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II. Thomasin von Zerclaere.

eifrig gelesen und benützt. Er erstrebt in einem gewissen Gegensatz zu
den Rhetorikern nicht den schönen, sondern den einfachen nnd deutlichen
Stil. Er betont den Dialektikern nnd ihren Spitzfindigkeiten gegenüber,
der könne
Oisletieu re rsüt
<I«r S.N Anotp.ii NinAön ist slskt
nnü sieli vor lüASir Küsten Kun,
<Iur er nikt trikAs einn «nclern man (9003ff.).
Er gehört an die Seite der „Klassizisten" von Chartres.
Auch er hat auf der Schule die antiken Autoren gelesen und an
ihnen seine Grammatik gelernt, hat den regelmäßigen Weg über die
sieben freien Künste zur Theologie hin genommen und ist hier endlich
in die heilige Schrift eingeführt worden. Die heilige Schrift, das sind
— so sagt Hugo von St. Viktor einmal — das Alte und das Neue Testa-
ment, ferner guns a vntboliono kittet vultoribus ockitns, nnetoritns uni-
vorsnlis ooelosino nck oiusclom kittet oorrodorntionom in nunioro ckivi-
n orum oompninnckus reeepit et legen das retinuit, und überdies nliu
gua-w pluriinu ojmseuln a retigiosis viris et sapientibus äivorsis tem-
poribus oonsoriptn, guae lieet uuetorttute univorsnlis eeetesiae pro-
batu non stnt, tumen guia n litte eatbolieu non ciisoropnnt, et nonnutta
etiuni utiliu clooent, tnter äivinn eomputantur eloguin^. Thomasin
kennt die Bibel, er kennt überdies christliche Schriftsteller nnd heidnische
Philosophen. Er hat auch antike Dichter gelesen.
Nicht aber hat er es getan, um sich an der Schönheit ihrer Form
zu erfreuen. Hugo von St. Viktor trennt ausdrücklich omnin poetnrum
Emma von den eigentlich philosophischen Werken ab. Diese können
ohne jene porkoetum toetorem bilden, nicht aber umgekehrt, da die
Dichter gewöhnlich einen kurzen Gegenstand mit dunklen Worten breit
ausführen und einen leichten Sinn mit umständlichen Redensarten ver-
dunkeln^. Konrad von Hirschau stellt die knbuln der bistorin gegen-
über, jene sei kiotn ros, diese knotn^. Auch die Dichtkunst ist der Ethik
untergeordnet. Sie hat nach Hugo von St. Viktor ihren Wert in der
Vorbereitung auf die pbüosopdin. Das entspricht ganz der Ansicht
Tho masins. Er setzt im Welschen Gast (1079 ff.) eingehend auseinander,
die nvontiuro seien berechtigt für die Jugend oder für jemanden, der
viäuse. IV 1, Migne 176, 777 f.
ebd. II 4, Migne 176, 768f.; vgl. auch Isidor, 8snt. II113 cis libris Aen-
tilinin, Migne 83, 685ff.; Brinkmann (Amn. 666) 6f.
"" Konrad von Hirschau, IwdnsM (Anna 664) 34, 5; s. a. Ehrismann^
Studien (Amn. 666) 19ff.
 
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