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Stocker, Carl W. F. L.
Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen (Band 2, Zweites Heft): Bürg, Presteneck, Widdern, Maienfels, Rappenau, Treschklingen, Adersbach, Babstatt, Dautenzell, Hoffenheim — Heidelberg, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.23893#0168
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liederlichen Dörflein kann sich keiner erhalten, der etwas rechts sein
will. Das Dörflein ist nichts nntz und sind 6 Banern da, die sich
aber ohne auswürtige Arbeit nicht nähren können. Möschlitz sah auch
vor Augen, daß das Dorf und adelich Haus ganz zu Boden und
grundt gerichtet sei, wie er dann vor Hecken und Bäumen schwerlich
können darinnen herumreuthen. Nach der nördlinger Schlacht (1634),
da die Kriegstrublen am allergefärlichsten, ja auch Theurung und
Pestilenz erschienen, ist es also jämmerlich und erbärmlich zu- und her-
gangen, daß was damahlß von Schwerdt nnd Pestilenz durch Gottes
gnaden übrig gebliepen, aller nahrungsmittel dermaßen entblößet wor-
den, daß sich ihrer viel von ihren Wohnungen hinweg zu begeben und
ihre nahrung zu suchen gezwungen waren. — Möschlitz baute sich hier
ein Haus.d^ 1655, 28. Febr. verkaust Sebastian v. Möschlitz und
Maria Magdalena Katharina geb. v. Helmstadt an Ferdinand von
Croneck nnd dessen Ehefrau Esther Regine geb. v. Eck Babstatt mit
Zugehör um 11000 fl. Zeugen: Dietrich v. u. z. Gemmingen,
Wolff Friedrich v. Gemmingen-Fürfeld, Abraham Gerner v. Lilienstein
zu Wollenberg. 1665 klagt die Gemeinde gegen Ferdinand v. Croneck,
daß er ihren Pfarrer, der doch seinem Amte treulich vorgestanden,
ohne einige erhebliche Ursach abgeschafst und statt dessen den Pfarrer
von Berwangen veranlaßt habe, alle 14 Tage zu predigen, wobei sich
aber die Ungelegenheit ersignet, daß die Predigt gegen Abend gehalten
wird und keine Christenlehre stattfindet. Zudem verbietet er ihnen,
nach Gimpern zu gehen, wohin sie doch als Filial gehörten. — 1686,
6. Jan. verkauft Karl Sigmund v. Croneck den Ort an Ferdinand
v. Degenseld um 14,600 fl. 1709, 18. Sept. verkauft Lwise,
Raugräfin zu Pfalz, Babstadt an Anton v. Barthelt um 18000 fl.,
wie es Ferdinand v. Degenseld in ihrem Namen erkauft hat. 1711,
5. Jan. verkauft es Anton v. Barthelt um denselben Preis an Eber-
hard Friedrich v. Neipperg. 1711, 24. Febr. verkaust aber dieser
und seine Ehefrau Eva Dorothea geb. Greckin v. Kochendorf den Ort
wieder um 20,000 fl. an den holsteinischen Major Adolph v. Kim-
ming. Gleich am Anfang der Herrschaft Kimmings fiel das alte
Haus gänzlich zusammen, so daß er dns Wohnhaus sammt Zugehör
und die Wirthschaft neu erbaute, auch den Garten anlegte und dazu
15—16000 fl. verwendete. -1717 verkaufte er den Ort an den
 
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