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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0144
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130

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Wappen: von t± u. G. gespalten, darin ein abge-
ledigter Stadel oder Scheuer, mit einem runden, zuge-
spitzten , oben mit einem Knopfe besetzten Dache, ge-
schlossenem viereckigem Thor und daneben, wie auch
am Dach angebrachten Oeffnungen (Dachlucken), alles
in natürlicher Gestalt und Farbe.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. mit offnem £j:
Flug. II. eine g. Straussfeder zwischen zwei 1:j.

Decken: beiderseits G.

Als Variante wird das Wappen auch von G. und
tt getheilt und die Scheuer ohne Fenster und Dach-
lucken, sowie auch endlich überall S. statt G. angegeben.

Ministerial - Akten. Gritzner. Heyer von Rosen-
feld etc.)

Stapf. (_Taf. 76.)

Breissgauische Familie. Die Töchter des Kanzlei-
direktors der Regierung und Kammer in Vorderösterreich
Johann Jakob Stapf zu Freiburg, Magdalena,
Maria Anna und Maria Euphemia erlangten, Wien
den 16. September 1797, den reichs- und erbländischen
Adelstand und der Bruder des Johann Jacob St., La-
zarus Vincenz St., vorderösterreichischer Regierungs-
rath und Kanzleidirektorj, war bereits durch die Kai-
serin Maria Theresia, Wien den 30. März 1773, in
den erbländischen Freiherrnstand mit Titel Wohlgeboren
erhoben worden. Die Familie hat sich durch testamenta-
rische Ueberweisung von 14000 fl. an das Krankenhaus
zu Freiburg bleibende Verdienste erworben.

Wappen (1797) von 44 und S. zweimal schrägrechts
getheilt. Oben und unten in ££ ein g. Löwe, in der
Mitte in S. ein Adler, schräg rechts gestellt.

Kleinod: gekrönt. Drei Straussfedern g. £{; s.

Decken: rechts ^ S-> links tt s.

Freiherrliches Wappen (1773): wie von 1797.

Kleinode: Drei gekrönte Helme. I zwischen zwei
s. Hörnern ein wachsender g. Löwe. II, stehend ein tt
Adler. III. Drei Straussfedern g. tt s-

Decken: I. tt S- H- rechts tt S-< links tt s-

III. # s.

^Dr. Schreiber, Geschichte von .Freiburg S. 311.
Heyer von Rosenfeld).

Steinberg. (Taf. 76.)

Ein niedersächsisches in Hannover und zwar im
Hildes heim’sehen begütertes, uradeliges Geschlecht.
Demselben gehört an: Ludwig Wilhelm v. St., noch
1865 grossherzoglicher Geheimer Finanzrath und seit
1830 Kammerherr. Ein Sohn desselben: Ludwig von
St. war eine Zeit lang in Stadelhofen im Rench-
thal angesessen und lebt jetzt in Frankfurt a. M.

Wappen: in G. ein ft Steinbock.

Kleinod: gekrönt mit offenem tt Flug, beiderseits
belegt mit g. Schrägbalken, dazwischen ein Schaft, be-
steckt mit 3 Pfauenfedern.

Decken: tt g.

(Hof- und Staatshandbuch, v. Wechmar S. 47 und
303. Freiherr v. Reck. Hannoverscher Adel dieses
Werkes etc.).

Steru. (Taf. 76.)

Diese Familie stammt aus Schlesien, war in der
Grafschaft Solms (welche?) begütert und hatte den Adel-
stand erworben. Der Grossvater des noch jetzt in Karls-
ruhe lebenden Obristlieutenants a. d., Julius von Stern,
trat in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in
die Dienste des Landgrafen Friedrich Wilhelm
von Hessen-Cassel und seine beiden Söhne haben
auf der Universität Giessen studirt. Der Jüngere der-
selben aber, Franz Georg Christian v. St., geh.
den 15. Juni 1785 in Cassel, zog es nach beendigter
Studienzeit vor, im Jahre 1803 mit mehreren anderen
kurhessischen Offizieren in badische Militärdienste zu

