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https://doi.org/10.11588/diglit.1322#0017
Reise von London nach Paris. 3
zu seltener Gröfse ausgediehenen Engländer, vom Ge-
schlecht der Hageren, welcher wirklich, in einem für
ihn sehr kurzen, wasserdichten Mantelkragen steif
und mit fast tragischem Ernst einherschreitend, ein
etwas abenteuerliches Ansehen hatte.- Ein „Voici
v/n des heros de Shakspeare" schien einem anderen
Engländer von höchst entschiedener und martialischer
Physiognomie ta gelten. Kaum war das Pafsgeschäft
und die sehr discrete Visitation beendigt, so sahen
sich die meisten Reisenden von einem Gedränge von
Menschen umgeben, welche alle zugleich über sie mit
einem wüthenden Geschrei, wie hungerige Hunde
über ihre Beute herfielen. Erst nach einigen Minu-
ten wurde ich inne, dafs jeder in diesem Geschrei
einen Gasthof als vor allen vorzüglich anpries. Um
nur loszukommen, wählte ich den, dessen Namen
ich am ersten verstand, und wurde also ins Hotel
des Bains geführt. Auf dem Wege dahin fand ich
einen polizeilichen Anschlag, worin die Fremden auf-
gefordert werden, sogleich selbst einen Gasthof zu
nennen, um nicht unter den Belästigungen der Schreier
(„Criems") zu leiden. Wenn man aber, wie ich
und gewifs so mancher Andere, den Namen keines
Gasthofes im voraus kennt, kann einem dieser
wohlgemeinte Rath leider wenig helfen. Merkwür-
dig war es mir jedoch, hier eine ganze Menschen-
classe officiell als Schreier bezeichnet zu finden.
Der Zufall hatte mir wohlgewollt, ich befand mich
in dem Hotel des Bains ganz gut. Anstatt des ver-
einzelten, schweigsamen Essens in England zeugte
hier die Table d'hote mit lebhafter Unterhaltung
für die Neigung der Franzosen zur Geselligkeit; an-
statt des colossalen Rostbeefs, welches dort vor je-
1*
zu seltener Gröfse ausgediehenen Engländer, vom Ge-
schlecht der Hageren, welcher wirklich, in einem für
ihn sehr kurzen, wasserdichten Mantelkragen steif
und mit fast tragischem Ernst einherschreitend, ein
etwas abenteuerliches Ansehen hatte.- Ein „Voici
v/n des heros de Shakspeare" schien einem anderen
Engländer von höchst entschiedener und martialischer
Physiognomie ta gelten. Kaum war das Pafsgeschäft
und die sehr discrete Visitation beendigt, so sahen
sich die meisten Reisenden von einem Gedränge von
Menschen umgeben, welche alle zugleich über sie mit
einem wüthenden Geschrei, wie hungerige Hunde
über ihre Beute herfielen. Erst nach einigen Minu-
ten wurde ich inne, dafs jeder in diesem Geschrei
einen Gasthof als vor allen vorzüglich anpries. Um
nur loszukommen, wählte ich den, dessen Namen
ich am ersten verstand, und wurde also ins Hotel
des Bains geführt. Auf dem Wege dahin fand ich
einen polizeilichen Anschlag, worin die Fremden auf-
gefordert werden, sogleich selbst einen Gasthof zu
nennen, um nicht unter den Belästigungen der Schreier
(„Criems") zu leiden. Wenn man aber, wie ich
und gewifs so mancher Andere, den Namen keines
Gasthofes im voraus kennt, kann einem dieser
wohlgemeinte Rath leider wenig helfen. Merkwür-
dig war es mir jedoch, hier eine ganze Menschen-
classe officiell als Schreier bezeichnet zu finden.
Der Zufall hatte mir wohlgewollt, ich befand mich
in dem Hotel des Bains ganz gut. Anstatt des ver-
einzelten, schweigsamen Essens in England zeugte
hier die Table d'hote mit lebhafter Unterhaltung
für die Neigung der Franzosen zur Geselligkeit; an-
statt des colossalen Rostbeefs, welches dort vor je-
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