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Straus-Ernst, Louise
Zur Entwicklung des zeichnerischen Stils in der Cölner Goldschmiedekunst des XII. Jahrhunderts — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 202: Straßburg: Heitz, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.66043#0059
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Ein solches Bild prachtvoll einheitlicher Entwicklung in
verschiedenen Persönlichkeiten einer Zeit findet sich dann lange
Zeit nicht mehr. Vielleicht wäre sie auch in einer anderen
Zeit garnicht mehr in dieser Weise möglich. Ein Künstler von
heute schafft aus Liebe zu den Dingen, zum letzten und reinsten
Ausdruck seiner Persönlichkeit, zur Realisierung seines Daseins-
wißens — der Künstler des Mittelalters aber stellt seine ganze
Kraft in den Dienst Gottes und der Kirche, verschwendet alles,
was er an Stärke und Schönheit in sich trägt, an dies Große,
Eine. Darum eben wirkt frühmittetalterliche Kunst, wie unsere
Goldschmiedewerke, leicht fern und abstrakt. Darum aber auch
bietet es immer neuen Reiz, hinter den strengen Dienern Gottes
die schaffenden Künstler und fröhlichen Menschen aufzuspüren.
 
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