Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sybel, Ludwig von
Frühchristliche Kunst: Leitfaden ihrer Entwicklung — München, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17925#0030
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dritte Epoche.

Von Gallienus bis Konstantin.

a) Baukunst.

ie in der decisch-valerianischen Verfolgung konfiszierten

U Kultstätten und Coemeterien gab Gallienus 260 zurück;
es erfolgte eine solche Zunahme des Christentums, daß die
alten Gebäude nicht mehr genügten und in allen Städten
neue weiträumige Kirchen errichtet werden mußten. Zu-
fällige Nachrichten über bedeutendere Kirchen besitzen wir
für Antiocheia (272) sowie für Nikomedeia (303), mit deren
Zerstörung Diokletian den letzten und blutigsten Vertei-
digungskampf der Staatsreligion begann. In Gallien und
Britannien führte Constantius ihn nicht durch, seit 305
wurde er im übrigen Beich abgebaut, die 311 und 313
erfolgte Anerkennung des Christentums schloß Bückgabe
der konfiszierten Grundstücke ein und gestattete Kirchen
zu errichten. Die blutige Verfolgung aber hatte als Nach-
wirkung eine Steigerung der Märtyrerverehrung; Martyrien
wurden ihnen errichtet und in denselben Darstellungen
ihrer Marter gemalt.

Kirchenbau seit 260: Euseb. hist. eccl. VIII 1,5; mart. Palaest.
13, 1. — Antiocheia: Euseb. hist. eccl. VII 30, 9. — Nikomedeia:
Lactant. de mort. persec. 12, 2, 5 („weithin sichtbar", also als
Typus erkennbar). — Martyrien: Holl, N. Jahrb. f. kl. Alt. 1914,540.

Welchen Bautyp befolgten die geräumigeren Kirchen?
Es können Basiliken gewesen sein. Die allzeit und überall
spontan entstehende mehrschiffige Halle mit Überhöhung
 
Annotationen