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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0157
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DER ADEL IN BADEN. NACHTEÄGE.

143

SOeiusorgen. (Taf. 82.)

Aus dieser dem Lippe’schen entstammenden Familie,
war N. von Kleinsorge oder Kleinsorgen, Ober-
postmeister in Freiburg, woselbst er Haus und Hof
besass. Er starb 1818, wie es scheint, ohne männliche
Nachkommen zu hinterlassen. Seine Tochter Aurelie
vermählte sich 1828 oder 1830 mit dem kürzlich verstor-
benen grossherzoglichen Obristlieutenant von Weitzen-
egger in Karlsruhe. Das Geschlecht erlangte folgende
kaiserliche und andere Diplome.

1. Heinrich Balthasar, kurbrandenburg’scher Ge-
heimer Kammerrath nebst Sohn Otto Johann Adolf,
den Reichsadelstand nebst Wappenbestätigung d. d. Wien
den 3. Mai 1698 von dem Kaiser Leopold I. Kur-
branden burg’sche Anerkennung für denselbsn erfolgte am
9. September 1698 durch den Kurfürsten Friedrich III.

2. Die Geschwister, Johann Philipp, Wolf-
gang Wilhelm und Ida Wilhelmine Kleinsor-
gen, Kinder der Anna Lucia, geh. von Luerwald,
Wittwe des Mathias Kaspar Kleinsorgen, gewe-
sener kurkölnischer Richter zu Yerrel, dann abermals
Wittwe des Heinrich von Balke, Reichs- und Erb-
ländischer Adelstand, Wien den 2. August 1710, durch
den Kaiser Josef I.

3. Johann Baptist Wolfgang von Kleinsor-
gen, vorderösterreichischer Postdirektor, dessen Voreltern
d. d. den 2. August 1710 den Reichsadelstand etc. erhal-
ten hatten, Reichsfreiherrnstand durch den Kaiser Leo-
pold II., Wien den 24. August 1792.

4. Max Friedrich Franz Josef v K. zu Bles-
senohl im Kreise Meschede endlich, brachte am 10. Ok-
tober 1846 den preussischen Freiherrnstand, nach dem
Rechte der Erstgeburt an seine Linie.

Stammwappen (1698 und früher): in G. ein ±f
Drudenfuss, d. h. zwei in einander geschobene, gleich-
seitige Dreiecke.

Kleinod: 4+ g. Wulst, der 4t Drudenfuss zwischen
2 zwei geblätterten b. Kornähren.

Decken: 44 g-

Verändertes Wappen (1698): wie vorher, nur
als Kleinod der Drudenfuss zwischen 2 Pfauenfedern.

Verändertes Wappen (1710): von R. u. G. ge-
theilt. Oben ein g. Drudenfuss, das 2. Dreieck oben
offen, also in Form eines lateinischen V., unten ein yt
zusammengelegter Flug.

Kleinod: gekrönt, ein zusammengelegter +t Flug.

Decken: rechts r. g., links 4t g.

Verändertes Wappen (1792): von einer nach
oben aufsteigenden b. Spitze, darin auf gr. Dreiberg ein
s. Lamm, von r. u. g. gespalten. Rechts der offene g.
Drudenfuss (wie von 1710), links der 44 Flug

Kleinode: 8 gekrönte Helme. I. wachsend das s.
Lamm. II 5 Straussfedern: r. g. 44 S- b. III. der 44
Flug.

Decken: I. r. g. II. rechts r. g., links b. g. III. b. g.

Freiherrliches Wappen: von G. u. S. geviert.
I. der 4t Drudenfuss wie beim Stammwappen. II. ein r.
Löwe. III. g. beschlagener und gekreuzter b. Reichsapfel
mit r. Herz belegt. IV. der 4t Flug.

Kleinod: gekrönt, 5 Straussfedern: r. g. 4t g- b.

Decken: rechts r. g., links b. g.

(H. Heydt-Vanotti, Hey er von Rosenfeld).

Klock. Freiherrn. (Taf. 83.)

