18 Manuscripte
34 GESCHÄFTS-JOURNAL des Lederhändlers Wilhelm Christoph
Walther, Nürnberg, vom Oktober 1684 bis Dezember 1689. Gr. Fol.
389 SS. beschrieben, ca. 1000 SS. weiß mit vorgezogenen Linien.
Schwerer Ganzlederbd. d. Z. auf Holzdeckeln mit Goldschrift: Journal,
Monogramm des Inhabers, 1684.90,—
Fol. 1: „Im. Nahmen der Hoch Belobten Heiligen Dreifaltigkeit. . . trette ich meine eigne
Handlung an, und bitte dem (!) Allmächtigen . . daß Er mich ... zu meinem Leib und
Seelen Besten regieren, mir mit seiner Gnad und Segen beystehen, alle meine Negotia er-
sprießlich werden lassen, und vor . . . büßen Schulden . . . vätterlich behüten . . .“
Besser als jede Literatur vermittelt uns ein solches Geschäftsbuch die Atmosphäre des Alltags
jener Zeit. Wir erfahren, daß Walther, dessen Geschäftsbeziehungen bis Amsterdam und
Venedig reichen, zur Leipziger Messe fährt, daß eine neue „Geschwind-Post“ eingerichtet
wird, und wir sehen, daß auch damals schon der Wechsel ein beliebtes Zahlungsmittel war.
Häufig finden wir Zahlungen an Sabine Waitherin, wohl seine Mutter.
Die Handschriften wechseln, immer aber sind sie kalligraphisch schön, in den Überschriften
von künstlerischem Schwung und von jener Sorgfalt, für die der rege Geschäftsbetrieb da-
mals doch noch Zeit besaß.
Einige weiße Bl. sind herausgerissen, im übrigen ein Exemplar von selten guter Erhaltung.
35 5 INDENTURES (Verträge) u. 1 Testamentscodizill, englisch, 18. Jahr-
hundert, auf große Pergamentbogen geschrieben. Rechtsgeschichtlich
interessant.. . .50,—
36 KOIMESIS (Marientod). Russisch, Beginn des 19. Jahrhunderts.
Altartuch in roten, blauen und gelben Wasserfarben auf gelbgrauer
Leinwand, 69 : 55 cm. Am Rande beschädigt, aufgezogen. . . . 250,
Typisches Erzeugnis der klassizistischen Periode der Moskauer Kunst zu Beginn des 19. Jahr-
hunderts, in der man versuchte, die traditionell von der byzantinischen Schule starr festge-
legteri Kompositionsschemata mit dem Geist der italienischen Renaissance zu verbinden.
Wie bereits im 7. Jahrhundert liegt Maria mit leichter Drehung des Oberkörpers zum. Be-
schauer wagerecht in der Bildmitte, darüber Christus mit der Seele der Maria auf dem Arm,
zu Häupten und Füßen der Maria die klagenden Apostel.
Ein künstlerisch interessantes Stück.
37 KORAN. Arabische Handschrift des 17. Jahrhunderts, ägyptischer
Zug, 11 zeilig. Schwarze Schrift, Auszeichnungen in gold und rot. Fol.
Orientalischer Einband aus rotem Leder, mit Klappe, mit 3 blindge-
preßten Ornamentstücken.80,-
Es fehlen ca. 10 Seiten des Anfangs, am Schluß sind einige Blätter von moderner Hand
sorgfältig ergänzt.
Utopia / Antiquariat und Buchhandlung / B er li n
34 GESCHÄFTS-JOURNAL des Lederhändlers Wilhelm Christoph
Walther, Nürnberg, vom Oktober 1684 bis Dezember 1689. Gr. Fol.
389 SS. beschrieben, ca. 1000 SS. weiß mit vorgezogenen Linien.
Schwerer Ganzlederbd. d. Z. auf Holzdeckeln mit Goldschrift: Journal,
Monogramm des Inhabers, 1684.90,—
Fol. 1: „Im. Nahmen der Hoch Belobten Heiligen Dreifaltigkeit. . . trette ich meine eigne
Handlung an, und bitte dem (!) Allmächtigen . . daß Er mich ... zu meinem Leib und
Seelen Besten regieren, mir mit seiner Gnad und Segen beystehen, alle meine Negotia er-
sprießlich werden lassen, und vor . . . büßen Schulden . . . vätterlich behüten . . .“
Besser als jede Literatur vermittelt uns ein solches Geschäftsbuch die Atmosphäre des Alltags
jener Zeit. Wir erfahren, daß Walther, dessen Geschäftsbeziehungen bis Amsterdam und
Venedig reichen, zur Leipziger Messe fährt, daß eine neue „Geschwind-Post“ eingerichtet
wird, und wir sehen, daß auch damals schon der Wechsel ein beliebtes Zahlungsmittel war.
Häufig finden wir Zahlungen an Sabine Waitherin, wohl seine Mutter.
Die Handschriften wechseln, immer aber sind sie kalligraphisch schön, in den Überschriften
von künstlerischem Schwung und von jener Sorgfalt, für die der rege Geschäftsbetrieb da-
mals doch noch Zeit besaß.
Einige weiße Bl. sind herausgerissen, im übrigen ein Exemplar von selten guter Erhaltung.
35 5 INDENTURES (Verträge) u. 1 Testamentscodizill, englisch, 18. Jahr-
hundert, auf große Pergamentbogen geschrieben. Rechtsgeschichtlich
interessant.. . .50,—
36 KOIMESIS (Marientod). Russisch, Beginn des 19. Jahrhunderts.
Altartuch in roten, blauen und gelben Wasserfarben auf gelbgrauer
Leinwand, 69 : 55 cm. Am Rande beschädigt, aufgezogen. . . . 250,
Typisches Erzeugnis der klassizistischen Periode der Moskauer Kunst zu Beginn des 19. Jahr-
hunderts, in der man versuchte, die traditionell von der byzantinischen Schule starr festge-
legteri Kompositionsschemata mit dem Geist der italienischen Renaissance zu verbinden.
Wie bereits im 7. Jahrhundert liegt Maria mit leichter Drehung des Oberkörpers zum. Be-
schauer wagerecht in der Bildmitte, darüber Christus mit der Seele der Maria auf dem Arm,
zu Häupten und Füßen der Maria die klagenden Apostel.
Ein künstlerisch interessantes Stück.
37 KORAN. Arabische Handschrift des 17. Jahrhunderts, ägyptischer
Zug, 11 zeilig. Schwarze Schrift, Auszeichnungen in gold und rot. Fol.
Orientalischer Einband aus rotem Leder, mit Klappe, mit 3 blindge-
preßten Ornamentstücken.80,-
Es fehlen ca. 10 Seiten des Anfangs, am Schluß sind einige Blätter von moderner Hand
sorgfältig ergänzt.
Utopia / Antiquariat und Buchhandlung / B er li n