Vriginalradirungen zur vorlage kamein Die cigenen Blätter Mann-
felds, wie der Dom zu Meissen, die Synagoge zu Prag, der Doin zu
Freiburg, eine Ansicht aus Marburg u. s. w. fanden den vollsten Bcifall.
Das fünfzehnte Stiftungsfest wurde unter Theilnahme
von 700 Personen am ;2. November i» d«n Germaniasälen gefeiert.
Bei der weihe des nenen Banners, das von ciner größeren Zahl
von Mitgliedern dnrch Beiträge und Mitarbeit gestiftet wnrde, hielt
Professor Iul. Lessing eine sorinvollendcte weihevolle Ansprache, in
welcher die letzten lVandlungen des deutschen Unnstgewerbes andeutungs-
weise skizzirt wnrden. Ein von Bildhauer Lehr erfundencr prächtiger
Figureusries in lebenden Bildern, — das „goldene Zcitalter des Annst-
gewerbes" darstellend —- dientc der Fcicr als Einlcitnng. Bei der
Tafel brachte der Lsandelsministcr von Berlepsch cin isoch dem
vorstande, als dem zcitigen vertreter des Aunstgewerbes in Berlin,
das ebenso wie die hohe Aunst durch Bckämpfnng des Maßlosen und
Gemeinen das Lcben vcrschöue und adele. Sehr groß war der Areis
der Lhrengäste und der vertreter angesehener Innungen und Gesell-
schaften, wie auch die Zahl der von Dresden. kiannovcr, München,
Innsbruck und aus auderen Vrten cingegaiigeuen Glückwüuschc. D. "iV.
Dic riovcmber.vcrsaminlnng dcs Lunstgciverbe-Vcrcins Au Dain
burg wurde 'von iiber 200 Mitgliedern besncht nnd gestaltete sich zn
einer siir das geistige Lcben des vereins besonders wichtigen. Nach
reiflicher Lommissionsprüfung wurde mit iiberwältigender Majorität
beschlossen, daß das im Verlage von L. A. Seemann in Leipzig
erschei,nende „Aunstgewerbcblatt" das vercinsorgan werden solle und
daß znr Bcstreitung der hierans entstehenden Aosten der Iahresbcitrag
von s Mk. anf zo Mk. zu erhöhen sei. Die bekannte von Herrn
Pabst redigirte Zcitschrift erscheint in großer Auflage nnd ist bereits
das Vrgan verschiedener deutscher Aunstgewerbevercine. Der ksam-
burgische verein hosft durch seincii Beschlnß nicht nnr allen seinen
Mitgliedern eine nützliche Anicgnng nud Fühlniig mit dem deutschen
Aunstgewerbe zu bieten, sowie dadnrch sördernd auf das ksamburger
Aunstgewcrbe einzuwirken, sondern hält es auch für uicht unwichtig,
daß hamburgische, in dem vereinsorgan zu verösfentlichende Arbeiten
den übrigen dcutschen Annstgewerbetrcibenden bekannt wcrden. — Nach-
dem kjerr Martin Aimbel ans Breslau eineu vortrag über „Farben
und Formen im ksause" gehalten hatte, wurde über die beabsrchtigte
N) e i h ii a ch tsa us st e l l u n g berichtet. Um dem dnrch die Lholera-
epidemie schwer geschädigten Auiisthandweikerstand auszuhelfen, ihm
Arbcit und verdienst zu verschaffcn, wird einc Aiisstellung iin Ukuseuin
fllr Aniist nnd Gcwerbe stattfiudeii, wclchc der Runstgewerbeverein
arrangirt. Ls soll eine Lotterie mit derselben verbunden sein, zu wel-
cher Z0,000 Loosc ausgcgeben werdcn; 20,000 Mk. werden zujj An-
Fcuerwehr-Medaillc.
käufen verwendet und da diese Summe dnrch einen Garantiefond
gedeckt ist, hofft man, dcm Aniisthandweik mit dem klingeiiden ver-
dienste wiedcr Muth nnd Arbeitsfreudigkeit ziizufllhren. Die zahl-
reichen Anmcldungen haben das Zeitgemäße der Ausstellnng dargcthan l
dieselbe soll am f. Dezembcr eröffnet werden. D. bl.