Als Zusatz zu der S. 111 gegebenen genealogischen
Skizze wird bemerkt, dass der älteste bekannte Ahnherr
des Geschlechtes Conrad Campanator (Klocker),
schon 1299 in Urkunden der Reichsstadt Augsburg
auftritt und die freiherrliche Linie von Offingen und
Schwandorf (siehe auch den Artikel derer von Kech-
ler S. 109, die sich ebenfalls zu Schwandorf nennen

und ein ähnliches Wappen führen), etwa 167 Jahre lang
der freien Reichsritterschaft angehörte, weshalb ihr das
Freiherrnprädikat gebührt. Am Hofe von St. Gallen
waren die v. K. zahlreich bedienstet, auch Senatoren zu
Feldkirch. Andere Linien des Geschlechtes waren: die
Clocker de Campana, Klogger auf Klogsberg
und Klock er von Grimmenstein, die indessen vom
Stammwappen ganz verschiedene Wappen führen, nämlich:

Wappen I.: von S. u. R. schräg rechts durch 7
Spitzen getheilt. In S. an den r. Spitzen aufwärtsschrei-
tend ein r. Löwe.

Kleinod: gekrönt, der r. Löwe wachsend.

Decken: r. s.

Wappen II.: in B. ein r. Andreaskreuz, in jedem
Winkel von einer g. Glocke beseitet.

Kleinod: zwei g. b. getheilte Hörner mit Mund-
stücken.

Decken: b. g.

Wappen HL: von B. u. S. getheilt, oben 3 (2. 1)
g. Sterne, unten eine r. Lilie.

Kleinod: gekrönt, zwei Hörner mit Mundstücken,
rechts g, b., links s. r. getheilt.

Decken: rechts b. g., links r. s.

(Familienmittheilungen. H. Heydt-Vanotti).

Krieg von Mockfelden.

Wilhelm und Georg Krieg von Hochfelden
waren Brüder, nicht "wie irrthümlich angegeben: Vettern.
Wilhelm K. v. H. starb 1835 als badischer Obristlieu-
tenant im zweiten Infanterie-Regiment und Georg K.
v. H. 1858 oder 1859 als Flügeladjutant des Grossher-
zogs und Militärbevollmächtigter bei der deutschen Bun-
desversammlung zu Frankfurt a/M. Georg K. v. H.,
f 1844, war ein Sohn Wilhelms K. v. H.

(v. Renz).

Mokr. (Taf. 83.)

Dieses Geschlecht stammt aus Tyrol und Heisst
Mor oder Mohr von Sunneck (Sonneck). Einem
Aste desselben, der von Baden mit dem Breissgau über-
nommen wurde, gehört der 1837 pensionirte Hofge-
richtsrath v. M. an, welcher mit Hinterlassung von 2
Töchtern gestorben ist. Ein Bruder desselbeu war Geist-
licher und sein Grosvater fürstlich - schwarzenberg’scher
Regierungsrath zu Thingen.

Die v. M. zerfielen in viele Linien, welcher derselben
aber der badische Ast angehörte, konnte nicht ermittelt
werden.

Unter den verschiedenen Diplomen, die der Familie
nach und nach ertlieilt wurden und die im Wappenbuch
für Tyrol dieses Werkes S. 12 weiter nachzusehen wä-
ren, werden nur die folgenden hervorgehoben, für:

1. Hans Lukas, Gabriel und Kaspar, Brüder,
sowie ihr Vetter Hieronymus (dessen Nachkommen-
schaft inzwischen erloschen ist) Reichsadelstand, sowie
Vermehrung und Verbesserung des Wappens durch Kai-
ser Max I , Innsbruck den 10. December 1514.

2. Paul, Wilhelm, Anton und Bartholomäus
die Mor zu Sunnegg und Morperg, Brüder, die Ed-
len, erlangten die rothe Wachsfreiheit, Innsbruck den
20. Mai 1579 durch den Erzherzog Ferdinand von
Tyrol.

3. Georg und Adam und ihre Vettern Christof
und Jakob, rittermässiger Adelstand für Reich und
Erblande, mit dem Prädikat von oder zu Sunnegg
und Morberg, Wien den 6. Mai 1668 durch den Kai-
ser Leopold I.

4. Georg Mor von Sunnegg, Morberg und
Griesburg fürstlich-brixen’scher Hofrath, Kammermei-
ster, auch Hof- und Lehenrichter. Reichs- und Erblän-
discher Adelstand und Wappenbesserung, Linz den
 
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