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Thieme, Paul
Bhāṣya zu vārttika 5 zu Pāṇini 1.1.9 und seine einheimischen Erklärer: ein Beitrag zur Geschichte und Würdigung der indischen grammatischen Scholastik — Berlin, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.39854#0009
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Bhasya zu varttika 5 zu Panini 1. 1. 9 und seine
einkeimiscken Erklärer.
Ein Beitrag zur G-eschichte und Würdigung der indischen
grammatischen Scholastik.
Von
Dr. P. Thieme
Allahabad, Br. Indien.
Yorgelegt von E. Sieg in der Sitzung am 11. Januar 1935.
Nachdem Kätyäyana Pänini’s Definition: tulyäsyaprayatnam
savarnam (1. 1. 9) so geändert, beziehungsweise interpretiert hat,
daß sich der Sinn ergibt: „Was die gleiche Artikulationsstelle1)
und die gleiche Artikulationsweise im Munde2) wie etwas anderes
hat, heißt mit Beziehung auf dieses ‘gleichläufig’“, fügt er ein
Postulat hinzu:
rkäralkärayoh savarnavidhik (värtt. 5 zu Pan. 1. 1. 9)3).
An dieses värtt. schließt Patanjali eine Erörterung, die ich

1) Die Artikulationsstellen sind: Hals (fcantha), Schlund (tälu), Kopf[mitte]
(mürdhcm), Zähne (danta) usw.
2) Die Artikulationsweisen im Munde: verschlossen fsprsta), halbverschlossen
(isatsprsta), offen (vivrta), bedeckt (samvrta) usw. Die Verschlußlaute sind ‘s'prsta’,
die Halbvokale ‘isatsprsta?, die einfachen Vokale ‘vivrta’, kurzes a ‘samvrtausw.
Vgl. Pat. zu värtt. 3 zu 1. 1. 10 und zu värtt. 10 zu 3S. 3, 4.
Von diesen ‘Artikulationsweisen im Munde’ sind zu unterscheiden die außer-
halb des Mundes gelegenen, wie Tonhaftig- und Tonlosigkeit, Aspiriert- und Un-
aspiriertheit usw. Vgl. Pat. zu värtt. 2 zu 1. 1. 9.
3) „[(Wenn die in den vorhergehenden värtt. geforderte Formulierung von
Pän. 1. 1. 9 angenommen wird, dann) muß ausdrücklich gelehrt werden, daß] für
‘gleichläufige’ Laute gültige Regeln [auch] für r und l [gültig sind]“.
Zur Ausdrucksweise vgl. z. B. värtt. 2 zu SS. 3, 4: plutyädisv ajvidhili
„[(Wenn die in värtt. 1 geforderte Hinzufügung von t getätigt wird) dann muß
ausdrücklich gelehrt werden, daß] für ‘ac’ gültige Regeln [auch] für ‘plutierte3
[Diphthonge] [gültig sind]“. — värtt. 13 zu SS. 3, 4 tulyarüpe samyoge dvivyan-
janavidhih „[(Wenn Teile eines Lautes durch Nennung des ganzen Lautes nicht
 
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