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Sybel, Ludwig von
Frühchristliche Kunst: Leitfaden ihrer Entwicklung — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.17925#0010
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Weise das letzte Kapitel der Geschichte der antiken Kunst (Mem.
acad. inscr. XIII 1838, 161 und z. E.). Im Sinne Rumohrs nahm das
archäol. Institut die altchr. Denkmäler in die „Beschreibung der
Stadt Rom" auf (vgl. Roesteil, ebenda I 1829, 410 f.), förderte die
ehr. Archäologie auch sonst; doch waren die klassischen Archäo-
logen durch den Wiederaufbau der hellenischen Kunst zu sehr in
Anspruch genommen, um ein gleiches Maß Arbeit den späteren
Zeiten widmen zu können. In die Geschichte der alten Kunst
führte die altchristliche L. v. Sybel ein (Weltgesch. d. Kunst bis
z. Erb. d. Sophienkirche, Marburg 1888; 2 u. d. T. Weltgesch. d.
K. im Altertum 1903). Den Grund eines neuen Aufbaues legte
desselben Chr. Antike I. II, Marburg 1906. 09 (Bd. I, den Kata-
komben gewidmet, stellt die Interpretation, II die Chronologie
der Skulpturen und das Ursprungsproblem der Basilika auf ihre
geschichtliche Basis).

Aufgabe der Forschung ist, an Hand der literarischen
und monumentalen' Überlieferung die Entwicklungs-
geschichte der christlichen Kunst im Zusammenhang der
Gesamtantike von den Fundamenten aus Stein für Stein
besonnen aufzubauen. Hierzu ist Vorbedingung, daß die
Denkmäler auf ihre Entstehungszeit bestimmt und in die
Epochen der Entwicklung eingeordnet werden (Chr. Ant.
H 32). Wiewohl es gewiß übereilt wäre, von der Beihe der
zeitlicb geordneten Denkmäler die Entwicklungsgeschichte
einfach ablesen zu wollen, so bleibt doch Chronologie Bück-
grat der Geschichte.

Die gesamte Kunst der Kaiserzeit mit Einschluf3 der
christlichen war einheitlich Hellenismus, nur zeitlich und
örtlich verschieden abgetönt; *autochthone Kunstarten wie
die altägyrjtische standen zurück. Das Kunstschaffen konnte
von mehreren Brennpunkten ausstrahlen, auch von einem
zum andern seinen Schwerpunkt verschieben. Wo es zum
erstenmal in den Dienst der Christusreligion trat, wissen
wir nicht; schwerlich im Osten, am wenigsten im jüdischen
 
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