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Schulen.

Die großherzogliche Lunkgewerdeschule in Narlsruhe ist zur
Zeit in einzelnen Abtheilungen, z. V. in der Klasse der Dekorations-
maler stärker besucht, als die verfügbaren Räumlichkeiten eigentlich ge-
statten. Nach dem neuen Lehrplan beginut der Fachuntcrricht schon
im ersten Iahre und ist die Abtheilung sür Aeichenlehrer auf Iahres-
kurse ausgedehnt und durch Berusung einer weiteren Lehrkraft besscr
ausgestattet worden. Das Darstellen von Pflanzen nach der Natur
und in stilisirten Formen ersährt eine besondere Beachtung, was schon
bci der letzten Schulausstellnug bemerkt werden konntc; auch die kunst-

gemcrblichen vorbilder aus dein Muscuin werden vielfältig beiaezogen.
Außerdem ist eine Studienreise unter Führnng eines Lehrers geplant.

Die kgl. Lnnstgewerbeschule zu München, welche mit dem INonat
Gktober ihr lviiitersemester eröffnet hat, ist z. Zt. von sSi Lchülern
(darnnter 5-, neue) und 73 Schülerinen (darunter ;s neue) bcsucht;
zahlreiche Neuanmeldungen mußten z. Th. mit Rücksicht auf die Be-
schränktheit einzelner Räume zurückgewiesen weröen. — I,n kserbst
I893 vollendet die Schule ihr 23. Schuljahr als Staatsanstalt; bei
diesem Anlasse soll vom Anfang August an eine umfangreichere Aus-
stcllung von Schülerarbeiten veranstaltet werden.

MsstMiigN. WettlikiveröailgN rc.

Ausstellungen.

Eine Weihnachtsausstellung in 8tuttgart veranstaltet der Mürt-
teinbergische Kunstgcwerbcverein und zwar im Aönigsbau; an dieser
Aiisstcllung köiinen auch Nichtmitglicdcr des vcreins theilnehmen.
Die wcsenllichstcn Lcdingungen sind solgcnde: Der verein sorgt für
Iustandhaltung der Gegcnftäude und Oersichcrung gegcu Feuersgcfahr;
auf besonderen Munsch wird auch der vcrkauf vennittelt, wobei Pro-
visionen zugunsten der vcrcinskasse in Abrechnung kommen und zwar
bei Lrlös bis so Mk. ,o->/->; — s;—soo Mk. s°/°; — so,-;soo Mk.
5°/c>; über ,soo Mk. 2'/-°/->. Die Beschickung dcr Ausstelluiig kann
von Produzenten, deren vertrctern oder Privatbesitzern gcschehen. Bei
Raummangel werden zunächst die Arbeiten der vereinsmitglieder berück-
sichtigt. Anmeldeformulare sind zu beziehcn von dcm „Sekretariat des
Mürttcmb. Uunstgcwcrbcvercins, Stuttgart, Aönigsbau".

Meltaiisstelluiigspläne siir Berlin. Die von dem Architektcn-
vercin im sssuni ausgeschriebene Mettbewerbung uni den besten Ge-
sammtplan sür eine Lerlincr Weltausste llung hat inso-
scrn ein recht günstigcs Lrgcbniß gchabt, als von ,s Lewerbcrn nicht
weniger als (0 vcrschiedcne Plätze an der Vbersxree bei Temxelhof,
in Moabit, bei Lharlottenburg und im Grunewalde selbst zur Be-
arbeitung gckommen sind. Nach eincm eingehcnden Berichte des
Regierungsbauraths Thür in den Litzungcn dcs Archilektcnvcrcins
vom ,7. und 2-,. Gktober wurde der Preis des Vereins (soo Mk.)
zu gleichen Theilen zucrkanut an den Plan des Ltadtbauraths !söhn
(Lharlottenburg) gemcinsam mit den Architekten Lremer und wolffen-
stein und an an dcn Vorschlag des Architekten Paul bsentschel für
den Ausbau dcs jetzigen A us ste llu n gs x ar kes in Moabit durch
Zuziehung dcs Lehrter Giiterbahnhofes, der Ulaneukascrnc u. s. w.
Der an erster Ttelle gcnannte Plan wählt die landschaftlich schönc
Umgebung des Lietzensees bei Lharlottenburg, an welchem in
dem sogenannten Park von Mitzlebcn die bsaup tau s ste l lu n g zur
Aussühruiig koinmcn soll, während die Marineabtheilung nebst dem
Lrholungsxark am wannsec, in 7 Minnten crreichbar, liegen soll.
HU der von dcr „vereinigung Berliner Architekten" ausgeschriebencn
Wettbewerbung sür eincn weltausstcllungsplan ist bis zum Schluß-
termin — ,S. Oktober — kein einziger Lntwurf eingelaufcn. ?. V.

