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auch die Lntwürfe zu den Lpigoneu staminen von dorther, von Architekt
Th. Eyrich in Nürnberg, wo — im bayr. Gewerbemuseum und im
Germanischen Museum — die reichsten Sammlungen solcher Gefäße
sich befinden. In der äußern Grscheinung schließen sich die neuen
Lrzeugnisse eng an die alten an; der Grund ist bald zart cremesarben,
bald mehr ins Bläuliche gebrochen, und in der Zeichnung kommen
außer dem schon genannten Blau nur noch gelb, sienabraun, inangan-
violett, ein stumpfes Moosgrün und ein sehr sanftes Roth zur
verwendung. Aber technisch unterscheiden stch dieselben sehr wesentlich
von den alten und zwar am ineisten hinsichtlich der Solidität. Der
Scherben der alten Fayenccn war ein gewöhnlicher — gelb-roth
brennender — Töpferthon, welchen villeroy und Boch durch den
sesteren, weißen Steingutscherben ersetzt haben; wie dieser, so benöthig-
ten auch die Glasuren eine höhere Temperatur beim Brennen und

sind deßhalb härter und dauerhafter. Daß die farbige Ausstattnng
sich so sehr jener der alten Arbeiten nähert, liegt darin, daß die
Farben in beiden Fällen auf die rohe, d. h ungebrannte Glasurhant
aufgetragen sind; die starke Saugkraft dieses Malgrundes und das
gemeinsame Einschmelzen von Malerei und Glasur bringen es mit sich,
daß die Farben nie harte Umrisse bilden, sondern stets weich auf der
Fläche stehen. Lin reizendes, aus 35 quadratischen und 2S schmalen
Rand-Plättchen bestehende Fliesenbild — das alte München — war
nach einem Lntwurf des Münchener Malers kj. Aellner in der
Mettlacher Fabrik sehr slott und mit vollem Lingehen in die Ligenart
des Lntwurfs gemalt; es bewies mehr als viele andere Arbeiten, daß
die Fabrik selbst über wirklich tüchtige künstlerische Aräfte verfügt.
Aehnlich verhält es sich mit andern Fliesen (ähnlich den Delfter), die
nach Zeichnnngen von p. paase in ksarnburg gefertigt waren. 6.

MnflgMkrkiVk ÄtkNtÄ.

Bücherschau.

Nen eingelausen:

Aaterbummel von Max und Moritz durch denMünchener
Glaspalast ;8Z2. Verlag der G. Franz'schen kqofbuchhaiidlung,
München. Preis ; Nark. — Line Satyre mit zahlreichen Ab-
bildungen, die an Stelle des früher gerne gesehenen „Spottvogels"
getreten ist, ihn aber weder in Wort noch in Bild ganz erreicht.

Der vierte Band der illustrirten Kataloge des Bayer-
ischen Nationalmiiseums von Bibliothekar nnd Sekretär
Or. Gg. kjager und Konservator I. A. Mayer. verlag der
M. Rieger'schen Universitäts - Buchhandlung in Müncheii I8Y2;
preis 2 !Nk. 272 Textseiten mit über zzo Abbildungen in Photo-
lithographie und Lichtdriick auf 27 Tafeln.

Das von Prof. Rudols Seitz äußerst charakteristisch entworfene,
einem antiken Bronzetäfelchen ähnliche Titelbild nennt als Znhalt die
vorgeschichtlichen, römischen und merovingischen Alterthümer. In die
Arbeit haben sich die beiden persasser in der Meise getheilt, daß Kon-
servator Mayer die römischen Steindenkmäler, Bautheile, Töpfer- und
Glasarbeiten behandelt hat, während alles Uebrige — unter Beniitzung
der gediegenen vorarbeiten Prof. Vhlenschlager's — von Or. lhager her-
rührt. Dabei galt es nicht nur, eine möglichst eingehende Beschreibung,
sondern auch das zur Beurtheiluiig der Funde nothwendige Material zu
geben; es wnrden daher genaue Fundberichte beigefüat, was eine sehr
umständliche Durchsicht der bctr. Literatur nöthig machte — jedenfalls
eine mühsame Arbeit sür die kiirze Zeit von anderthalb Iahrcn, die zur
Aiisarbeitung und zum Druck des Rataloges zur versügung standen.
Durch den Aufwand gewissenhaftesten Fleißes ist dieser Band nicht bloß
ein Führer durch die Sammliingen, sondern eine selbstständige wissen-
schastliche Arbeit geworden, welche dem Forscher wie dem Frennde der
deutschen Alterthumskunde reichen Stoff der Belehrung bietet. Auch

