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https://doi.org/10.11588/diglit.1322#0411
von 1500 — 1550. 397
Rouen gekrönt worden sind, in kl. Folio (Mss.frang.
No. 7584.), mit einer ansehnlichen Zahl grofser, für
die Sitten und Trachten der Zeit recht interessanter
Miniataren, anfahren will.
Selbst in einem Manuscript in Folio, welches
ungleich später fällt, der Geschichte der Könige von
Frankreich von Jean du Tillet, mit einer Dedication
an König Carl IX. (Mss. /rang. No. 8410. B.), zeigt
sich in den Bildern der Könige, von Chlovis bis Franz
L, in der Behandlung, in den bunten Farben noch
viel Verwandtschaft zu jener Weise. Dagegen wal-
tet in den Randverzierungen die Art des, durch Rosso
und Primaticcio nach Frankreich gebrachten, italie-
nischen Geschmacks vor. An dem in Gold und Braun
ausgeführten Leistenwerk mit Voluten sind Fruchtge-
hänge in der Art der raphaelischen Logen befestigt,
auch Figuren und Cameen eingemischt. Bisweilen
findet sich aber selbst hier noch die altniederländi-
sche Verzierungsweise mit einzelnen Blumen. Die
meisten Portraite der Könige sind natürlich fingirt,
einige, z. B. das der Königin Fredegunde, nach alten
Denkmalen, nur die der letzten Monarchen nach wirk-
lichen Portraiten genommen. Die Ausführung ist
fleifsig. doch kleinlich, das Fleisch von einem kalten,
violettlichen Ton.
Andere Miniaturen scheinen endlich unter dem Ein-
flüsse desJeanCousin, welcher für den ältesten fran-
zösischen Historienmaler gilt, entstanden zu sein. Da-
hin gehört ein prächtiges Gebetbuch König Heinrich's
U. in 8vo. (Anden fand lat. No. 1429.). Das Titel-
blatt enthält in der Mitte die Inschrift „HenricoII.
Christiwiissimo Francorum Regi Foelicissimoui um-
her in Silber, auf schwarzem Grunde, den bekannten
Rouen gekrönt worden sind, in kl. Folio (Mss.frang.
No. 7584.), mit einer ansehnlichen Zahl grofser, für
die Sitten und Trachten der Zeit recht interessanter
Miniataren, anfahren will.
Selbst in einem Manuscript in Folio, welches
ungleich später fällt, der Geschichte der Könige von
Frankreich von Jean du Tillet, mit einer Dedication
an König Carl IX. (Mss. /rang. No. 8410. B.), zeigt
sich in den Bildern der Könige, von Chlovis bis Franz
L, in der Behandlung, in den bunten Farben noch
viel Verwandtschaft zu jener Weise. Dagegen wal-
tet in den Randverzierungen die Art des, durch Rosso
und Primaticcio nach Frankreich gebrachten, italie-
nischen Geschmacks vor. An dem in Gold und Braun
ausgeführten Leistenwerk mit Voluten sind Fruchtge-
hänge in der Art der raphaelischen Logen befestigt,
auch Figuren und Cameen eingemischt. Bisweilen
findet sich aber selbst hier noch die altniederländi-
sche Verzierungsweise mit einzelnen Blumen. Die
meisten Portraite der Könige sind natürlich fingirt,
einige, z. B. das der Königin Fredegunde, nach alten
Denkmalen, nur die der letzten Monarchen nach wirk-
lichen Portraiten genommen. Die Ausführung ist
fleifsig. doch kleinlich, das Fleisch von einem kalten,
violettlichen Ton.
Andere Miniaturen scheinen endlich unter dem Ein-
flüsse desJeanCousin, welcher für den ältesten fran-
zösischen Historienmaler gilt, entstanden zu sein. Da-
hin gehört ein prächtiges Gebetbuch König Heinrich's
U. in 8vo. (Anden fand lat. No. 1429.). Das Titel-
blatt enthält in der Mitte die Inschrift „HenricoII.
Christiwiissimo Francorum Regi Foelicissimoui um-
her in Silber, auf schwarzem Grunde, den bekannten