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Sybel, Ludwig von
Frühchristliche Kunst: Leitfaden ihrer Entwicklung — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.17925#0038
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Vierte Epoche.

Von Konstantin bis Theodosius.

Der Sieg der Kirche vollendete sich politisch; im
Staatsinteresse schritt die kaiserliche Politik von der
Anerkennung der Kirche durch Konstantin fort zu ihrer Ein-
setzung als alleinberechtigte Staatskirche durch Theodosius.

a) Baukunst.
Als TQÖxaia für jden Sieg des Christentums und seinen
eigenen über die Rivalen errichtete Konstantin Kathedralen
in den kaiserlichen Residenzen, Memorien über den Gräbern
der vornehmsten Blutzeugen und über den heiligsten christ-
lichen Kultstätten. Die römische Überlieferung erzählt von
reichen Stiftungen des Kaisers aus Suggestion des Bisehofs
Silvester (314); genannt werden eine fünfschiffige Kathedrale
nebst Baptisterium beim Lateranspalast, der gleichfalls vom
Kaiser geschenkten bischöflichen Residenz; eine fünfschiffige
Basilika über dem Grab des Petrus, der Legende zufolge
ersten römischen Bischofs; eine allerdings nur dreisckiffige
über dem Grab des Paulus; weitere Coemeterialbasiliken
für Agnes, Laurentius, Marcellinus presbyter und Petrus
exoreista; Basiliken außerhalb Roms in Ostia, Albano,
Capua, Neapel. 323 verlor Licinius seine letzte Zuflucht
Nikomedeia an Konstantin, der daselbst eine grof3e Basilika
erbaute. Nachdem' der nunmehrige Alleinherrscher 325 auf
dem Konzil zu Nikaia die einheitliche Feier des christlichen
Hauptfestes, der Auferstehung, und das Dogma der Gott-
 
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