Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1. Friaul als deutsches Grenzland.

Tal besitzend Seine Schwester fügt auf dem Totenbette Güter in
Unterkrain und Ansprüche in Kärnten und Tirol hinzu^.
Umgekehrt sind eine ganze Anzahl edler Geschlechter aus den be-
nachbarten Herzogtümern im Lande begütert. Die Fürstenhäuser
von Steiermark und Österreich, die Eppensteiner, die Moosburger, die
Traungauer, die Grafen von Peilstein, von Ortenburg, von Sponheim
und andere, die in Bayern, in Kärnten und in der Steiermark sitzen,
verfügen auch in Friaul über ausgedehnte Ländereien^. Dasselbe
gilt von den deutschen geistlichen Herrschaften. Vor allem Salzburg
hat früh Besitzungen in Friaul erworben. Aber auch das Stift Berchtes-
gaden, die Klöster Admont, Obernburg, Waldhausen, Milstatt haben
hier Liegenschaften^. Manche von ihnen sind vom Patriarchen selbst
begabt worden. So hat Pilgrim I. das Stift Obernburg bei seiner
Gründung mit 10 Huben zu Budrio bei Udine für den Bezug von Salz
und Ol bewidmetM Die Chorherren von Gurk sind bereits seit 1136
von dem Patriarchen mit einem gefreiten Hof nebst dem Marktrecht
in Aquileja belehnt, außerdem genießen sie Küstensteuer- und Zoll-
freiheit in Chiusaforte und Aquileja^. Das Kloster St. Paul im Lavant-
tal besitzt seit 1091 einen Hof in Aquileja^, sowie Mautfreiheit in
Aquileja und an der Klause^, Ossiach wird vorn Zolle für 10 Saum-
pferde befreit^. Alle diese Tatsacheri zeigen zur Genüge, in wie starkem
Maße das Patriarchat sich in den Südosten des Reiches eingliedert.
Ob freilich die Herren, die Klöster und Stifter siedelnde Hinter-
sassen, Bauern und Hörige deutschen Stammes mit ins Land gezogen
haben, das ist höchst zweifelhaft. Mit Recht weist v. Zahn^ darauf
" ArchSG. 8 (1862) 379f.; vgl. ferner ebd. 11 (1853) 318.
" Zah n(Anm.4) 297.Friauler Lehen inKärnten s.fernerCarinthia17 (1827) 34.
" Ick verzichte auf Einzelheiten und verweise auf Zahn (Anm. 4) 304ff.;
F.M. Mayer, Die östl.Alpenlünder im Jnvestiturstreit 1883, 6; 21; 62f.; 163ff.;
176; Riezler, Gesch. Baierns I 2^ (1927) 569.
» Zahn (Amu. 4) 336ff.
" 1140 SteirUB. 1 188; 1145 ebd. 1 237.
" 1136 GurkUB. 1 110; 1169 ebd. I 198; 1187 ebd. 1 253; 1211 ebd.
1 330s.; 1219 ebd. I 371.
"" 1093 SPaulUB. 9 eap. V. Weitere Besitzungen SPauls bei Gradiska
und Gvrz: 1091 SPaulUB. 6 eap. III; 1123/24 SPaul UB. 81. Außerdem vgl.
das SPauler Urbar über seine Güter in Friaul aus deni Jahre 1361, ArchÖG. 67
(1878) 340 Anm. 3.
. 1162 SPaulUB. 86f.; 1194 ebd. 99f.; 1206 ebd. 108; KärntUB. II 29;
1226 SPaulUB. 116f.
1159 ArchOG. 8 (1852) 353; ebd. 12 (1854) 72.
^Burgen (Anm. 25) 16.
 
Annotationen