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Reguln der Statica wenn es noͤthig waͤre in einer ohne dem klahren Sache /
\
unten ſo weit das Rad darinnen gehen muß / und von oben gegen das Rad zu enger zuſammen lieffe /
denn dadurch wurde das Waſſer in ſchnellern Lauff gebracht / und koͤnte man daher mit weniger
Das dritte Capitel.
Von den Stell⸗Wercken der Waſſer⸗Muͤhlen /
und Verminderung der Friction.
Wey Stucke ſind an den gemeinen Muͤhlen zu verbeſſern jederzeit vor nöthig befunden worden /
Lerſtiich daß man die Muͤhl⸗Raͤder nicht muͤſte immer auf einer Stelle liegen laſſen / ſondern in die
Hoͤhe ziehen / und wieder niederlaſſen koͤnte in beliebiger Weite / und ohne groſſe Mühe. Das an-
2 dere / daß man die Friction ſo viel möglich verminderte / welcher die Muͤhl-Raͤder wegen ihrer
Sröffe und Schwehre unterworfen ſind dahero faſt mehr Waſſer erfordert wird bloß das Möhl-
Rad umzureiben hne den Sren als beſonders zu der Bewegung des Steins und alſo eigentlich
zu der Muhle erfordert wird. Weil nun hierinnen das Hauptſtück der Mühlen Bau⸗Kunſt beruhet /
werde ich darauf auch den meiſten Fleiß wenden. _
Es iſt aber nicht allein dazu dienlich / die Muͤhl⸗Raͤder in die Hoͤhe zu bringen / weil man ſie vor
dem einfrieren / und vor dem durchgehenden Grund⸗Eiſe beſſer verwahren / was daran gefroren / beſſer
abeiſen kan / und weil man ſie dadurch auch vor dem Reiſſen des Waſſers befreyen kan / wenn man
die wilden ſchnell angewachſenen Waſſer offtmahls durch Eröffnung aller Schuͤtzen hinweg laſſen
muß / um den Durchbruch der Daͤmme / und andere Ungelegenheiten zu vermeiden: ſondern vornem-
lich iſt es dazu von groſſen Nutzen daß man mit allen Waſſeren maalen kan. Denn im Fall das
Waſſer ſehr gefallen und wenig iſt / kan man die Raͤder weit herunter laſſen / dadurch man am Fall gewin-
net / und alſo ſparſamer Waſſer auf das Rad laſſen kan. Im Fall hingegen das Waſſer ſehr waͤch-
ſet / kan man die Raͤder hoch in die Hoͤhe ziehen / und weil der Fall dadurch zwar geringer / ſolcher Ab-
gang aber hinwieder mit der Menge Waſſers oompenliret wird / ſo kan man alsdenn eben ſo gut mit
dem maalen fortkommen / dahingegen gemeine Muͤhlen müͤſſen ſtehen bleiben / weil die Raͤder gar zu tieff
im Stauch gehen / wie man zu reden pfleget / das iſt ſo tieff in dem Waſſer / daß ſie nicht wohl wegen Wi-
derſtand des Waſſers moͤgen umgetrieben werden. Weil aber der Muͤhlſtein nicht zugleich mit beweget /
hoch oder niedrig gebracht werden kan / ſo brauchet es da Kunſt / die Machine alſo einzurichten / daß alles zu-
ſamen in einander greiffen und arbeiten kan / das Muͤhl⸗Rad mag gleich hoch oder niedrig ſtehen. Derowe-
gen iſt noͤthig / alles dieſes wohl von einander zu ſepariren / und in unterſchiedlichen Figuren abzuhandeln.
Tab. VI.
A Jfn dieſer Tabelle werden nun zweyerley Stucke vorgeſtellet / erſtlich ein gutes Mittel die Muͤhl-
Raͤder zu erheben / hernach ein vortrefflicher Vortheil ihrer Bewegung. O en
| Die itzo meiſtens gebräuchliche Art die Muͤhl⸗Haͤder zu erheben / welche in den Koͤnigl. Preuſ-
ſiſchen Landen genug zu ſehen iſt / beſtehet in einer Welle / die mit der Muͤhlen⸗Welle gleicher 5
Reguln der Statica wenn es noͤthig waͤre in einer ohne dem klahren Sache /
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unten ſo weit das Rad darinnen gehen muß / und von oben gegen das Rad zu enger zuſammen lieffe /
denn dadurch wurde das Waſſer in ſchnellern Lauff gebracht / und koͤnte man daher mit weniger
Das dritte Capitel.