Dcr 7ttlnstgewerbcvcrein zu Breslnu hält auch ln diesem winter
wieder jeden Freitag Abend regclmäßig scine versammlungen im
Lonzerthause ab. An ciucm dcrselben berichtcte lserr Baron v. Aessel
über seine knnstgewerblichcn Rciseeindrücke in lvest- und Süddeutsch-
land, an einem anderen legte Geh. Baurath Lüdecke seine größten-
theils farbig ansgcsührten Vriginalaufnahmen der um das Jahr zsoo
bunt bemalten Fronten unscres altberühmten Rathhauses vor, da die
Zeichnungcn nunmehr dem Rathsarchiv cinverleibt werden sollcn. —
Im Uebrigen wurden den Vereinsdcbattcn einige Aufsätze von Georg
Baß über „Moderne Möbel" in der Schlesischen Zcitung zn Grunde
gelegt. Der verein gedcnkt in dicsem Iahre cine!Veihnachtsmesse
zu veranstalten, welche in den Räumen der Altcn Börse am Blllcher-
platz stattfinden soll. Derselbe ist auch Mitglicd des Lentral-Gcwcrbe-
vereins sür Schlesien geworden, der in seiner diesjährigen versamm-
lung in Schwcidnitz beschlosscn hat, die ihm zur verfügnng stehenden
Fonds in ksöhe von ca. 80,000 Mk. sür die Linrichtung eines Runst-
gcmerbemuseums in Breslau flüssig zn machen. Der Aunst-
gcwerbeverein kann sich schmeicheln, durch seiue im Frühjahr ver-
anstaltcte Ansstellnng die Anregnng zu dicsem Beschlnsse gegeben zu
haben. Bisher war lcider für kunstgewcrbliche Linrichtnngen in
Brcslau gar kein Interesse vorhanden. kjoffcntlich wird dics nun
bald anders werdcn; denn auch die mit der hicstgen Aunstschule sehr
zu ihrcm Nachthcil verbundene Au n stg ew e r b e sch u le bcdarf drin-
gend einer weitcrn Ausgestaltnng, da die Räume weder für die gut-
besuchte Tagcsklasse für dekorativc Malerei, noch sür die Abendklassen
ausreichen nnd die Neueinrichtung verschiedener Fachklassen zur lheb-
ung des hiesigen Runstgewerbes sehr zu wünschen wäre. Breslau
hat allc Ursache, mit einem gewisscn Neid auf die Förderung, welche
das Aunstgewerbe in Süddentschland sindet, hinzublicken. vr. 7^.. L.
ikiliistgewerbevercin >n Lbicago. Line merkwllrdig klingende
Nachricht bringt die „Annst sür Alle". Danach hat sich in Lhicago
ein „Rilnstgewerbeocrein" gegriindet, der nach der Art der dcutschen
Runstvercine die Uniist und das Runstgewerbc zu sördcrn auf scine
Fahue gcschrieben hat. Lr will auch cine Uunstgewerbeschnle nach
europäischem Muster und Ausstellungen veranstalten, sowie ei» eigenes
Lachblatt herausgebcn, welches die Interessen des Lhicagoer Runst-
gewerbcs zu sörderu bestimmt ist.
felds, wie der Dom zu Meissen, die Synagoge zu Prag, der Doin zu
Freiburg, eine Ansicht aus Marburg u. s. w. fanden den vollsten Bcifall.
Das fünfzehnte Stiftungsfest wurde unter Theilnahme
von 700 Personen am ;2. November i» d«n Germaniasälen gefeiert.
Bei der weihe des nenen Banners, das von ciner größeren Zahl
von Mitgliedern dnrch Beiträge und Mitarbeit gestiftet wnrde, hielt
Professor Iul. Lessing eine sorinvollendcte weihevolle Ansprache, in
welcher die letzten lVandlungen des deutschen Unnstgewerbes andeutungs-
weise skizzirt wnrden. Ein von Bildhauer Lehr erfundencr prächtiger
Figureusries in lebenden Bildern, — das „goldene Zcitalter des Annst-
gewerbes" darstellend —- dientc der Fcicr als Einlcitnng. Bei der
Tafel brachte der Lsandelsministcr von Berlepsch cin isoch dem
vorstande, als dem zcitigen vertreter des Aunstgewerbes in Berlin,
das ebenso wie die hohe Aunst durch Bckämpfnng des Maßlosen und
Gemeinen das Lcben vcrschöue und adele. Sehr groß war der Areis
der Lhrengäste und der vertreter angesehener Innungen und Gesell-
schaften, wie auch die Zahl der von Dresden. kiannovcr, München,
Innsbruck und aus auderen Vrten cingegaiigeuen Glückwüuschc. D. "iV.
