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AimsiMivkM'Lmme. Nuskkn. ZDulN.
vom verband deutscher Kunstgewerbevereine.
Dcr VI. Delegirtcnlag des verbandcs deutscher lUlnslgewcrbe-
vereine, welcher am 24. September in Meimar stattfinden sollte, ist
auf Antrag des verbands-vorortes ksannover mit Rücksicht anf die
Lholeragefahr bis auf IVeiteres (wahrscheinlich Nkitte November)
vertagt worden. O.
Nunstgewerbe-Vereine.
verein fiir deutsches Kunftgewerbe zu Bcrlin. Der verein für
deutsches Aunstgewerbe, der Ende Lextember seiue regelmäsfigen ver>
sammlungcn wicder ausnehmen wird, hat in der Zeit vom 2S. bis
2I. Juni einen AusflugnachDresdcn nnd INeissen unternommen,
wobei die wichtigsten INuseen und kunstgewerblichen Sammlungen
unter sachkundiger Führung besichtigt rvnrdcn. Der Festausschuß gab
aus diesem Anlaß ein sehr geschmackvoll ausgestattetes Lrinnerungs-
hest heraus, welches außer zahlreicheu Ausichten »nd Abbilduugeii
noch Zeichnungen von Prof. kiildebrandt, <L. ksärring, Timmler und
anderen Rllnstleru darbietet. ZV.
verein sür deutschcs Lunftgewerbe zn Lerlin. Dcr verein für
deutsches Aunstgewerbe nahm am 28. Septembcr seine Sitzungen
wieder aus, nachdem während der Sommermonate ein Ansflug
nach Dresden stattgefunden. Nach Erledigung der geschäftlichen
INittheilungen nahm Fabrikant L. P. INitterdorfer das Ivort, um im
Auftrage des Ausschusses sür die A usste l l u n gsfrage zu berichten.
Der verein nahm mit großer INchrheit eiuc Lntschließuug an, wonach
aus dem nächsten Delegirtentage des Riinstgemerbevcrbandes die Ab-
gesandten des vereins sür die
Veranstaltung einer National-Ansstellung in Berlin
iin Iahre 4 897
eintreten sollen. Die Sitzung schloß mit einein kurzen vorlrag des
Bibliothekars Or. Iessen, welcher eine große Zahl ausgestellter
kunstgewerblicher Iverke erlauterte. Der vcrein begeht sein to. Stiftungs-
fest mit Lannerweihe am 12. November. ?. V.
Mujeen.
Das ftadtische Museum in München, welches im Stockwerk
des ehemaligen Zeughauses untergebracht wurde, ist im Laufe des
Iahres öffentlich zugänglich gemacht worden; enthält dasselbe auch
vorwiegend Gemälde, Stiche und andere Lrinnerungen an INünchens
vergangenheit, die nnr geschichtliches Jnteresse haben, so finden sich
daneben doch auch einzelne Stücke, welche dem Gebiete der dekorativen
Aunst uud dem Aunstgewerbe augehören. Schon die zahlreichen
Aupferplatteu mit den Stichcn zu dckorativen Arbeiten des ;s. Iahr-
hunderts gehören hierher, ebenso die Adressen, Diplome, Gedenkblätter,
die unwillkürlich zu lehrreichen vergleichen mit unserm adresseugesegueten
Zeitalter herausfordern; daran schließen sich dann die zahlrcichen
schönen Vriginalzeichnungen zu dem Festzug bei der Feier des
700jährigen Besteheus der Stadt Müuchen (;85g), sowie die Lntwürfe
zur Gruxpe der Bäckerinnuug bei der Leutennarfeier Aönig Ludwigs I.
(;888) vou Anton Aaulbach. — lluter den gauz dem Auusthandwerk
angchörigen Stückeu ragt vor Allem die prächtige Schützeukette der
ältesten lllünchener Armbrust- und Stachelschützengesellschaft hervor,
eiu prachtstück der Silberschmicdekiinst, au welchem sechs Iahrhundertc
ihre Spuren ziirückgelassen haben. lsier sind auch die silbernen Löffel,
Becher, Pokale und Salzfässer aufbewahrt, welche früher bei An--
wesenheit fürstlicher Persouen uud bei feierlichen Anlässen im alten
Rathhaussaal iu Gebrauch kauien. Die Salzfässer gehöreu noch dem
;s. Iahrhundert an, ebeuso jeue Löffel, welche mit geätzten Vrnamenten
im Stile v. Solis' verziert sind; der Pokal ist dagegen cine iuteressante
Rococo-Arbeit. Aus unserem Iahrhundert stammen dann die beiden
von Aeiler in Silber getriebenen Reliefs der Aönige lNax Ioseph I.
und Ludwig I. Beachtuug verdieuen serner noch die lllüuzen, uuter
deren alten Stücken sich manches schöne Stück befindet, eiue ornameutirtc
Glocke uud sechs große iu bfolz geschuitztc, mit Silbcr uud Gold be-
deckte Altarleuchter. Geöffuet ist das llluseum Sonntag, lllontag,
Donuerstag vou 9 bis ; Uhr. 6.
