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Nürnberg.

»aws sonder lieb und neigung, so ich
zu diser erbern stat als meinem Vaterland
getragen«.

Dürer.

er Ort, an welchem Nürnberg entftanden ift,
war weder durch eine befonders günftige Lage,
noch durch die Spur einer älteren Anfiede-
lung ausgezeichnet, wie dies etwa bei. einer

Reihe von Städten im Süden und Werten
Deutschlands der Fall ift. Die Ufer der
Pegnitz waren culturliches Neuland, als die
fränkifchen Kaifer auf einer Felfenhöhe da-
felbft die Reichsburg begründeten. Ihr Name
wird im Jahre 1050. zuerft genannt und zwar von Heinrich III., dem
mächtigften römifch-deutfchen Kaifer. Die Errichtung eines Marktes,
die Wunder der hier ruhenden Gebeine des heil. Sebaldus, der wieder-
holte Aufenthalt der Könige dafelbft und deren Gunftbezeugungen
lockten ftets neue Bewohner heran, die fich zwifchen der Burg und dem
Fluffe anfiedelten. Und fo entftand unter der Herrfchaft des Staufifchen
Haufes neben der Königsburg, welche Konrad III. und Friedrich
der Rothbart öfter bewohnten, eine neue Stadt. Sie war nur auf
die raftlofe Thätigkeit ihrer Bürger angewiefen, denn fchon Kaifer
Friedrich II. fagt in feinem grofsen Freiheitsbriefe vom Jahre 1219:
In Anbetracht, dafs fie weder Weinberge noch Schifffahrt befitze und
auf einem fehr harten Boden gelegen fei, wollte er feiner geliebten
Stadt nicht nur ihre hergebrachten Rechte beftätigen, fondern die-
felben auch noch vermehren.

Die unfruchtbare fandige Umgegend der Stadt war aber kein
Hindernifs, vielmehr ein Sporn für die Entfaltung ihrer Kräfte. Die
Wohlthaten der Freiheit und Rechtsficherheit, mit denen Nürnberg
in den Zeiten der alten Kaiferherrlichkeit ausgeftattet ward, brachten
 
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