treten, wurde 1804 als Lieutenant beim leichten Dragoner-
Regiment angestellt, machte die Feldzüge des Regiments
m 1806, 1807 und 1812—1815 mit und wurde nachher-
gestelltem Frieden als Rittmeister zum Commandanten
von Kehl ernannt. Diesen Posten, für welchen er durch
die Gewandheit seines Benehmens und seiner Fertigkeit
in der französischen Sprache, besonders auserlesen wurde,
bekleidete er bis zu seinem Tode den 13. Februar 1829.
Seine Söhne sind der obengenannte Obristlieutenant a. D.
und der Premierlieutenant a. D. Emil von Stern. Er-
sterer hat einen einzigen Sohn Julius von Stern,
welcher gegenwärtig (1877) Premierlieutenant und Adju-
tant beim 3. badischen Infanterieregiment Nr. 111 ist.

Wappen nach Siegelabdruck, (Farben nicht genau
bekannt): von R. und G. gespalten und belegt mit einem
s. Balken, darin 3 fünfstrahlige g. Sterne neben ein-
ander.

Kleinod: gekrönt. Zwei Hörner mit Mundstücken,
oben G., unten R., mit dem s. Balken belegt, und oben
verbunden mit zwei neben einander stehenden fünfstra-
ligen g. Sternen.

Decken: r. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 1043. v Wechmar S. 12. 20. 300.
v. Renz. Familienmittheilungen).

Steube. (Taf. 76.)

Diese uradelige Familie, auch Steuben genannt,
stammt aus den kursächsischen Landen, blühte in einem
Aste, der sich mit den Freiherrn Langwerth von
Simmern und Teuffel von Birkensee verschwä-
gerte, im Grossherzogthum und stammt ab von dem
Sachsen-meiningen’schen Regierungs- und Legationsrath,
auch Kammerjunker Christof Erdmann von Steube
auf Schnaditz, geh. den 2. Mai 1756. Gustav von
St., Kammerherr und Forstmeister zu Heidelberg, war
seit 1812 vermält mit Auguste Freiin von Leo-
prechting, gestorben den 9. Juli 1843 und starb, ohne
Nachkommen zu hinterlassen, am 9. Januar 1855. Zu-
weilen kommt derselbe mit dem Freiherrnprädikate vor.

Wappen: von B. und S. gespalten und mit einem
schrägrechten r. Balken überzogen.

Kleinod: b. s. Wulst mit zwei Hörnern, rechts b.,
links s., beiderseits mit dem r. Schrägbalken belegt und
zuweilen mit offnen Mundstücken, die alsdann mit 3 Fe-
dern, b. s. r, besteckt sind.

Decken: b. s.

Hof- und Staatshandbücher. Familiennachrichten,
v. Wechmar S. 54 etc.).

Stipplin. (Taf. 76.)

Die Stipplin sind im 17. Jahrhundert aus Schwe-
den in die Reichsstadt Biberach gekommen. Josef
Christof Augustin St., Hauptmann im fränkischen
Kreise unter dem Deutschen - Ritter-Ordens - Contingent
und Georg Friedrich, Oberlieutenant in kurpfälzi-
schen Kriegsdiensten, sowie deren Schwester Maria Jo-
sefa, verwittwete von Romerskirch, erlangten von
dem Kaiser Josef II., Wien den 17. März 1770, den
Reichsadelstand mit „von,“ ßewiligung sich nach er-
werbenden Gütern zu nennen, Wappenbesserung und
Lehensbesitzfähigkeit.

Oskar v. St., Sekondelieutenant stand zu Rastatt
in der badischen Armee.

Wappen: in B. über gr. Dreiberg, abgeledigt, ein
g. Rad mit 8 Speichen, rechts und links im Obereck ein
g. Stern.

Kleinod: geschlossener g. Flug.

Decken: b. g.

(Hof- und Staatshandbücher. Heyer von Rosenfeld).
 
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