Das Museuni von Lluuy hat eine Sammlung von Stosf-
Ueberresten verschiedeustcu Alters und verschiedeuster lserkunft
erhaltcu. Es befiuden sich uuter ihuen byzautiuischc uud arabische,
koptische uud deutsche. Linige stainmen aus dem 4. und s. Iahr-
hundert unserer Aera, andere aus dem y. bis Iahrhundert. Die
Lrwerbuug ist von hoher lvichtigkeit nicht uur für die Geschichte der
Aleiduug, sondern auch für das Studium des alten lvebeverfahrens.
Sic beweist, daß es iin mittelalterlichen Deutschland Fabriken bcdruckter
Leinwand gab, deren Lrzeugnisse den vergleich mit den heutigen be-
druckten „Indiennes" aushalten können, und daß gewisse arabische
Industrieiiiittelxunkte, wie Grauada, Palermo uud andere vielleicht
heute kaum mehr bekauute Städte, gcgeu das Iahr sooo Seidenstoffe
mit xrächtigen Farben-lllotiven von vollendcter künstlerischer Aus-
führung lieferten. (Fraukf. Ztg.)
Das schwetzerische Laiidesmuseum hat aus dcr Gottfricd Acller-
Stiftung um den Preis von s0,500 Fr. das Intericur im ehemaligen
ksause Pestalozzi zu Lhiaveuna, ein P r u n kz i m m cr ersteuRanges
vom Iahre s 5 85 erworbeu. (Antiqu. Ztschr.)
Ausstellungen.
Die Llfenbein-Ausstellung iin Aunstgewerbe-llluseum zu Dresdcu,
welche wegen der Lholeragefahr verschoben worden ist, wird — neueren
Nachrichten zufolge — nun vom 9. Vktober bis zum 4. Dezember d. I.
währen. _ 6.
Ausstellung ill LiilZ lvie wir dem soeben erschienenen
Iahresberichte des oberösterreichischen Gewerbcvcreins entnehmen, wird
derselbe im nächsten Iahre znr Feier seines 50jährigen Bestehens eine
oberösterreichische Landes-Gewerbeansstellung veranstalten.
(Bayer. Gew.-Z.)
Bisouterie-Ausstellung. Zur Feier der Lröffnuug des llluseums
zu Pforzheim beabsichtigt der dortige Aunstgcwerbeverein im nächsten
Frühsommer eine Bijouterie-Ausstellung zn veranstalten, welche ueben
den eingesandten Gegenstäuden uud Arbeiten auch die Lchrmittel
und Arbeiten der Aunstgewerbeschule, sowie die lllustersamiiilung des
Aunstgewerbevereines enthalten soll. Preise und Auerkenuungsdiplome
sind vorgesehen; auch besteht die Absicht, hervorragende Arbeiten fiir
die vereiiissainmlungen zn erwerben. O.
Seinperaiisftellung i» Dresdeu. Aus Aulaß der Lnthiilluug
dcs Leinperdeukmals in Dresden wurde dort am Septcmber cine
durch Architekt L. Fleischer geleitete und beschriebeue Ausstellung eröffnet,
die einen sehr großen Theil des gesammten künstlerischen Nachlasses
Sempers enthält. Nebcn dcn Viigiualpläucn für die bekannte» groß-
artigen Bauten des kfofthcaters uud der Gemäldegallerie in Dresden,
des Burgthcaters und dcr ^ofmiiseen in lvien, des polytechnikuins
iu Zürich u. s. w. fiudcn sich ku n stge w e r b l i ch e Lntwürfe in
sehr großcr Zahl. Lrwähut seieu Feltdekoratiouen III Dresden (1855),
Logcnstühle (;84o), Lhreuxokal fiir kferrn v. Bevilaqua (l84i), vase
für die Meissener Porzellaumanufaktiir (London ;85;), sechs Blatt
sür den Bestattungswagen des kjerzogs v. lvellington (;852),
silberne punschbowle (>855), Taktstock für Rich. lvagner (;858),
mehrere Tafelaufsätze (t8S5), Lntmürfe zu Brunnen, llledaillen, Aunst-
schräuken u. s- w. aus verschiedeucn Aeiteu. Der sehr beuierkeus-
werthen Aiisstattuug sind auch Bilduisse des llleisters beigefügt,
darunter cin Velgemälde von Franz Lenbach (;8ss) sowie Zeichnungen
von Speckter in kfamburg (1823) und Aietz in Paris (;85o).
k. 'lV.
