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8. Patriarch Wolfger und sein Hof.

ZS

Nicht weniger als 17 Werke^ hat Buoncompagno hinterlassen.
Bis auf eines, den Ribsr äe odsiäiouo ^noouae^, gehören sie alle dem
Gebiete der Rhetorik und des Notariatswesens an. 11 von ihnen sind
vor 1215, dem Jahre, in dem er die Rbetoriou Antigua, in Bologna
vorliest, entstanden und veröffentlicht; denn in diesem Werke nennt
sie der Verfasser und kennzeichnet sie kurz?". Es sind die tzuinguo tuku-
Iso salututionum, die der Iraetntus virtutum, die dlotulao
surE, die Oliva, die Ooärus^, die Mrrlm, das Lroviloguium, die
IsagvM, der Isidor amioitio, die Rota Vonoris^. Sie verteilen sich
keineswegs gleichmäßig über den ganzen Zeitraum, drängen sich viel-
mehr in einem ersten Abschnitt der literarischen Wirksamkeit des Buon-
compagno zusammen. Die ersten 8 von ihnen sind — das kann Gau-
denzi^ aus den Siglen für Namen in den Formeln nachweisen —
in Bologna entstanden und zwar in den Jahren 1194—1203. Die
nächsten beiden Werke weisen nach Rom. In der Isa^ogo wird u.a. ein
Senator 0. Roonis Rainerii genannt, den wir in Rom vom April bis
November 1204 nachweisen können, und zwei Bischöfe, die zu derselben
Zeit in Ostia und Segni sitzen. Auch sonst fehlt es nicht an Anspielungen
auf Rom und seine Umgebung. Auch der Rider amivitiae gehört sicher
in diese Zeit; denn er spricht davon, daß das Kaiserreich seit 7 Jahren
schwanke. In den Kreis der nationalen Bemühungen des großen Jn-
nocenz weist dabei etwa das von Gaudenzi^ ausgehobene Zitat über
die Grenzen Italiens :
turda Italien non potsst nvo cksbst vivsrs sub ssrvitio, quin Ubsrtns in Italia
seckem prlneipalsm slszit. ssck liest sit Italia n l?aro äs Usssina, ltrunckuLÜ»
st^quilsZia usqus Lsgusium i8ti tnmsu sunt tsrmlni, quos liksrtas mocksrnis
temporilmL trnnsosnäsrs non susvit, Rom», ksrusium, ?nvsntin, et larvl-
sium, quia iura sua libsrtus sxtsnckit U8quv nck nlvsum raxicki 'Oallinmeuti.
Nicht genau bestimmen können wir die Abfassungszeit der Rota Veuerik.
Sie fällt „Wohl kurz vor 1215^°". 1215 wird dann die Rlwtorioa Mti-
guu in Bologna vorgelesen, 1226/27 wird sie in Padua veröffentlicht.
Vielleicht hat Buoncompagno, der noch 1221 den Rolandino aus Padua
r»° s. das Verzeichnis bei Sutter (Anm. 205) 24.
hg. Vauäsuri, Lullettino ckell' istituto 8torivo itslianolS (1895) 157ff.
Rockinger (Anm. 205) S. 132f.
hg. Sutter (Anm. 205) 105ff.
hg. Rockinger (Anm. 205) 121 ff.
hg. Baethgen (Texte zur Kulturgesch. d. Mttelalters 2), Rom 1927; dazu
ders., DVjschrLitW. 5 (1927) 37 ff.
(Anm. 205) 97 ff.
»b (Anm. 205) S. 106.
Baethgen, Einl. zur Ausg. S. 7.


 
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