Abb. 14: Kat. 42 (Abb. 1:2)
Abb. 15: Kat. 47 (Abb. 1:2)
tritt auf der politischen Bühne vergönnt: Sie starben kurz hintereinander in
den Jahren 2 und 4 n. Chr. Der dritte Sohn Julias, Agrippa Postumus, kam für
ein Staatsamt offenbar nicht in Frage, denn nun verliefen die Bemühungen
um eine Nachfolge in eine andere Richtung. Die dritte Ehefrau des Augustus
war Livia. Die Ehe wurde 38 v. Chr. aus Neigung geschlossen und hielt 52
Jahre bis zum Tod des Augustus, blieb aber kinderlos. Livia hatte bereits ei-
nen Sohn und war bei der Heirat mit einem weiteren schwanger, der von ih-
rem geschiedenen Mann stammte: Die Söhne hießen Tiberius und Drusus.
Dass Tiberius als Thronfolger immer mehr ins Blickfeld rückte, wird von Li-
via lanciert worden sein. Augustus fügte sich ihrem Wunsch nur widerwillig
mangels einer besseren Lösung. In militärischer Hinsicht empfahl sich Tibe-
rius seit längerer Zeit. Zum Beispiel feierte er in Germanien 8 v. Chr. große
Erfolge, die mit der Varusschlacht 9 n. Chr. wieder zunichte gemacht wur-
den. Aber erst 4 n. Chr. wurde Tiberius von Augustus adoptiert, erhielt die
tribunizische Amtsgewalt und den militärischen Oberbefehl.xxxiv Dadurch
war die Machtübernahme durch Tiberius nach dem Tod des Augustus vor-
herbestimmt (Kat. 47 Abb. 15).
Augustus starb in Nola (14 n. Chr.) nach einem langen Leben, in dem er
die europäische Geschichte so tief greifend umgestaltet hatte wie kaum ein
anderer Herrscher. Es ist ein Glücksfall, dass sein Tatenbericht erhalten ist,
den er am Ende seines Lebens als Vermächtnis verfasst hat (res gestae). Dem
heutigen Leser scheint es, als habe Augustus seine Taten mit Hilfe der Mün-
zen als Erinnerungsstützen niedergeschrieben.
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Abb. 15: Kat. 47 (Abb. 1:2)
tritt auf der politischen Bühne vergönnt: Sie starben kurz hintereinander in
den Jahren 2 und 4 n. Chr. Der dritte Sohn Julias, Agrippa Postumus, kam für
ein Staatsamt offenbar nicht in Frage, denn nun verliefen die Bemühungen
um eine Nachfolge in eine andere Richtung. Die dritte Ehefrau des Augustus
war Livia. Die Ehe wurde 38 v. Chr. aus Neigung geschlossen und hielt 52
Jahre bis zum Tod des Augustus, blieb aber kinderlos. Livia hatte bereits ei-
nen Sohn und war bei der Heirat mit einem weiteren schwanger, der von ih-
rem geschiedenen Mann stammte: Die Söhne hießen Tiberius und Drusus.
Dass Tiberius als Thronfolger immer mehr ins Blickfeld rückte, wird von Li-
via lanciert worden sein. Augustus fügte sich ihrem Wunsch nur widerwillig
mangels einer besseren Lösung. In militärischer Hinsicht empfahl sich Tibe-
rius seit längerer Zeit. Zum Beispiel feierte er in Germanien 8 v. Chr. große
Erfolge, die mit der Varusschlacht 9 n. Chr. wieder zunichte gemacht wur-
den. Aber erst 4 n. Chr. wurde Tiberius von Augustus adoptiert, erhielt die
tribunizische Amtsgewalt und den militärischen Oberbefehl.xxxiv Dadurch
war die Machtübernahme durch Tiberius nach dem Tod des Augustus vor-
herbestimmt (Kat. 47 Abb. 15).
Augustus starb in Nola (14 n. Chr.) nach einem langen Leben, in dem er
die europäische Geschichte so tief greifend umgestaltet hatte wie kaum ein
anderer Herrscher. Es ist ein Glücksfall, dass sein Tatenbericht erhalten ist,
den er am Ende seines Lebens als Vermächtnis verfasst hat (res gestae). Dem
heutigen Leser scheint es, als habe Augustus seine Taten mit Hilfe der Mün-
zen als Erinnerungsstützen niedergeschrieben.
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