Von den Stell⸗Wercken der Waſſer⸗Muͤhlen /
und Verminderung der Friction.
Wey Stucke ſind an den gemeinen Muͤhlen zu verbeſſern jederzeit vor nöthig befunden worden /
Lerſtiich daß man die Muͤhl⸗Raͤder nicht muͤſte immer auf einer Stelle liegen laſſen / ſondern in die
Hoͤhe ziehen / und wieder niederlaſſen koͤnte in beliebiger Weite / und ohne groſſe Mühe. Das an-
2 dere / daß man die Friction ſo viel möglich verminderte / welcher die Muͤhl-Raͤder wegen ihrer
Sröffe und Schwehre unterworfen ſind dahero faſt mehr Waſſer erfordert wird bloß das Möhl-
Rad umzureiben hne den Sren als beſonders zu der Bewegung des Steins und alſo eigentlich
zu der Muhle erfordert wird. Weil nun hierinnen das Hauptſtück der Mühlen Bau⸗Kunſt beruhet /
werde ich darauf auch den meiſten Fleiß wenden. _
Es iſt aber nicht allein dazu dienlich / die Muͤhl⸗Raͤder in die Hoͤhe zu bringen / weil man ſie vor
dem einfrieren / und vor dem durchgehenden Grund⸗Eiſe beſſer verwahren / was daran gefroren / beſſer
abeiſen kan / und weil man ſie dadurch auch vor dem Reiſſen des Waſſers befreyen kan / wenn man
die wilden ſchnell angewachſenen Waſſer offtmahls durch Eröffnung aller Schuͤtzen hinweg laſſen
muß / um den Durchbruch der Daͤmme / und andere Ungelegenheiten zu vermeiden: ſondern vornem-
lich iſt es dazu von groſſen Nutzen daß man mit allen Waſſeren maalen kan. Denn im Fall das
Waſſer ſehr gefallen und wenig iſt / kan man die Raͤder weit herunter laſſen / dadurch man am Fall gewin-
net / und alſo ſparſamer Waſſer auf das Rad laſſen kan. Im Fall hingegen das Waſſer ſehr waͤch-
ſet / kan man die Raͤder hoch in die Hoͤhe ziehen / und weil der Fall dadurch zwar geringer / ſolcher Ab-
gang aber hinwieder mit der Menge Waſſers oompenliret wird / ſo kan man alsdenn eben ſo gut mit
dem maalen fortkommen / dahingegen gemeine Muͤhlen müͤſſen ſtehen bleiben / weil die Raͤder gar zu tieff
im Stauch gehen / wie man zu reden pfleget / das iſt ſo tieff in dem Waſſer / daß ſie nicht wohl wegen Wi-
derſtand des Waſſers moͤgen umgetrieben werden. Weil aber der Muͤhlſtein nicht zugleich mit beweget /
hoch oder niedrig gebracht werden kan / ſo brauchet es da Kunſt / die Machine alſo einzurichten / daß alles zu-
ſamen in einander greiffen und arbeiten kan / das Muͤhl⸗Rad mag gleich hoch oder niedrig ſtehen. Derowe-
gen iſt noͤthig / alles dieſes wohl von einander zu ſepariren / und in unterſchiedlichen Figuren abzuhandeln.
Tab. VI.
A Jfn dieſer Tabelle werden nun zweyerley Stucke vorgeſtellet / erſtlich ein gutes Mittel die Muͤhl-
Raͤder zu erheben / hernach ein vortrefflicher Vortheil ihrer Bewegung. O en
| Die itzo meiſtens gebräuchliche Art die Muͤhl⸗Haͤder zu erheben / welche in den Koͤnigl. Preuſ-
ſiſchen Landen genug zu ſehen iſt / beſtehet in einer Welle / die mit der Muͤhlen⸗Welle gleicher 5