377 Die Wartburg.
Die Kunstsammlungen.
377
Derselben inel geroonen bjat
Icodj voatbt 6as glücf aud} anöer miä)
Das er 511 Reiften tool xadt) ftd}
Das toer/rt in 6rei vnb 6reifftg iab/r.
2lls es 6er totlle gottes roat/r,
I}ab tdj 6en glauben angenommen
Dura} BomfacuT 5ur tEauffe fomen
£u 3ngern (d. h. Enger bei Herford) fürroar oen ftifft baut tcfj
Do id} in (Sott begraben Hg.
Das Gemälde gehört zu der Gruppe mit den rechteckigen Inschrifttafeln. Es
steht in einer Giebelstube der Dirnitz und ist schlecht erhalten. Die Aehnlichkeit
mit dem Porträt in der Ambraser Sammlung (Nr. 45) fällt ganz besonders ins Auge.
— Wittekind, f 807, gilt als Sohn des Wernicken; sein Sohn Wittekind II. als eigent-
licher Stammvater der Wettiner. Näheres über diese Ahnenreihe und über die
Stammbäume findet sich in dem „New Stammbuch" 1602 von Pet. Albinus und
in Sigmund v. Birkens „Chur- und fürstlichem Sächsischen Heldensaal" 1677
(Woldemar Lippert, Neues Archiv f. Sachs. Gesch., 1891, S. 70). Wittekind fehlt auf
Schloss Augustusburg und in den Wittenberger Holzschnitten von 1563 sowie in
den danach ausgeführten kleineren Copien der Dresdener Ausgabe von 1586. Das
Bildniss Wittekinds in der von Balthasar Mentz veranstalteten Ausgabe der
Wittenberger Holzschnitte „Sachsenstamm, Wittenberg 1592" ist völlig anders als
das Porträt der Wartburg. Auf der Wartburg und in der Ambraser Sammlung
ist Wittekind in der Plattenrüstung des 16. Jahrhunderts dargestellt, während er
in dem Holzschnitt von 1592 einen Fürstenmantel und einen der Tiara ähnlich ge-
wölbten Fürstenhut trägt. Auf dem Porträt der Wartburg und in der Ambraser
Sammlung hat Wittekind einen langen Vollbart. In dem Holzschnitt von 1592
dagegen ist Wittekind bartlos. Der spätere Holzschneider hat sich in dieser
Beziehung wohl nach dem Grabmal Wittekinds in der Kirche zu Engern ge-
richtet, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Nach dem bartlosen Porträt ist auch
das Bildniss Wittekinds in dem „Stammbuch" des Balthasar Mentz, Witten-
berg 1601, dargestellt.
f} er 50g Bruno.
3cf) batet r>on erft Brunfroigf bk Stat
Die yren Hamen r>on mir b/at
Den fyeiöen roas icfj gants gefeb/eb/r
Beijtrang mit madjt 6er 6ebnen b/eet
ZTfit mir por6arb yn roaffers fluet
^coett Bifdjoff vnb S^elf (Stauen guet
(Sat fdjier 6as ganij tjeer yn 6er gmeiu
(Sott roöll r>ns allen gene6ig feyn.
Gemälde aus der Gruppe der 25 Porträts mit den Schriftrollen. Herzog Bruno
regierte 859—880. Nr. 47 der Ambraser Sammlung. Nicht nur das Bild, sondern
auch dieselben Verse und in derselben Anzahl sind in der Beschreibung von
Schloss Augustusburg und in den Holzschnitten von 1563 enthalten.
Die Kunstsammlungen.
377
Derselben inel geroonen bjat
Icodj voatbt 6as glücf aud} anöer miä)
Das er 511 Reiften tool xadt) ftd}
Das toer/rt in 6rei vnb 6reifftg iab/r.
2lls es 6er totlle gottes roat/r,
I}ab tdj 6en glauben angenommen
Dura} BomfacuT 5ur tEauffe fomen
£u 3ngern (d. h. Enger bei Herford) fürroar oen ftifft baut tcfj
Do id} in (Sott begraben Hg.
Das Gemälde gehört zu der Gruppe mit den rechteckigen Inschrifttafeln. Es
steht in einer Giebelstube der Dirnitz und ist schlecht erhalten. Die Aehnlichkeit
mit dem Porträt in der Ambraser Sammlung (Nr. 45) fällt ganz besonders ins Auge.
— Wittekind, f 807, gilt als Sohn des Wernicken; sein Sohn Wittekind II. als eigent-
licher Stammvater der Wettiner. Näheres über diese Ahnenreihe und über die
Stammbäume findet sich in dem „New Stammbuch" 1602 von Pet. Albinus und
in Sigmund v. Birkens „Chur- und fürstlichem Sächsischen Heldensaal" 1677
(Woldemar Lippert, Neues Archiv f. Sachs. Gesch., 1891, S. 70). Wittekind fehlt auf
Schloss Augustusburg und in den Wittenberger Holzschnitten von 1563 sowie in
den danach ausgeführten kleineren Copien der Dresdener Ausgabe von 1586. Das
Bildniss Wittekinds in der von Balthasar Mentz veranstalteten Ausgabe der
Wittenberger Holzschnitte „Sachsenstamm, Wittenberg 1592" ist völlig anders als
das Porträt der Wartburg. Auf der Wartburg und in der Ambraser Sammlung
ist Wittekind in der Plattenrüstung des 16. Jahrhunderts dargestellt, während er
in dem Holzschnitt von 1592 einen Fürstenmantel und einen der Tiara ähnlich ge-
wölbten Fürstenhut trägt. Auf dem Porträt der Wartburg und in der Ambraser
Sammlung hat Wittekind einen langen Vollbart. In dem Holzschnitt von 1592
dagegen ist Wittekind bartlos. Der spätere Holzschneider hat sich in dieser
Beziehung wohl nach dem Grabmal Wittekinds in der Kirche zu Engern ge-
richtet, das aus dem 12. Jahrhundert stammt. Nach dem bartlosen Porträt ist auch
das Bildniss Wittekinds in dem „Stammbuch" des Balthasar Mentz, Witten-
berg 1601, dargestellt.
f} er 50g Bruno.
3cf) batet r>on erft Brunfroigf bk Stat
Die yren Hamen r>on mir b/at
Den fyeiöen roas icfj gants gefeb/eb/r
Beijtrang mit madjt 6er 6ebnen b/eet
ZTfit mir por6arb yn roaffers fluet
^coett Bifdjoff vnb S^elf (Stauen guet
(Sat fdjier 6as ganij tjeer yn 6er gmeiu
(Sott roöll r>ns allen gene6ig feyn.
Gemälde aus der Gruppe der 25 Porträts mit den Schriftrollen. Herzog Bruno
regierte 859—880. Nr. 47 der Ambraser Sammlung. Nicht nur das Bild, sondern
auch dieselben Verse und in derselben Anzahl sind in der Beschreibung von
Schloss Augustusburg und in den Holzschnitten von 1563 enthalten.