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AimsiMivkM'Lmme. Nuskkn. ZDulN.
vom verband deutscher Kunstgewerbevereine.
Dcr VI. Delegirtcnlag des verbandcs deutscher lUlnslgewcrbe-
vereine, welcher am 24. September in Meimar stattfinden sollte, ist
auf Antrag des verbands-vorortes ksannover mit Rücksicht anf die
Lholeragefahr bis auf IVeiteres (wahrscheinlich Nkitte November)
vertagt worden. O.
Nunstgewerbe-Vereine.
verein fiir deutsches Kunftgewerbe zu Bcrlin. Der verein für
deutsches Aunstgewerbe, der Ende Lextember seiue regelmäsfigen ver>
sammlungcn wicder ausnehmen wird, hat in der Zeit vom 2S. bis
2I. Juni einen AusflugnachDresdcn nnd INeissen unternommen,
wobei die wichtigsten INuseen und kunstgewerblichen Sammlungen
unter sachkundiger Führung besichtigt rvnrdcn. Der Festausschuß gab
aus diesem Anlaß ein sehr geschmackvoll ausgestattetes Lrinnerungs-
hest heraus, welches außer zahlreicheu Ausichten »nd Abbilduugeii
noch Zeichnungen von Prof. kiildebrandt, <L. ksärring, Timmler und
anderen Rllnstleru darbietet. ZV.
verein sür deutschcs Lunftgewerbe zn Lerlin. Dcr verein für
deutsches Aunstgewerbe nahm am 28. Septembcr seine Sitzungen
wieder aus, nachdem während der Sommermonate ein Ansflug
nach Dresden stattgefunden. Nach Erledigung der geschäftlichen
INittheilungen nahm Fabrikant L. P. INitterdorfer das Ivort, um im
Auftrage des Ausschusses sür die A usste l l u n gsfrage zu berichten.
Der verein nahm mit großer INchrheit eiuc Lntschließuug an, wonach
aus dem nächsten Delegirtentage des Riinstgemerbevcrbandes die Ab-
gesandten des vereins sür die
Veranstaltung einer National-Ansstellung in Berlin
iin Iahre 4 897
eintreten sollen. Die Sitzung schloß mit einein kurzen vorlrag des
Bibliothekars Or. Iessen, welcher eine große Zahl ausgestellter
kunstgewerblicher Iverke erlauterte. Der vcrein begeht sein to. Stiftungs-
fest mit Lannerweihe am 12. November. ?. V.
Mujeen.
Das ftadtische Museum in München, welches im Stockwerk
des ehemaligen Zeughauses untergebracht wurde, ist im Laufe des
Iahres öffentlich zugänglich gemacht worden; enthält dasselbe auch
vorwiegend Gemälde, Stiche und andere Lrinnerungen an INünchens
vergangenheit, die nnr geschichtliches Jnteresse haben, so finden sich
daneben doch auch einzelne Stücke, welche dem Gebiete der dekorativen
Aunst uud dem Aunstgewerbe augehören. Schon die zahlreichen
Aupferplatteu mit den Stichcn zu dckorativen Arbeiten des ;s. Iahr-
hunderts gehören hierher, ebenso die Adressen, Diplome, Gedenkblätter,
die unwillkürlich zu lehrreichen vergleichen mit unserm adresseugesegueten
Zeitalter herausfordern; daran schließen sich dann die zahlrcichen
schönen Vriginalzeichnungen zu dem Festzug bei der Feier des
700jährigen Besteheus der Stadt Müuchen (;85g), sowie die Lntwürfe
zur Gruxpe der Bäckerinnuug bei der Leutennarfeier Aönig Ludwigs I.
(;888) vou Anton Aaulbach. — lluter den gauz dem Auusthandwerk
angchörigen Stückeu ragt vor Allem die prächtige Schützeukette der
ältesten lllünchener Armbrust- und Stachelschützengesellschaft hervor,
eiu prachtstück der Silberschmicdekiinst, au welchem sechs Iahrhundertc
ihre Spuren ziirückgelassen haben. lsier sind auch die silbernen Löffel,
Becher, Pokale und Salzfässer aufbewahrt, welche früher bei An--
wesenheit fürstlicher Persouen uud bei feierlichen Anlässen im alten
Rathhaussaal iu Gebrauch kauien. Die Salzfässer gehöreu noch dem
;s. Iahrhundert an, ebeuso jeue Löffel, welche mit geätzten Vrnamenten
im Stile v. Solis' verziert sind; der Pokal ist dagegen cine iuteressante
Rococo-Arbeit. Aus unserem Iahrhundert stammen dann die beiden
von Aeiler in Silber getriebenen Reliefs der Aönige lNax Ioseph I.
und Ludwig I. Beachtuug verdieuen serner noch die lllüuzen, uuter
deren alten Stücken sich manches schöne Stück befindet, eiue ornameutirtc
Glocke uud sechs große iu bfolz geschuitztc, mit Silbcr uud Gold be-
deckte Altarleuchter. Geöffuet ist das llluseum Sonntag, lllontag,
Donuerstag vou 9 bis ; Uhr. 6.
