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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0152
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138

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

von dem Landgrafen Joachim Egon zu Fürstenberg
in Vormundschaftsnamen für den Pfalzgrafen Carl Egon
Fürsten zu Fürstenberg, für sieb und seine ehe-
lichen Leibeserben mit „von Würthenau“} in den
reichs- und erbländiscben Adelstand erhoben. Seine
Nachkommen finden sich im badischen Staatsdientt und
der Ingenieur und provisorische Vorstand der Eisenbahn-
bau-Inspektion Messkirch ist 1873 aus diesem Dienste
ausgeschieden.

Wappen: von B. u. S. geviert mit g. Mittelschild,
darin ein rechter b. Schrägbalken mit dem s. Buchstaben F,
(Fürstenberg) belegt. 1. u. IV. rechts ein halber
sechsstrahliger s. Stern, links gegenüber, fast angelehnt,
mit der Biegung einwärts, eine natürliche vierendige
Hirschstange. II. u. III. einwärts ein g. Löwe, in den
Vorderpranken einen sechsstrahligen s. Stern haltend.

Kleinod: gekrönt, der halbe s. Stern und die

Hirschstange.

Decken: h. s.

(Ministerial-Akten. Fürstl. Fiirstenberg’sches Haupt-
archiv. Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar. Heyer
v. Eosenfeld).

Zacharise v. Langenthal. (Taf. 80.)

Dr. Karl Salomon Zachariae, geh. den 14. Sep-
tember 1769 zu Meissen, berühmt als Jurist, wurde 1807
nach Heidelberg berufen, woselbst er bis in die neueste
Zeit philosophisches Recht, Deutsches Staatsrecht, Kir-
chenrecht und Lehenrecht an der Hochschule lehrte und
erlangte, in Anerkennung seiner Verdienste, Karlsruhe
den 17. November 1842 den erblichen Adelstand des
Grossherzogthums mit „von Lingenthal“. Er starb
am 24. März 1843. Sein Sohn Karl Eduard Zacha-
riae von Lingenthal, geboren zu Heidelberg den 24.
December 1812, ebenfalls ein ausgezeichneter Jurist, war
Professor an der Juristenfakultät daselbst.

Wappen: in B. eine g. Lilie, oben und unten mit
2 g. Sternen beseitet.

Kleinod: gekrönt, drei b. Straussfedern.

Decken: b. g.

(Ministerial-Akten. Badisches Lexicon S. 1166 etc.
v. Wechmar S. 58).

Zech. (Taf. 80 u. 81.)

Dieses adelige Geschlecht stammt aus Ungarn und
erhielt schon 1600 einen Wappenbrief.

Carl Ludwig Ferdinand Friedrich v. Z.,
Sohn des Obristlieutenants v. Z. im schwäbischen Kreise,
geboren den 9. Januar 1790 zu Ludwigsburg, kam frühe
in badische Militärdienste und hat sich wesentliche Ver-
dienste im Krieg und Frieden erworben. Er starb als
Major am 25. September 1829 zu Karlsruhe. Sein Sohn
Ferdinand v. Zech, Oberamtsrichter a. D. ist seit
1858 grossherzoglicher Kammerherr.

Ein Mitglied der Familie war wahrscheinlich der
kaiserliche Reichs - Post - Commissär zu Gotha und Her-
zogl. Sachsen-Gothaische Hofrath aus Stuttgart, Hein-
rich Ludwig von Z., welcher durch den Kaiser

Franz II., Wien den 2. December 1802, mit „Edler
von“ in den Eeichsritterstand erhoben worden ist. Sein
Grossvater war aus Pressburg und sein Grossoheim Phi-
lipp Eberhard von Zech, fürstl. würtemberg’scher
Geheimer Rath und Kreisgesandter wurde Pressburg
den 3. Juni 1751 mit Titel Wohlgeboren und Bewilli-
gung sich nach erwerbenden Gütern zu nennen, dann
Wappenbestätigung durch den Kaiser Franz I. in den
Reichsfreiherrnstand als: „Edler, Frei- und Panner-
herr“ erhoben.

Stammwappen (1600): gespalten. Vorn von 'tt
und G. dreimal schräglinks getheilt. Hinten in B. ein
g. Löwe.

Kleinod: gekrönt, ein wachsender g. Löwe.

Decken: rechts pj: g., links b. g.

Ebenso ist das freiherrliche Wappen von 1751, nur,
dass statt der Krone ein g- b. g- Wulst, von dem nach
links ein g. und ein b. g. Band abflattert, den Helm
deckt.

Vermehrtes Wappen: wie Stammwappen.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. 1. geschlossener
Flug, dreimal von und g. schräg rechts getheilt.
II. zum Stammwappen.

Decken: rechts £j: g., links b. g,

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 1169. v. Wechmar S. 11. Heyer von
Rosenfeld).

Ziegler. (Taf. 81.)

Diese Familie stammt aus Oberösterreich und wan-
derte nach Baiern aus, woselbst der Grossvater des
jetzigen Familien ältesten, Hof rat li Judas Thadäus
Ziegler auf Pürgen, vermalt mit Anna Antonie
von Reichel, geb. den 12. Oktober 1761, am 29. No-
vember 1819 von dem König Max I. von Baiern in
den Adelstand erhoben worden ist. Nachher wendete
sich ein Zweig nach Baden und der Sohn des Hofraths
v. Z., Franz v. Z. war evangelischer Pfarrer zu Büsin-
gen im badischen Seekreise , dessen Sohn Wilhelm v.
Z. aber, früher Apotheker zu Eichstetten, besitzt ge-
genwärtig Haus und Liegenschaften zu Freiburg im
Breissgau und ist der Vater von 3 Töchtern. Eine
Schwester desselben, Sofie v. Z., ist die Wittwe von
Otto Titan von Hefner, des ursprünglichen Heraus-
gebers des neuen Siebmaeher’schen Wappenbuches.

Bei der Erhebung erhielten die v. Z., welche seit
langer Zeit schon Wappengenossen waren, als Besitzer
der Hofmark Pürgen oder Bürgen, das Wappen des
erloschenen bairischen Geschlechtes der Hohenkirchen
von Isseldorf und Pürgen.

Wappen: in S. ein von R. u. pf gespaltener rech-
ter Schrägbalken.

Kleinod: ein hoher, hermelingestulpter, g. ge-
krönter jU Huth, in dessen Krone eine b. zwischen zwei
s. Federn, steckt.

Decken: b. s.

(Hof- und Staatshandbücher. H. Heydt-Vanotti.
Lang, Adelsbuch für Baiern etc.).
 
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