links r. s.

(Ministerial-Akten. Heyer von Rosenfeld. Gritzner).

Spiznsns. (Taf. 75).

Brandenburgischer Uradel, von welchem ein Ast in
Baden bedienstet war. N. v. S. findet sich als Secon-
delieutenant im ersten Infanterieregiment und ist gestor-
ben zu Karlsruhe am 1. April 1814.

Wappen: schräglinks von fl: und S. getheilt. Oben
ledig, unten 5 fl Pfeil-(Lanzen) Spitzen (3. 2.) schräg
übereinander gestellt.

Kleinod: s. fl Wulst besteckt mit einer s. zwi-
schen zwei fl Straussfedern.

Decken: fl s.

(v. Wechmar S. 20. Stammbuch. Gritzner).

Stabil. (Taf. 76;.

Diese Familie stammt aus dem badischen Schwarz-
wald. Dr. Anton Stabei, 1828 als Rechtspraktikant
recipirt, war nach langjährigem Wirken bei den Gerich-
ten und als Schriftsteller und Universitätslehrer, vorzugs-
weise über badisches Recht, von 1849 bis 1866 wieder-
holt Präsident des Justizministeriums, zuletzt zugleich
Präsident des Staatsministeriums, von 1851 bis 1860
Oberhofrichter (Präsident des obersten Gerichtshofs). —
Seine Werke sind grundlegend und noch jetzt von un-
veränderter autoritativer Bedeutung in der Rechtssprechung,
ebenso ist sein Einfluss auf die Reform der badischen
Rechtssprechung und die Wissenschaftlichkeit der Ge-
setzesanwendung.

Durch Grossherzog Friedrich ist Staatsminister a.
D. Dr. Anton Stabei aus Anlass des 25jährigen Regie-
rungsjubiläums mit Diplom vom 26. April 1877 für sich
und seine ehelichen Nachkommen in den erblichen Adel-
stand des Grossherzogthums erhoben worden.

Ein Sohn Julius ist Hauptmann im Gensdarmerie-
korps in Karlsruhe und ein anderer N. königl. preussi-
scher Hauptmann.

Wappen: in fl ein rechter s. Schrägbalken oben
und unten von einem sechsstrahligen s. Stern begleitet.

Kleinod: gekrönt, ein offener Flug rechts fl: s.,
links s. fl getheilt, dazwischen ein s. Stern.

Decken: fl: s.

(Ministerial-Akten. Frhr. von Reck. Hof- u. Staats-
handbücher.

Staedol. (Taf. 76).

Diese aus dem Wertheimischen stammende Familie
wurde in der Person des fürstlich löwenstein-werthei-
mischen Regierungsratlies Franz Heinrich St. von dem
Kaiser Franz II., Wien den 31. August 1798, in den
erblichen reichs- und erbländischen Ritterstand, mit „von“,
erhoben. Derselbe lebte noch 1811 als fürstlich löwen-
stein’scher Geheimerrath zu Wertheim, das Geschlecht
aber ist bereits im Mannesstamm mit dem k. k. öster-
reichischen Hauptmann Ritter Philipp von Staedel
am 31. Mai 1853 zu St. Pölten in Oesterreich wieder
ausgegangen.

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