Das Museuni von Lluuy hat eine Sammlung von Stosf-
Ueberresten verschiedeustcu Alters und verschiedeuster lserkunft
erhaltcu. Es befiuden sich uuter ihuen byzautiuischc uud arabische,
koptische uud deutsche. Linige stainmen aus dem 4. und s. Iahr-
hundert unserer Aera, andere aus dem y. bis Iahrhundert. Die
Lrwerbuug ist von hoher lvichtigkeit nicht uur für die Geschichte der
Aleiduug, sondern auch für das Studium des alten lvebeverfahrens.
Sic beweist, daß es iin mittelalterlichen Deutschland Fabriken bcdruckter
Leinwand gab, deren Lrzeugnisse den vergleich mit den heutigen be-
druckten „Indiennes" aushalten können, und daß gewisse arabische
Industrieiiiittelxunkte, wie Grauada, Palermo uud andere vielleicht
heute kaum mehr bekauute Städte, gcgeu das Iahr sooo Seidenstoffe
mit xrächtigen Farben-lllotiven von vollendcter künstlerischer Aus-
führung lieferten. (Fraukf. Ztg.)
Das schwetzerische Laiidesmuseum hat aus dcr Gottfricd Acller-
Stiftung um den Preis von s0,500 Fr. das Intericur im ehemaligen
ksause Pestalozzi zu Lhiaveuna, ein P r u n kz i m m cr ersteuRanges
vom Iahre s 5 85 erworbeu. (Antiqu. Ztschr.)
Ausstellungen.
Die Llfenbein-Ausstellung iin Aunstgewerbe-llluseum zu Dresdcu,
welche wegen der Lholeragefahr verschoben worden ist, wird — neueren
Nachrichten zufolge — nun vom 9. Vktober bis zum 4. Dezember d. I.
währen. _ 6.
Ausstellung ill LiilZ lvie wir dem soeben erschienenen
Iahresberichte des oberösterreichischen Gewerbcvcreins entnehmen, wird
derselbe im nächsten Iahre znr Feier seines 50jährigen Bestehens eine
oberösterreichische Landes-Gewerbeansstellung veranstalten.
(Bayer. Gew.-Z.)
Bisouterie-Ausstellung. Zur Feier der Lröffnuug des llluseums
zu Pforzheim beabsichtigt der dortige Aunstgcwerbeverein im nächsten
Frühsommer eine Bijouterie-Ausstellung zn veranstalten, welche ueben
den eingesandten Gegenstäuden uud Arbeiten auch die Lchrmittel
und Arbeiten der Aunstgewerbeschule, sowie die lllustersamiiilung des
Aunstgewerbevereines enthalten soll. Preise und Auerkenuungsdiplome
sind vorgesehen; auch besteht die Absicht, hervorragende Arbeiten fiir
die vereiiissainmlungen zn erwerben. O.
Seinperaiisftellung i» Dresdeu. Aus Aulaß der Lnthiilluug
dcs Leinperdeukmals in Dresden wurde dort am Septcmber cine
durch Architekt L. Fleischer geleitete und beschriebeue Ausstellung eröffnet,
die einen sehr großen Theil des gesammten künstlerischen Nachlasses
Sempers enthält. Nebcn dcn Viigiualpläucn für die bekannte» groß-
artigen Bauten des kfofthcaters uud der Gemäldegallerie in Dresden,
des Burgthcaters und dcr ^ofmiiseen in lvien, des polytechnikuins
iu Zürich u. s. w. fiudcn sich ku n stge w e r b l i ch e Lntwürfe in
sehr großcr Zahl. Lrwähut seieu Feltdekoratiouen III Dresden (1855),
Logcnstühle (;84o), Lhreuxokal fiir kferrn v. Bevilaqua (l84i), vase
für die Meissener Porzellaumanufaktiir (London ;85;), sechs Blatt
sür den Bestattungswagen des kjerzogs v. lvellington (;852),
silberne punschbowle (>855), Taktstock für Rich. lvagner (;858),
mehrere Tafelaufsätze (t8S5), Lntmürfe zu Brunnen, llledaillen, Aunst-
schräuken u. s- w. aus verschiedeucn Aeiteu. Der sehr beuierkeus-
werthen Aiisstattuug sind auch Bilduisse des llleisters beigefügt,
darunter cin Velgemälde von Franz Lenbach (;8ss) sowie Zeichnungen
von Speckter in kfamburg (1823) und Aietz in Paris (;85o).
k. 'lV.
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