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https://doi.org/10.11588/diglit.1322#0190
176 Hittorf. Anticaglien im Louvre.
So habe ich vor einigen Tagen Hittorf besucht, und
bei ihm und seiner liebenswürdigen Familie ganz die"
alte herzliche Aufnahme gefunden, welche einem in
Paris besonders wohlthut. Von der Regierung mit
der Verzierung des Place de la Concorde beauftragt,
welche die Aufstellung des Obelisken von Luxor
begleiten, und in der grofsartigsten Weise ausgeführt
werden soll, fand ich ihn lebhaft mit dieser wichti-
gen Angelegenheit beschäftigt. (
Nachdem Du nun im vorigen Briefe die gröfse-
ren Denkmale antiker Kunst kennen gelernt, gehe
ich zur Betrachtung der kleineren über, welche fast
nicht minder wichtig sind; denn sie beweisen, wie
im- Alterthum ein- jegliches auch dem geringsten Be-
dürfnifs Dienende, in sofern es des Aufdrucks der
Kunst nur irgend fähig war, durch dieselbe veredelt
wurde, und gewähren über Mythologie, Geschichte,
Sitten und Gebräuche der Allen den mannigfaltigsten
Aufschlufs. Ich bitte Dich, mich zuerst zu denen zu
begleiten, welche in zwei Zimmern aufgestellt sind,
die mit den Räumen der ägyptischen Anticaglien in
einer Reihe liegen. Besonders wichtige Gegenstände,
wie Bronzen und bemalte Thonvasen von grösserem
Umfang, haben ihren Platz in der Mitte, auf Fufsge-
stellen oder Marmortischen mit bronzenen Füfsen im
antiken Geschmack gefunden, die übrigen sehr zahl-
reichen Bronzen, die Vasen und gebrannten Erden
sind in etwa 12 Fufs hohen Wandschränken mit
Glasfenstern aufgestellt. Drei Schaukästen zwischen
den Fensterbrüstungen enthalten geschnittene Steine
und Gegenstände in Knochen und Elfenbein.
Das wichtigste Denkmal ist eine, erst im vori-
gen Jahre erworbene, männliche Bronzestatue von
So habe ich vor einigen Tagen Hittorf besucht, und
bei ihm und seiner liebenswürdigen Familie ganz die"
alte herzliche Aufnahme gefunden, welche einem in
Paris besonders wohlthut. Von der Regierung mit
der Verzierung des Place de la Concorde beauftragt,
welche die Aufstellung des Obelisken von Luxor
begleiten, und in der grofsartigsten Weise ausgeführt
werden soll, fand ich ihn lebhaft mit dieser wichti-
gen Angelegenheit beschäftigt. (
Nachdem Du nun im vorigen Briefe die gröfse-
ren Denkmale antiker Kunst kennen gelernt, gehe
ich zur Betrachtung der kleineren über, welche fast
nicht minder wichtig sind; denn sie beweisen, wie
im- Alterthum ein- jegliches auch dem geringsten Be-
dürfnifs Dienende, in sofern es des Aufdrucks der
Kunst nur irgend fähig war, durch dieselbe veredelt
wurde, und gewähren über Mythologie, Geschichte,
Sitten und Gebräuche der Allen den mannigfaltigsten
Aufschlufs. Ich bitte Dich, mich zuerst zu denen zu
begleiten, welche in zwei Zimmern aufgestellt sind,
die mit den Räumen der ägyptischen Anticaglien in
einer Reihe liegen. Besonders wichtige Gegenstände,
wie Bronzen und bemalte Thonvasen von grösserem
Umfang, haben ihren Platz in der Mitte, auf Fufsge-
stellen oder Marmortischen mit bronzenen Füfsen im
antiken Geschmack gefunden, die übrigen sehr zahl-
reichen Bronzen, die Vasen und gebrannten Erden
sind in etwa 12 Fufs hohen Wandschränken mit
Glasfenstern aufgestellt. Drei Schaukästen zwischen
den Fensterbrüstungen enthalten geschnittene Steine
und Gegenstände in Knochen und Elfenbein.
Das wichtigste Denkmal ist eine, erst im vori-
gen Jahre erworbene, männliche Bronzestatue von