Dic riovcmber.vcrsaminlnng dcs Lunstgciverbe-Vcrcins Au Dain
burg wurde 'von iiber 200 Mitgliedern besncht nnd gestaltete sich zn
einer siir das geistige Lcben des vereins besonders wichtigen. Nach
reiflicher Lommissionsprüfung wurde mit iiberwältigender Majorität
beschlossen, daß das im Verlage von L. A. Seemann in Leipzig
erschei,nende „Aunstgewerbcblatt" das vercinsorgan werden solle und
daß znr Bcstreitung der hierans entstehenden Aosten der Iahresbcitrag
von s Mk. anf zo Mk. zu erhöhen sei. Die bekannte von Herrn
Pabst redigirte Zcitschrift erscheint in großer Auflage nnd ist bereits
das Vrgan verschiedener deutscher Aunstgewerbevercine. Der ksam-
burgische verein hosft durch seincii Beschlnß nicht nnr allen seinen
Mitgliedern eine nützliche Anicgnng nud Fühlniig mit dem deutschen
Aunstgewerbe zu bieten, sowie dadnrch sördernd auf das ksamburger
Aunstgewcrbe einzuwirken, sondern hält es auch für uicht unwichtig,
daß hamburgische, in dem vereinsorgan zu verösfentlichende Arbeiten
den übrigen dcutschen Annstgewerbetrcibenden bekannt wcrden. — Nach-
dem kjerr Martin Aimbel ans Breslau eineu vortrag über „Farben
und Formen im ksause" gehalten hatte, wurde über die beabsrchtigte
N) e i h ii a ch tsa us st e l l u n g berichtet. Um dem dnrch die Lholera-
epidemie schwer geschädigten Auiisthandweikerstand auszuhelfen, ihm
Arbcit und verdienst zu verschaffcn, wird einc Aiisstellung iin Ukuseuin
fllr Aniist nnd Gcwerbe stattfiudeii, wclchc der Runstgewerbeverein
arrangirt. Ls soll eine Lotterie mit derselben verbunden sein, zu wel-
cher Z0,000 Loosc ausgcgeben werdcn; 20,000 Mk. werden zujj An-
Fcuerwehr-Medaillc.
käufen verwendet und da diese Summe dnrch einen Garantiefond
gedeckt ist, hofft man, dcm Aniisthandweik mit dem klingeiiden ver-
dienste wiedcr Muth nnd Arbeitsfreudigkeit ziizufllhren. Die zahl-
reichen Anmcldungen haben das Zeitgemäße der Ausstellnng dargcthan l
dieselbe soll am f. Dezembcr eröffnet werden. D. bl.
Dcr 7ttlnstgewerbcvcrein zu Breslnu hält auch ln diesem winter
wieder jeden Freitag Abend regclmäßig scine versammlungen im
Lonzerthause ab. An ciucm dcrselben berichtcte lserr Baron v. Aessel
über seine knnstgewerblichcn Rciseeindrücke in lvest- und Süddeutsch-
land, an einem anderen legte Geh. Baurath Lüdecke seine größten-
theils farbig ansgcsührten Vriginalaufnahmen der um das Jahr zsoo
bunt bemalten Fronten unscres altberühmten Rathhauses vor, da die
Zeichnungcn nunmehr dem Rathsarchiv cinverleibt werden sollcn. —
Im Uebrigen wurden den Vereinsdcbattcn einige Aufsätze von Georg
Baß über „Moderne Möbel" in der Schlesischen Zcitung zn Grunde
gelegt. Der verein gedcnkt in dicsem Iahre cine!Veihnachtsmesse
zu veranstalten, welche in den Räumen der Altcn Börse am Blllcher-
platz stattfinden soll. Derselbe ist auch Mitglicd des Lentral-Gcwcrbe-
vereins sür Schlesien geworden, der in seiner diesjährigen versamm-
lung in Schwcidnitz beschlosscn hat, die ihm zur verfügnng stehenden
Fonds in ksöhe von ca. 80,000 Mk. sür die Linrichtung eines Runst-
gcmerbemuseums in Breslau flüssig zn machen. Der Aunst-
gcwerbeverein kann sich schmeicheln, durch seiue im Frühjahr ver-
anstaltcte Ansstellnng die Anregnng zu dicsem Beschlnsse gegeben zu
haben. Bisher war lcider für kunstgewcrbliche Linrichtnngen in
Brcslau gar kein Interesse vorhanden. kjoffcntlich wird dics nun
bald anders werdcn; denn auch die mit der hicstgen Aunstschule sehr
zu ihrcm Nachthcil verbundene Au n stg ew e r b e sch u le bcdarf drin-
gend einer weitcrn Ausgestaltnng, da die Räume weder für die gut-
besuchte Tagcsklasse für dekorativc Malerei, noch sür die Abendklassen
ausreichen nnd die Neueinrichtung verschiedener Fachklassen zur lheb-
ung des hiesigen Runstgewerbes sehr zu wünschen wäre. Breslau
hat allc Ursache, mit einem gewisscn Neid auf die Förderung, welche
das Aunstgewerbe in Süddentschland sindet, hinzublicken. vr. 7^.. L.
ikiliistgewerbevercin >n Lbicago. Line merkwllrdig klingende
Nachricht bringt die „Annst sür Alle". Danach hat sich in Lhicago
ein „Rilnstgewerbeocrein" gegriindet, der nach der Art der dcutschen
Runstvercine die Uniist und das Runstgewerbc zu sördcrn auf scine
Fahue gcschrieben hat. Lr will auch cine Uunstgewerbeschnle nach
europäischem Muster und Ausstellungen veranstalten, sowie ei» eigenes
Lachblatt herausgebcn, welches die Interessen des Lhicagoer Runst-
gewerbcs zu sörderu bestimmt ist.