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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0161
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DER ADEL IN BADEN. NACHTRÄGE.

14T

berg in’s Patriciat und wendeten sich nach der Pfalz,
von da aber nach Oesterreich, Mähren und Sachsen. Yon
der Oesterreichischen Linie hat sich ein Ast in und um
Freiburg ansässig gemacht, weshalb derselbe hier er-
wähnt wird.

Das Geschlecht hat nach und nach folgende kaiser-
liche Diplome erhalten:

1) Johann Friedrich, kaiserl. Reichshofrath. Alter
Ritterstand mit Prädikat „Edler Herr von Seilern“
und Auslassung des bisher geführten Geschlechtsnamens
Seiler, durch den Kaiser Leopold I. Wien den28. Octo-
ber 1684.

2) Johann Friedrich, Freiherr und Edler Herr
v. S., kaiserl. Reichshofrath und bevollmächtigter Com-
missär bei dem Reichstage zu Regensburg. Alter Frei-
herrnstand für’s Reich mit Titel „Wohlgeboren“ und
Bestätigung des Prädikats: „Edler Herr“, dann Wap-
penbesserung mit Befugniss, einen oder zwei Schwester-
söhne (falls er ohne Leibeserben sterben sollte) an Kin-
desstatt anzunehmen und auf sie den Namen, Stand und
alle freiherrlichen Vorrechte zu übertragen, ebenfalls durch
den .Kaiser Leopold I. Wien den 3. December 1696.

3) Johann Friedrich, Freiherr v. S., kaiserl. Ge-
heimer Rath, Gesandter und Hofkanzler bei der Reichs-
versammlung zu Regensburg und sein Vetter gleichen
Namens (Johann Friedrich), Hofrath und Assessor
bei der österreichischen Hofkanzlei. Böhmisches Inkolat,
Wien den 28. Juni 1710 (ohne Wappenveränderung).

4) Johann Friedrich Freiherr v. S., kaiserl. Ge-
heimer Rath und österreichischer Hofkanzler, dann sein
Vetter Johann Friedrich Fr. v. S., Hofrath u. Assessor
bei der österreichischen Hofkanzlei, Grafenstand mit Titel
„Wohlgeboren“, für’s Reich und Erblande und Be-
stimmung für die Nachfolge im Grafenstande, falls der
Erstere ohne Leibeserben stürbe. Wien den 5. Nov. 1712
durch den Kaiser Karl VI.

5) Anerkennung des Reichsgrafenstandes als eines
Böhmischen mit Titel „Hoch- u. Wo hl geboren“ Wien
den 3. October 1746 durch den Kaiser Franz I.

Wappen (1684): von B. u. R. geviert. I. und IV.
gekrönter g. bewehrter fl; Adler. II. und III. Zwei ge-
kreuzte (lange) Dolche mit g. Griffen.

Kleinode: zwei gekrönte Helme. I. Stehend der
tt Adler. II. Zwischen zwei r. Hörnern mit Mundstücken
die beiden gekreuzten Dolche.

Decken: I. fl: b., II. r. s.

Vermehrtes freiherrliches Wappen (1696):
von G. u. R. geviert mit gekröntem b. Mittelschild, darin
ein gekrönter g. Löwe. Schildesfiguren wie vorbeschrieben.

Kleinode: Die beiden vorbeschriebenen.

Decken: I. fl; g. II. r. s.

Gräfliches Wappen (1712): wie das freiherrliche,
nur die Adler einwärts.

Kleinode: 3 Helme. I. Sieben Straussenfedern, von
denen die 3 oberen b g. b., die vier unteren s. r. s. fl:
sind. II. Der stehende fl: Adler. III. Die gekreuzten
Dolche zwischen den Hörnern, das rechte fl: s., das linke
g. b. getheilt.

Decken: I. b. g. II. fl; g. III. r. s.

(H. Heydt-Vanotti. Heyer von Rosenfeld. Gräfliches
Taschenbuch etc. Stammbuch.)

Sury. (Taf. 83.)

Seite 133 Taf. 77. Dieses Geschlecht führt auch das
folgende Wappen: in B. über gr. Dreiberg, ledig, eine
s. Rose mit g. Samen und gr. Kelchblättchen.

Kleinod: Der Dreiberg, darauf die s. Rose.

Decken: b. s.

Schildhalter: zwei Engel, der rechts b. und der
links r. gekleidet.

(H. Heydt-Vanotti.)
 
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