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https://doi.org/10.11588/diglit.1322#0208
194 Kunsthistorische Wichtigkeit d. Mss. mit Miniaf.
in jener Ordnung in vollem Maafse geniefsen zu las-
sen. Demzufolge ist er nun unablässig bemüht, mir
mit den gröfsten Opfern von Zeit jene Manuscripte
von allen Ecken und Enden herbeizuschaffen, und so
ist denn das früher so oft Ersehnte, aber für uner-
reichbar Gehaltene, diese Schätze in historischer Folge
durchmustern zu können, mir unerwartet auf die ange-
nehmste Weise zu Theil geworden. Mit dem rühm-
lichsten Eifer und dem besten Erfolge hat sich mein
Gönner in diese schwierige Materie hineinstudirt, und
mit seltener Rückhaltlosigkeit theilt er mir seine
Bemerkungen mit, wogegen ich, als den einzigen
Dank, welchen ich ihm für alle diese Güte darzu-
bringen weifs, die meinigen eben so unverholen aus-
tausche.
Ich schrieb Dir schon früher*) von der hohen
Wichtigkeit der Miniaturen, um die Geschichte der
Malerei in allen Ländern Europa's durch alle Jahr-
hunderte des Mittelalters zu verfolgen. Da nämlich
in solchen Epochen, aus welchen wir gröfsere Denk-
male in fresco, in tempera und in Oel besitzen, die
gleichzeitigen Miniaturen eine treue Uebersetzung der-
selben im Kleinen darbieten, läfst sich mit Recht
auch auf ein ähnliches Vcrhältnifs in den Epochen
schliefsen, in welchen uns die gröfseren Denkmale
fehlen. xDie hier vorhandenen Manuscripte mit Mi-
niaturen erstrecken sich aber von der ersten Hälfte
des 8ten, bis zur Mitte des 17ten Jahrhunderts, mit-
hin über einen Zeitraum von mehr als 900 Jabren.
Bevor ich zn der Betrachtung derselben komme,
mufs ich Dir indefs zu besserem Verständnifs Einiges
") Siebe den I. Theil dieses Buchs, Seite 59.
in jener Ordnung in vollem Maafse geniefsen zu las-
sen. Demzufolge ist er nun unablässig bemüht, mir
mit den gröfsten Opfern von Zeit jene Manuscripte
von allen Ecken und Enden herbeizuschaffen, und so
ist denn das früher so oft Ersehnte, aber für uner-
reichbar Gehaltene, diese Schätze in historischer Folge
durchmustern zu können, mir unerwartet auf die ange-
nehmste Weise zu Theil geworden. Mit dem rühm-
lichsten Eifer und dem besten Erfolge hat sich mein
Gönner in diese schwierige Materie hineinstudirt, und
mit seltener Rückhaltlosigkeit theilt er mir seine
Bemerkungen mit, wogegen ich, als den einzigen
Dank, welchen ich ihm für alle diese Güte darzu-
bringen weifs, die meinigen eben so unverholen aus-
tausche.
Ich schrieb Dir schon früher*) von der hohen
Wichtigkeit der Miniaturen, um die Geschichte der
Malerei in allen Ländern Europa's durch alle Jahr-
hunderte des Mittelalters zu verfolgen. Da nämlich
in solchen Epochen, aus welchen wir gröfsere Denk-
male in fresco, in tempera und in Oel besitzen, die
gleichzeitigen Miniaturen eine treue Uebersetzung der-
selben im Kleinen darbieten, läfst sich mit Recht
auch auf ein ähnliches Vcrhältnifs in den Epochen
schliefsen, in welchen uns die gröfseren Denkmale
fehlen. xDie hier vorhandenen Manuscripte mit Mi-
niaturen erstrecken sich aber von der ersten Hälfte
des 8ten, bis zur Mitte des 17ten Jahrhunderts, mit-
hin über einen Zeitraum von mehr als 900 Jabren.
Bevor ich zn der Betrachtung derselben komme,
mufs ich Dir indefs zu besserem Verständnifs Einiges
") Siebe den I. Theil dieses Buchs, Seite 59.