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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0150
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136

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

R. u. Gr. getheilt, ein g. Löwe. II. u. III. in B. das
Bild des fliegenden Merkurs mit r. Binde um die Len-
den, in der Rechten eine g. Senne, in der Linken einen
s. Halbmond haltend. Auf dem s. Hute mit den s. Flü-
geln ein s. Stern, s. Flügel an den Schuhen.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. stehend der
g. Löwe. II. der Merkur.

Decken: rechts r. s., links b. g.

Anderes Wappen: geviert mit Mittelschild wie
vorbeschrieben. I. u. IV. indessen der Löwe einwärts,
gekrönt und in gewechselten Farben. II. u. III. ein geflü-
gelter Genius mit geflügelter b. Mütze, mit r. Fe-
dern besteckt, aufgeschürzten s. Aermeln, b. anliegen-
dem Spenzer, r. kurzem Rocke, nackten Beinen, geflü-
gelten b. Schuhen und in der rechten Hand die g. Sonne,
in der linken den s. Mond haltend.

Kleinode: zwei gekrönte Helme, I. der s. Pelikan.
II. der Genius stehend.

Decken: rechts r. s., links b. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 52. 55. 56 etc. Heyer von Rosenfeld. Cast.
Adelsbuch für Baden etc.).

Weber von Treuenfels. (Taf. 79.)

Am 29. Oktober 1860 ist diese Familie in der Per-
son des grossherzoglichen Consuls Eduard Weber zu
Antwerpen in den badischen Adelstand erhoben wor-
den und zwar mit dem Prädikat „von Treuenfels“.
Er starb 1868. — Mit der gleichnamigen Familie, welche
Wien den 12. September 1757 durch die Kaiserin Ma-
ria Theresia den reichs- und erbländischen Adelstand
erhalten hatte, hat dieselbe wohl keinen Zusammenhang,
wenigstens ist das Wappen ein ganz anderes.

Ludwig Weber v. T., ein Sohn des Vorigen, war
ebenfalls badischer Konsul zu Antwerpen bis zur Er-
richtung der Reichsconsulate.

Wappen: geviert. I. in B. auf g. Hügel 3 g. Aeli-
ren. II. in G. ein r. Herz. III. in S. ein s. Felsen in
wogendem Meer. IV. in R. einwärts ein g. Löwe mit
g. Glocke in der rechten Pranke.

Kleinod: gekrönt mit 3 g. Aeliren.

Decken: rechts b. g., links r. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher).

Weeeli (Taf. 79.)

Im Jahr 1843, den 24. November, wurden die Brü-
der Franz Xaver und Sigmund Josef von Weech
und deren minderjähriger Netfe Friedrich Otto Ari-
stides v. W. in die bairische Adelsmatrikel bei der
Adelsklasse eingetragen, nachdem durch glaubwürdige
Dokumente nachgewiesen worden war, dass die Familie,
welche kein Diplom aufzuweisen hat, über 200 Jahre
lang unausgesetzt und unbeanstandet das Adelsprädikat
geführt hat und in amtlichen Aktenstücken mit demsel-
ben aufgeführt ist.

Die Familie stammt aus Constanz, wo die dort
ansässigen Glieder derselben nach einer Besitzung im
Thurgau den Beinamen von Schroffen führten. Seit
der Mitte des vorigen Jahrhunderts blüht die Familie in
Baiern. Die erste dorthin übergesiedelte Generation
schrieb sich noch, wie vordem in Konstanz, von
Wech und erst später wurde, wahrscheinlich der Aus-
sprache wegen, das zweite e in den Namen eingesetzt.
Der Eintrag in die bairische Adelsmatrikel erfolgte so
spät, weil zur Zeit, als dieselbe angelegt wurde, nur
minderjährige Mitglieder der Familie am Leben waren,
deren Vertreter es versäumten, den Eintrag zu veran-
lassen.

Der Vater dieser Minderjährigen, der Major im kur-
bairischen Dragonerregiment Taxis und vermalt mit einer

Freiin von Weiden war, blieb 1807 im Feldzuge in
Polen.