Alisstellung von Arbeitcn -eutschcr Musterzeichuer zsg3 zu
Drcsden. Diesclbe soll von Mitte Inli bis Mitte Angust ,893 in
dcn Räumcn der königlichcn Kunstgcwcrbcschule stattstnden und sollcn
zugelassen werden: Mustcr sür die verschiedenartigstcii Erzeugnissc der
Tcxtil-Industric ciuschließlich des Zcug- und Tapetendruckes und dcr
vorsatzpapiere, sowohl in fertigcn Lnlwürfen, als auch in ans-
gefllhrten Lrzeugnisscn. Als Aussteller werden zugelassen alle aus-
übenden Musterzeichner, sowic Fabrikanten und Atclier-Inhaber unter
Angabe dcr bctrcffenden Mitarbeiter. Letztere Bedingung bcstcht untcr
der Berllcksichtigung, daß nicht die A ussü hrungen, sondern die
Muster ksauptgegcustand dcr Ausstcllung sein sollen.

(Mitth. d. Gcw.-Mus. z. Breinen.)

Die schweizerische Ausstelluiig der gewerblichen Fachschulcn in
Basel. Die im öeptember ls. Iahrcs in Basel abgchaltene Ausstellung
dcr schweizerischcn Gewcrbe- und KunstIewcrbeschnlen, dic vom Lunde

>


subventionirt werden, ist die erste dieser Art in der Schweiz, und man
war deshalb in betheiligtcn und serner stchendcn Krcisen auf das
Ergebniß dcrselben sehr gespannt. Es darf dasselbe als ein verhältniß-
mäßig sehr befriedigendes gcnannt werden. In erster Linie stehen
wohl unbestrittcu die Schulcn von Basel, Zürich und Gens. — Die
„ a l l geniein e Gewerbeschulc Basel", in deren neueni Gebände
die Ausstellung installirt war, ist wohl bezüglich Grganisation und
Lcitung wic auch sinanziell am besten situirt. Sic zerfällt in eine
untcre, vorbereitende Abtheilung für allgemeine gewcrbliche Bildung
und eine obere kunstgewerbliche Abthcilung für speziclle Fachausbildung
Besonders hervorgehobcn zu werden verdienen hier die Arbeiten der
Dekorationsmalcrklasse, des Modellirens und Freihandzeichnens. —
Die Ausstellung der U iinst g ew e r be schu l e Aürich ist eine
vorzügliche zu neniien. Die in
frischer, slottcrAguarelltechnik
ansgeführten Blumen- und
Vögclstudien nach der Natur,
sinö in Zeichnung, Farbe und
Gruppirungwirklich künstler-
isch, ebenso die sarbenpräch-
tigen und harmonischen Por-
zcllan- u. Faz>ence-Malereicn.

Das Grnament ist sorgfältig
und mit Verständniß studirt
und behandelt und die Fi-
guren-undAktzeichnungen, die
architektonischen Zeichnungen
und diejenigen des projektiven
und perspcktivcn Zeichnens
verdienen lobend erwähnt zu
werdcn. Einen hervorragen-
den Platz nehmen bezüglich
Lehrgang und Ausführung
die Nodellir- u. ksolzschnitzer-
arbciten eiu. — Genf ist mit
seinen Bildhaucrarbeiten in
Stein, Marmor und Ljolz wohl
allen anderen schweizerischen
Schulen überlegen; hervor-
ragend sind auch die Porzellan-
malereien, die Goldschmiede-
und Lieseleurarbeiten. —

St. Gallen berücksichtigt in
^einer Schule hanptsächlich die Stickerci-Industrie. Lin ksauptgewicht
wird dcshalb auf das Blumenzeichnen gclcgt, worin schöne Leistungcn
erzielt werden, ebenso bei den Lomxositionen. — Dieschwachbesuchte
„Aunstschule" in Bern kann sich mit obgenannten Anstalten nicht
messen, doch sind die ausgestcllten Zeichnuilgen mit vielem Fleiße aus-
geführt. Auch wird hier das Landschaftszeichnen, das an den meisten
Annstgewcrbeschulen eine ganz untergeordnete Stelle einnimmt, mit Liebe
gexflegt. — Das zürcherische Technikum in winterthur zcichnet
sich namentlich durch seine Arbeitcn aus technischem Gebiete, insbesondere
in der Mechanik, aus, entprechend seiner Bcstiinmung, wogegen die knnst-
gewerbliche Richtung mehr zurücktritt. Das n cugegründete Tech-

Silber-Pokal.


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