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München, den 15. August 1892.

Beiblatt Nr. 6.

XI.I. Iabrgang.

Bezug den „Ieitsclirift": Die Mitglieder des bayer. Runstgewerbe-Vereins (Iahres-

beitrag Mark) erhalten die Aeitschrift samnit Beiblatt unentgeltlich; buchhändlerisches

oder Post-Abonnenient l^ Mark. — Die „Zeirfcheift" erscheint jährlich in 6 Doppel-
heften; das „Beiblcrtt" erscheint nionatlich. Reklaniationen wegen ausgebliebener
Nuniniern, insbesondere auch des „Beiblattes" können nur dann auf Berücksichtigung

Anspruch niachen, wenn dieselben spätestens vierzehn 'Tage nach Erfcheinen der
folgenden ^ummer auf dem vereinssekretariat angemeldet werden.
Verlag: Bayer. Aunstgewerbeverein, (pfandhausstr. 7). — Redakrion : prof. L. Gmelin,
(Luisenstr. (8). — Druck. und LommissionSverlag: Rnorr Sc hirth (sämmtliche in

Lßronik des öaßkrlNrn AnnstgkivM-Lmins

lleueingetretene vereinsmltglieder.

(vom <5. April bi» Ende Iuli I8yr).

Böck Frau B., Dekoratiousmalers-!vw., Nünchen.
Dcutsch-Gestcrreichische Mannesinann - Röhren - Werke,
U o m o t a u.

L^th, Karl, Profcssor, Rorlsrnhe.

Goldscheider, Friedr., Fabrikant, N)ien.

Gumppenberg, Baronin Anna von, Regensburg.
Bandarbcits-Verein Stockhol ni.

Aästle. Lduard, Schreinermeistcr, INünchcn.

Aogau, Gregor, Alaler, INünchen.

Aunstgewerbe-Verein bsalle a. S.

Lezgus, Gotthilf, Schreinermeister, München.

Luber, Aarl Sigmuud, Bildhauer uud kunstgewerbl. Zeichner, Nlünchen.
INeier, Iohann, Aunstschlosser, lNünchcn.

Pietsch, Paul, INöbelsabrikant, München.

Rast, INax, Ingcnicur uud Uohlengeschästs-Inhaber, INünchen.
Realschule Traunstein.

Rieger, Erust, Goldarbeiter, Landshut.

Rosenau, Gebr., Atelier kunstgewerbl. Gegenstände, Aissingen.
Rosenau, herm. S., Iuwelier, Müncheu.

Schell, Wilhelm, Glasmalerei und Auustglascrei, Vsfeuburg i. B.
Stechele, Pankraz, Schreinermeister, INünchen.

Stumpf, Gottfried, Uunstschlosser, Mttnchen.
vandam, Albert, Agent, London.

Wenger, Franz, Bildhauer uud Professor, Ebensee.
werner, Aarl, kunstgewerbl. werkstätte für Llfenbeinbildhauer und
Maxpeumalerei, lfeidelberg.

Winker, Lhristian, Bildhauer, Münchcn.

Zell, Franz, Zeichner, München.

Allgemeine vereinsangelegenheiten.

Iveltausstellung Lhicago M3. Der von Architekt Lmanuel
Aeidl geplante Repräsentations-Raum, im Rococostyl, gilt nach Iu-
stimmung dcr zur Ausführung benöthigten Firmeu: Rappa L Giobbe,
Franz Radspieler L Go., profsssor Gebhardt, Seitz 6c Seidl, I. Lbner
6lc Go., Th- Gäbler-Wurznerteppichfabrik, Marmorindustrie Uiefers-
felden, lk. A- Riedinger-Augsburg, Porzellan-Manufaktur Nymphen-
burg, als gesichert, uud dürste ein Glanzpunkt der kunstgewerblichen
Abtheiluug werden! — An Gesammtaumeldungen liegen f78

X

vor. Davon wurden an andere deutsche Gruppen überwiesen (weil
Nichtbayern) 15, zur industriellen Gruxpe nach Nüruberg 7. Iurück-
gezogen haben ihre Anmeldung nur s. Somit werden von Bayern
fSO Aussteller des Uuustgewerbes drüben vertreten seinl — Wir
niacheu die bferren Aussteller schon beute darauf aufmcrksam, daß der
A b l i ese r u n g ste r m i n der Ausstellungsgegenstände auf Nitte
Dezember d. I. festgesetzt ist!

(Da die Gesammtanordnung der Gruppe des deutschen Uunst-
gewerbes noch nicht ganz feststeht, so sind wir jetzt noch nicht in der
Lage, unsern Lesern den plan derselben vorzulegen.)

Die Ausstellungshalle hat Lnde Iuni auch ihre sommerliche
Lrweiterung erfahren; indem der große Festsaal, das anstoßende
Uueixzimmer uud der vorplatz dazu gezogen wurden, war es möglich,
den bfauptraum von seiner Ueberfüllung zu bcfreien und ihm ein
freundlicheres Aussehen zu geben. Schon beim Lintritt empfängt
uns eine reizende Lanbe, welche mit künstlichen Rosen, winden, Reben
(von L. Uaußler) umsponnen, an den Seiten mit dem zierlichen
Unabenorchester von Prof. Perron und hübschen decorativcn Statuetten
(kfygieia von Lhrist und Flora von Gamp) gcschmückt ist. Früher
wurde man in der palle das Gefühl von „der Straßen quetschender
Lnge" nicht los, uud so berührt es ungemein wohlthuend, daß man
nun wieder freier aiifathmen und Musterung haltcn kaun. Der große
Festsaal hat durch Aufnahme schwedischer pandarbeiten —
Vorhänge und Aehnliches — einen eigcnartigen Reiz erhalten. Ur-
sprünglich waren dieselbcn dazu bestimmt, bei der Ausstattung ber
schwedischen Räume iu dcr Uunstausstellung verwendet zu werdcn;
da aber die Wirkung der Malereien durch die unmittelbare Nähe
dieser buntfarbigen Stosfe beeinträchtigt wurde, so war an die Durch-
führung jener Absicht nicht mehr zu denken. Man kann deßhalb der
Leitung des Uunstgewerbeveroins dankbar sein. daß sie — einer dies-
bezüglichen Bitte folgend — diese schönen Lrzeugiiisse der „kfand-
arbetetsvänner" zu Stockholm iu ihrer Sommerausstelliing unterbringen
ließ. Die Mitte des Saales wird von den Goldschmiedearbeiten cin-
genommen, an den wänden befinden sich hübsche Iusammenstellungcn
von Möbeln zu Iimmerii jeder Art; auch die fest vcrmietheten Neben-
räume enthalten mauches Jnteressante und Ncue; namentlich zeigt
jetzt auch der früher sehr magazinähnliche obere Stock ein freund-
licheres Gesicht. Das Trexpenhaus ist als bewaldete Schlucht be-
handelt, an Seren blühendem und grünendem Gesträuch unsre Augen
nach der drängenden Unruhe der Lindrücke die wohlverdiente Ruhe

Zeitschrift des dayer. ÄunstgemerbeMereins München

18g2. B-iblait Nr. 8 <Bg. 1).
 
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