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xn. Iahrgang. München, den i5. September t892. Beiblatt Nr. 9.

Bezug Dcl7,,Ikltsct)l'lft': Die lNitglieder des bayer. Aunftgewerbe-Vereins (Iahres-
beitrag 1 ^ erhalten die Zeitschrift samint Beiblatt unentgeltlich ; buchhändlerisches

oder f>oft-Abonnement Mark. — Die „Zeitfchrifr" erscheint jährlich in 6 Doppel-
heften; oas „5>elt>l<ltt" erscheint monatlich. Reklamationen wegen ausgebliebener
riummern, insbesondere auch des „Beiblattes" können nur dann auf Berücksichtigung

Anspruch machen, wenn dieselben spätestens vierzehn ^ttge nucl) Erficheinen dev
folgenden Nurnmer auf dem vereinssekretariat angemeldet werden.
Derlag: Bayer. Aunftgewerbeverein, (pfandhausstr. 7). — Redakrion : f>rof. k. Gmelin,
(Luisenftr. (8). — Druck- und LommissionSverlag: Knorr 6c hirth (sämmtliche in

ÄünstgkivkrK-Zerme.

vom verband deutscher Lunstgewerbevereine.

Zum Vl. Delegirtentag des verbandes Dentscber Lunstgewerbe-
vereine, welcher in Weimar am 2q. Sextember d. Is. stattfinden wird,
ist die Tagesordnung nunmehr erfitncnen; dieselbe enthält folgende
Punktci Wahl des Bnreans, zngleich Feststellung der Präsenz und
des Stimmverhältnisses; 2. Geschäfts- und Aassenbericht des vorortes
ksannover; Z. Festsetzung der vereinsbeiträge für dcn laufenden Be<
darf; 4. Anfnabme neuer vereine; 5. tvahl des vorortes für die
Periode ;8A2/;8d4; s. Berichterstattung des vorortes, betreffend die
Lrledigung der Bcschlüsse' des V. Oclegirtentages zu Lcixzig; 7. Be-
rathung llbcr nachstehende Anträge:

Anträge des Aunstgewerbevereins zu Breslau:

a) Begründung bez. Lrwerbnng eines „Deutschen Aunstgewerbe-
blattes" als Zentialorgan für die verbündetcn Vereine;

b) Linstellung eines angcmessenen Betrags in den verbandsetat
zum Zwccke der Unterstütznng kleinerer Aunstgewerbevereine und Lr-
werbung kunstgewerblicher vorbilder;

c) Austausch der Iahresberichte der einzelnen vereine in der
Zahl der gesammte» vorstandsniitglieder.

8. Anträge des Gewerbevereins zu ksannover:

a) §S wäre vom verbande dahin zu wirkcn, daß von den deutschen
Rnnstgewerbemnseen nicht nur Alterthümer, sondern anch hervorragende
Arbeiten der Ictztzeit in genügendem Umfange beschafft werden, damit
dieselben auch den gegenwärtigen Anforderungen des praktischen Lebens
gerecht werden;

t>) Petition des verbandes an den kserrn Reichskanzler, daß bei
vergebung von kunstgewerblichen Arbeiten dnrch das Reich nicht ledig-
lich die Reichshauptstadt, sondern auch die Reichsländer und die Pro>
oinzen Preußens berücksichtigt werden

L. Antrag mehrerer Vereine:

„Stellungnahme des verbandes zu dem Plane einer Ausstellnng
in Berlin." (Siehe Nachtrag unter „Ausstellungen".)

Dem Programme des Delegirtentages gemäß findet Freitag den
22. Abends 8 Uhr die erste Znsammenkunft nnd die Begrüßung der
Delegirten statt; der 24. ist größtentheils durch die Rerathungen ans-
gefüllt, der 22. (Sonntag) gilt der Besichtigung bemerkenswerther
Sehenswürdigkeiten, des lUuseums, des Goethemuseums, dcr Bibliothek
und des Dichterzimmers im Schlosse.

vereine.

Der verein für Irunsthandiverk „Albrecht Dürer" zu Leipzig,
welcher am 2. Ulärz d. I. gegründet wurde, ist bis Lnde August auf
so UUtglieder angewachsen. — Innerhalb des vereins werden die ver-
schiedensten Anordnungen getroffen, welche selnen Angehörigen cinen
baldigen und praktischen Nntzen gewähren sollen. So wurden in den
frequentesten Lagen der Stadt zwei Geschäftsstellen errichtet, welche den
verkehr des Publikmns mit dem^vereine vermitteln, Auskunft über
die dem Vereine angehörigen Spezialberufe ertheilen und eventuell Auf>
träge entgegcn nehmen. Ferner ist die erste Ulitgliederliste veröffentlicht,
die, mit einer kurzen Llnleitung versehen, das projektirte Adreßbuch
vorläufig vertritt nnd als Uollektivempfehlungskarte für die gesammte
Mitgliedschaft dient. Ein ksauptmittel zur „Förderung, Pflege und
verbreitnng" des heimischen Aunsthandwerks, erblickt aber der verein
in den von ihm veranstalteten Gelegenheitsausstellungen; dle erste
(28. und 2q. Ulärz), welche von ;s vereinsmitgliedern beschickt war,
wurde von ssy Personen besncht, die zweite (;2.-—lS. Iuli) war von
;8 Mitgliedern beschickt nnd ersreute stch eines Besuches von 146S,
meist den bcsseren nnd besten Ständen angehörige Personen. Auch
diese letztere Ausstellnng gab, ebenso wie die erste vom verelne arrangirte,
in ihrer Gesammtwirkung ein treffliches Bild von der technischen Leistungs-
fähigkeit, von der schöpserischen Kraft der hiesigen Uiinsthaiidwerker.
Auf der letzten Ausstellung waren vertreten mit Ulöbeln etc.: 6. Behr
(gothisches Schlafzimmer), Lm. Schulz (Schrank), Rich. Braune (Buffet),
Tapczierermeister L. Beßler (kserrenzimmer), ferner E. 2l. Ulartin
(Elfenbeinschnitzereien und Arbeiten aus der Fachschule deutscher
Drechsler und Bildschnitzer), w. Semsroth (Siegelkapsel), G. B. Ljanicke
(gesticktes Banner), Th. ^errmann (gestickte Fahne), Lj. Schöne (ge-
triebene Lederarbeiten), Giist. Iacob (Uledaillons, Nkodelle sür Uletall-
guß rc.), A. Ph. Eberts (in ksolz gcschnitzte Füllnng und Schmuck-
kästchen), paul Sturm (in Lichenholz geschnittencr, xolychrom be-
handelter Kandelabcr, der hinsichtlich seiner Romposition nnd technischen
Ausführung, namentlich des Figürlichen, das hervorragendstc Stück
der Ausstellung bildete), Ferd. Uayser (schmiedeisernes Grabgitter rc.),
Ulalerobermeister R. Schultz (prächtige Farbenskizzen für Decken- und
tvandmalerei), Archit. Fr. Drechsler (originell behandelte Lntwürfe für
kjötelbauten), L. Steinert (Mandleuchier mit Spiegel), F. F. Jost Nachf.
(Barock-Tischuhren, Türkis- und Granatschmuck), Birkner L van der
Becke (Autotypien). —ir —

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Aeitschrift des bayer. Kunftgemerbe-Vereins München.

(892. Beiblatt Nr. 9 (Bg. ().
 
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