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8. Griechcnland. 3. Skulptnr.

Nur auf diese Art begreifen wir die Wiederaufnahme der archaistischen Knnst, die geradezn
Modesache wird, und finden es erklärlich, daß von ernsteren, die Kunst auch theoretisch übenden
Männern der Ruf nach Rückkehr zn der rnhigen, gemessenen Weise der Alten ertönt. Diese Rück-
kehr zur älteren strengen Weise soll die Schule des Pasiteles aus Unteritalien angestrebt haben,

der 87 v. Chr. das römische Bürger-
recht erhielt, als Lehrer (Stephanos
nennt sich seinen Schüler) und viel-
seitiger Künstler großes Ansehen ge-
noß. Früher wurde der Apollo aus

Fig. 281. Antinous. Kapitol.

Pompeji (Fig. 277) auf seine Richtung zurückgeführt, doch ist dies ein Werk einer älteren
Schule, nach dem Pasiteles seine Schüler Kopien anfertigen ließ. Die schöne Gruppe in
der Villa Ludovisi (Fig. 279) ist jedenfalls von Menelaos, dem Schüler jenes Stephanos
geschaffen worden. Sie wird als die Wiedererkennung und Begrüßung des Orestes durch seine
Schwester Elektra oder des Aepytos durch seine Mutter Merope gedeutet, ist vielleicht aber nur
 
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