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Stutz, Ulrich
Das Münster zu Freiburg i. Br. im Lichte rechtsgeschichtlicher Betrachtung: Rede gehalten am 24. September 1901 im Kornhaussaal zu Freiburg i. Br. vor der Hauptversammlung der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine — Tübingen, Leipzig, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.11874#0035
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iimgewandelt uiid dadurch wenigsteus fixiert. Die Zehnterhebung
regelte der Rat durch ein Mandat. Von deu vier Opsern mciiite
cr. dcr Pfarrer möchte sie, da die Leute nicht mehr zur Kirche
känien, mit Hülfe der Zunftmeister durch einen Juugen auf eigeue
Kvsteii in den Zünften erheben lassen. Ein Muckermittel, bemerkt
dazu entrüstet der Prolokollführer des Senats. Auch zur Ein-
verleibuug einiger einträglichen Kaplaneipsrttudeu, welche dic Stadt
besetzte, gab sic nur nach langen Verhandlungen ihre Zustimmung.
Die laudesherrlichen Kommissare, die in dieser Angelegenheit öfters
hier weilteu, richteten nicht viel aus. Jnsbesondere gclang die
Errichtung eines Chorherrenstifts t572 so wenig als vorher im
Jahre 1479 und uachher iu den Jahren 1751 und 1790. Etwas
mehr Erfolg hatte eine vom Bischof im Jahre 1653 angeordncte
Visitation. Die Hauptsache aber war, daß die Universität sich
schließlich eutschloß, die Opser, zu denen sie ja verpflichtet war,
zu bringcn. Sie übernahm 1 582 die Pfarreinkünste und
richtete, zum guten Teil aus Zuschüssen, dem Pfarrer
cine jährliche Kompetenz von 200 Gulden Gcld, 60 Saum
Weiu uud 60 Mütt Gctreide aus. Außerdem verbaute sie
in den Pfarrhof im Laus weuiger Jahrzehnte über 6000 Gulden.
Nach und nach kamen auch wieder bessere Zeiten. Jm 17. Jahr-
hundcrt gingen St. Nikolaus und St. Peter ein, das Münstcr
wurde wieder die einzige Stadtpfarrei. Auch war wahrend dcs
30 jährigen Kriegs die Zahl der Helfer auf zwei reduziert worden,
und sing der Neubruchzehnt an, cinträglich zu werdeu. Jn dcr
zweiten Hälste des 17. Jahrhunderts übernahmen die Vikare be-
reits wieder die Pfarrei ouur ouors st oourmocko, ja vom
Ende dieses Jahrhunderts an zahlten sie sogar regelmäßig der
Universität wieder eincn jährlichen Zins in Gestalt eines Ne-
koguitionsgeldes, das von anfänglich 30 auf 100 Gulden stieg,
wovon allerdings 50 an die Münstcrfabrik abgeführt wurden für
die Uebernahme der Pfarrhausbaulast durch sie, und nur die
andern 50 in die Universitätskasse slossen. Jctzt hatten auch
 
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