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https://doi.org/10.11588/diglit.1320#0024
S Abfährt nach London.
Wie gern hätte ich so manche Mitglieder alt befreun-
deter Familien aufgesucht, wie gern einige Sammlun-
gen von Bildern, wie die beiden des Senators Jä-
niseh und seines Bruders besehen! Am schwersten
ward es mir, eine Einladung tob Sieveking, den
Hrn. von Rumohr auf seinem Gute Rothenhausen
zu besuchen, abzulehnen, da es mir höchst wichtig
gewesen wäre, mit diesem durchgebildeten Kunst-
freund über so manche Denkmale der Kunstwelt,
welche sich mir jetzt bald in England aufthun wird,
Rücksprache zu nehmen. Doch die Erwägung, dafe
die sogenannte wSeason," oder die Zeit in London,
welche durch Oeflhung aller Kunstsammlungen und
Ausstellungen für meine Kunstzwecke die allein ge-
eignete ist, mit jedem Tage mehr vorrückt, treibt
mich unaufhaltsam vorwärts, so dafs ich heut Abend
schon an Bord des Dampfschiffs Sir Edward Banks
gehe, welches morgen mit dem Frühsten nach Lon-
don losarbeitet.
Zweiter Brief.
London, den 15. Mai 1835.
Nur drei Tage sind verflossen, seit ich Dir von
Hamburg aus geschrieben, was habe ich aber in so
kurzer Frist nicht für große,* mir ganz neue Anschau-
ungen gehabt! Ehe ich an Bord ging, führte mich
Chateauneuf noch, in das Theater, welches, wie
Du weilst, nach einem Plan von Schinkel gebaut
ist. Die Leichtigkeit und Eleganz der Verhältnisse
Wie gern hätte ich so manche Mitglieder alt befreun-
deter Familien aufgesucht, wie gern einige Sammlun-
gen von Bildern, wie die beiden des Senators Jä-
niseh und seines Bruders besehen! Am schwersten
ward es mir, eine Einladung tob Sieveking, den
Hrn. von Rumohr auf seinem Gute Rothenhausen
zu besuchen, abzulehnen, da es mir höchst wichtig
gewesen wäre, mit diesem durchgebildeten Kunst-
freund über so manche Denkmale der Kunstwelt,
welche sich mir jetzt bald in England aufthun wird,
Rücksprache zu nehmen. Doch die Erwägung, dafe
die sogenannte wSeason," oder die Zeit in London,
welche durch Oeflhung aller Kunstsammlungen und
Ausstellungen für meine Kunstzwecke die allein ge-
eignete ist, mit jedem Tage mehr vorrückt, treibt
mich unaufhaltsam vorwärts, so dafs ich heut Abend
schon an Bord des Dampfschiffs Sir Edward Banks
gehe, welches morgen mit dem Frühsten nach Lon-
don losarbeitet.
Zweiter Brief.
London, den 15. Mai 1835.
Nur drei Tage sind verflossen, seit ich Dir von
Hamburg aus geschrieben, was habe ich aber in so
kurzer Frist nicht für große,* mir ganz neue Anschau-
ungen gehabt! Ehe ich an Bord ging, führte mich
Chateauneuf noch, in das Theater, welches, wie
Du weilst, nach einem Plan von Schinkel gebaut
ist. Die Leichtigkeit und Eleganz der Verhältnisse