In Baden ist eingewandert: Friedrich Otto Ari-
stides von Weech, geh. den 16. Oktober 1837, gross-
herzoglich badischer Kammerjunker und Geheimer Ar-
chivrath zu Karlsruhe, vermählt mit Therese, Tochter
des königlich-bairischen Appellationsgerichtsraths von
Seui'fert. Töchter: Auguste, geb den 14. Mai 1866,
Johanna, geb. den 3. Februar 1869, und Gabriele,
geb. den 9. August 1871. Eine Linie der Familie er-
hielt in der Person des k. k. Raths und Bürgermeisters
der Stadt Constanz, Johann Conrad Wech von
Schrofen, 1735 mit von Schrofenberg den öster-
reichischen Freiherrnstand.

Wappen: geviert. I. u. IV. gespalten, vorn r. s.
gerautet, hinten in S. eine gr. Lilie. II. u. III. in tt
ein rechter s. Schrägbalken, darin aufwärts springend
ein s. (natürliches) Windspiel mit Halsband.

Kleinod: gekrönt, das Windspiel mit g. Halsband
wachsend zwischen 2 Hörnern, rechts s. r., links r. s.
getheilt.

Decken: r. s.

(Hof- und Staatshandbücher. Familien-Mittheilun-
gen. Bairischer Adel dieses Werkes. Seyler Adelsbuch
des Königreichs Bayern S. 92).

Wciäihart (Taf. 80.)

Stammen aus Oesterreich. Paul Weinhartt, Dr.
medic. und Erzherzoglicher Rath, sowie oberösterreichi-
scher Hof -, Regiments - und Kammerwesens bestellter
Physicus und dessen beide Brüder Leonhard, Dr. jur.
und Philipp, sodann desselben Vetter Hans Georg,
alle „die Weinhartt“ erlangten durch Erzherzog
Max, Innsbruck den 9. December 1617, Adelsfreiheit
und Besserung ihres der Familie 1545 bereits ertheilten
Wappens.

Von Paul v. W. stammt die im Grossherzogthum
vorkommende Linie. Benedict Peregrin v. W. war
Obervogt zu Ueberlingen, Ernst Anton, grossherzogl.
Amtsrevisor zu Salem und Maximilian v. W. noch
1834 Oberjäger zu Lützelstetten.

Wappen: in G. das Vordertheil eines gekrönten
tf Bären, welcher mit den Vordertatzen eine b. Wein-
traube hält, deren Stiel mit 2 gr. Blättern nach oben
steht.

Kleinod: gekrönt, der Bär mit der Tr aube wachsend.

Decken: ±p g.

Wappen-Variante: Stiel und Blätter der Traube
nach unten.

(Ministerial-Akten. Hof- u. Staatshandbücher. Heyer
von Rosenfeld).

Weinzierl. (Taf. 80.)

Diese im Grossherzogthum bedienstete Familie wurde
in der Person des Christof Ulrich W., Lehenprobst,
Richter der gefürsteten Grafschaft Sternstein, Besitzer
der Ritter- und Landsassen-Güter, Döfering in der
Grafschaft Lamp, sowie des Gutes Hammerles im
fürstl. pfalz-sulzbach’schen Landgericht Pargstein etc.,
von dem Kaiser Karl VI., Wien den 16. August 1716,
in den rittermässigen Adelstand für Reich und Erblande
mit „von“ und Bewilligung sich von erwerbenden Gü-
tern zu nennen, auch Lehensbesitzfähigkeit — erhoben.
Er starb am 30. Mai 1743 und von seinen Enkeln war
Josef Xaver Thaddäus v. W., badischer Hauptmann
und Raphael Josef Anton v. W. noch 1831 gross-
herzoglicher Oberamtmann zuSäckingen.

Wappen: s. und gespalten. Vorn auf b. Dreiberg
drei Weinstöcke an drei braunen Weinpfählen. Der mitt-
lere trägt 3 gr. Weintrauben mit Blättern, die beiden
andern nur Blätter. Hinten auf gr. Dreiberg, einwärts,
 
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