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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0092
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3. Kapitel: arya

„Für denFremdling helleuchtend“ würde nicht fern liegen.
Oder ist es nur ein Zufall, daß aryö rörucänah an die Wendung
ketum arydh 5. 34. 9, oben 15, anklingt ?
71 Auf der anderen Seite läßt sich das Vorhandensein
eines Stammes arya schlechterdings nicht leugnen. Sehr
deutlich faßbar ist er z. B. in dem Kompositum aryapdtnl
(unten 80) und der Form arydm 8. 33. 14.
RV. 8. 33. 14 vdhantu tvä rathesthdm
a harayo rathayüjah
tirds cid aryam sdvanäni vrtrahann
anyesäm yd satakrato
Das aryam dieses Verses hat den Interpreten die größte
Mühe bereitet. Seit Bergaigne, Etudes S. 189, ist man
sich darüber einig, daß c in die Nachbarschaft des Ausdrucks
tirds cid arydh sävanä 4. 29. 1, 8. 66. 12, oben 44, gehört, daß
es also nicht ratsam ist, hier mit „edel“ oder dgl. zu
operieren. Als Zuflucht bot sich die Konjektur: Bergaigke,
a. a. 0., will aryam zu arydh, OldenbErg (Noten zu 5. 75. 7 c)
aryam zu arydm (Gen. plur.) ändern. Neisser (Zum
Wörterbuch I S. 87 Anm. 1) glaubt allerdings arydm sei
regelrechte ,,Satzsandhi“-Form für arydm, und Geldner,
unveröffentlichte Übersetzung, hält gar einen Akk. sing.
arydm zu ari für möglich.
Diese Vorschläge heben sich nicht nur in ihrer Mannig-
faltigkeit gegenseitig auf, sie stellen außerdem — mit Aus-
nahme der Verbesserung Bergaignes, die zu billig ist, und
bei deren Annahme es deshalb unerklärt bleiben muß, wieso
ein Fehler überhaupt entstehen konnte -—- eine Wendung
her, die gar keine wirkliche Parallele hat: tirds cid *arydm
(Gen. plur.) stimmt nicht zu tirds cid arydh (Gen. sing.,
siehe oben 65 und unten 142 a. E.), tirds cid arydm (Akk.
sing.) nicht zu tirds cid aryah (Gen. sing.). Zu gering scheint
mir der Lohn, den wir für kühne grammatische Annahmen
oder Textverbesserungen erhalten.
Gegen ein von ari abgeleitetes Adjektivum arya kann man
keinerlei Bedenken erheben, ari: arya = dvi \dvya. Die einzige
 
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