der Kunsthandwerker wird beim Durchblättern der Abbildungen auf
Manches aufmerksam werdcn, was ihm im Museum selbst bei der
erdriickenden Fülle an Material leicht entgeht; beispielsweise bieten die
Fibeln und Schmuckstücke, Schwertgriffe und Kettenglieder, Töpfereien
und Gläser manche noch heute sruchtbare Ideen. Ueber die Aus>
stattung sei noch bemerkt, daß die Lichtdruckblätter von I. B. Bber-
netter in bekannter portrefflichkeit hergestcllt sind; die übrigen Tafeln
sind von !Nax Riendl und Sugo Degenhard charakteristisch gezeichnet
und von der kjofbuchdruckerei Or. lVolff L Sohn in Photolithographie
vervielfältigt. Lin besonderer Vorzug der letzteren ist, daß sämmtliche
Gegenstäiide auf demselben Blatt in der Regel in einheitlichem Maß-
stab gezeichnet sind; wo dieß nicht möglich war, ist jedem Gegenstand
der Maßstab beigeschrieben. O.

Zur Geschichte des Posamentengew erbes, ziisammengestellt so-
wohl nach gedruckten als nach handschriftlichen Tuellen, ist von
E. Siegel, Lehrer an der Bürger- und posamentierschule zu
Geyer, ein N)erk (ks. Graser, Annaberg s8st2, Preis 2 U!k. so. —
s2S Seiten) erschienen, das als Lrgebniß einer jahrelangen mühe-
vollen, gewissenhaften Arbeit zu begrüßen ist.

Ls bespricht die Posamenten der Alten von den Lgyptern an
bis herab auf jene des sächsischen Lrzgebirges während der letzten
;oo Iahre. Eine Reihe schöner Abbilduiigen veranschaulicht den Text,
in dem höchst interessante Aiifzeichniingen über Zunftzeichen, Innungs-
siegel, paiidwcrksordnungen der Posamentiere zn pamburg (;Z86),
zn Nürnberg (lsop nnd zu Straßburg (lSs8—;78st) zu fiiiden sind.
vorliegendes lverk ist wohl das einzige, das iiber die Gcschichte
des posamentiergewerbes so bclehrendo Aiifklärung gibt, und dürfte
jedem Posamentier und Kaufmann dieses Gewerbebetriebes, wie auch
jedem Alterthuinsfreniide und vereinsbibliothekcn angelegentlichst em-
pfohlen sein. bl. !(.

DODOätDi)OD>ODOD>OD>O'i!>OD>OD>OD>L'^D>OD»OD>O2)>OD>OD>O'l^

T)XOT^»)'DX)DX)TSEO^, Inseraten-Anuahmc-Stelle: Sekretariat dcs bayerischen Kunstgewerbe-Oereins, Nünchen, psandhausstr. 7.

»> > i 'tx tzlllseratenpreis: AIs kleinster gnseralrnrauni nnd zuglrich als Nlaaßeinkeit wird b-i d-r nierspaltigrn s-it- die Zebntels-

Sxalte betrachtet, der preis für dieselbe beträgt 2 Mk. 50 pf. Bei größeren oder niekrfach wi-d-rdolten gnseraten treten
Rabattsätze i„ «raft, über welche — wie auch nber die preise für B-ilagen — di- -b-n g-nannt- Stelle nätzere Auskunst ertheilt.

5 fS-5)

Köster's Vank (K s j

Mannheinr, ^eidelberg, Franksurt a/M.

Korrespoiidciiten der ersten Baiikhänser Enropa's, Amcrika's u. s. w.
Linlösung und Ausstcllnng von Lhccks, Anweisungen und Reiscgeld-
briese auf alle Ländcr. Ansführiing von Börsenaufträgen, Auf-
bewahrung von Werthpapiercn, Annahme von Baareinlagcn in kosten-
sreier Rcchnung. Waarciibeleihung. Lröffuung lanfcnder Rechnungeii
und Gewähruug vou Oorschüssen gcgen Sicherheit. Lesczimnier für Fremde.

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dehiinng den Einzug von WeMkln u. s. w. anf die gauze Welt
;n billigstcu festen Sätzen in gcbllhrenfreier Rechunng. lVcchseleingang
im letzten Iahre nngefähr qoo.ooo Stück.

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WM^'

... ^ XteUsr.

Ott« I^vrLLtie,

sOj>sIrsni>lLttoutÄ.drtIc,
-uu»«>Uei», OLoULusrsti. 50.

AWekl-Kksli!

Lin Avchirekt, welcher die
Akademie besucht hat, wird
gegen hohes Salaiv zu bald-
igem 2lntvitt in ein größeres Dekovations-Etablilsement gesucht.
Gefl. Vffert. unt. Beifügung des Lebenslaufes und Alters sud 6. 296
„Invalidendank" Bevlin erbeten. 22 (5—5)

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