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Spranger, Peter; Pfarrei St. Maria Wetzgau-Rehnenhof <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
St. Coloman in Wetzgau: das Bauwerk und seine Geschichte — Schwäbisch Gmünd, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44356#0006
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Einleitung

Der ehemalige Pfarrweiler Wetzgau, seit 1938 Stadtteil von Schwä-
bisch Gmünd, liegt etwa 3,5 km vom Stadtzentrum entfernt auf der
fruchtbaren Hochfläche des Schwarzen Jura nördlich des Remstals
(448-455 m NN). Der in den letzten Jahrzehnten nach allen Seiten hin
gewachsene Stadtteil (jetzt: Wetzgau-Rehnenhof) wird von einer
vielbefahrenen Straße durchschnitten, die vom westlich gelegenen
Großdeinbach zum östlichen Nachbarort Mutlangen führt. Die Dein-
bacher Straße bildet zugleich die nördliche Tangente von
„Wetzgau-Mitte“, einem typischen Haufendorf, bestehend aus einem
knappen Dutzend von Wohnhäusern und einigen Stallungen, alles auf
engstem Raum. Vier Bauernhöfe erinnern noch heute an den dörfli-
chen Ursprung von Weggesahine (Weggeshein) - Wegsheim -
Wechsen - Wezga - Wetzgau; vieles hat sich im Lauf der Jahrhun-
derte geändert, auch der Ortsname.1 Nur einige Meter respektvollen
Abstands verbleiben zwischen den Häusern und dem einstmals von
einem hohen Maueroval geschützten Mittelpunkt Alt-Wetzgaus: der
St.-Coloman-Kirche.
Trotz ihres hohen Turmes wird die Kirche von der Hauptverkehrs-
straße aus allzu leicht übersehen. Übersehen wurde sie seither auch
von der historischen und kunsthistorischen Forschung.2 Schuld daran
war zum einen die Tatsache, daß die Kirche keine außergewöhnlichen
Attraktionen zu bieten hat — ein sog. Muß für kunstverwöhnte Durch-
gangsreisende wird St. Coloman in Wetzgau niemals werden - , zum
anderen, daß sie nicht zum Kreis der von der stadtgeschichtlichen
Forschung gebührend gewürdigten „Kapellen in Schwäbisch Gmünd
von einst und jetzt“ gehört, sondern als dörfliche Pfarrkirche aus
Gmünder Sicht stets eine Außenseiterrolle gespielt hat. Hinzu kommt,
daß noch immer die wichtigste Voraussetzung für die Erforschung
ihrer Frühgeschichte fehlt: eine archäologisch gestützte gründliche
Untersuchung ihrer Bausubstanz.

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